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Thema: Presse: Medikament stoppt Hirntumore

Presse: Medikament stoppt Hirntumore
Katja[a]
24.01.2005 16:25:20
Spiegel-online 04.12.05

AKTIVIERTE ABWEHR

Medikament stoppt Hirntumore

In der Therapie von bösartigen Hirntumoren ist Tübinger Wissenschaftlern möglicherweise ein Durchbruch gelungen. Die Mobilmachung des Immunsystems hat in Mäusehirnen das Wachstum von Geschwüren gestoppt.

Die Zellen bösartiger Hirntumoren sind heimtückisch: Sie schwächen das Immunsystem der betroffenen Patienten und entziehen sich so den Angriffen der körperlichen Immunabwehr. Forscher der Uni Tübingen haben nun herausgefunden, dass ein kleines Eiweißmolekül namens TGF-beta hauptverantwortlich für die Hemmung des Immunsystems in den Tumorzellen ist.

Wie das Universitätsklinikum Tübingen berichtet, verhinderte das Team um Michael Weller mit einer neuen molekulargenetischen Technik die Bildung des Moleküls in den Tumorzellen. Die Geschwüre stellten daraufhin ihr Wachstum ein. In einem zweiten Schritt zeigte sich, dass auch ein neuartiges, noch experimentelles Medikament mit der Bezeichnung SD-208 das Tumorwachstum in der Maus hemmt.

Das Medikament schützt offenbar die gesunden Zellen vor den zerstörerischen Wirkungen des Tumorfaktors TGF-beta. Verabreichten die Forscher die Substanz, war das Eiweiß-Molekül nicht mehr in der Lage, die Immunzellen der Mäuse zu blockieren. Gleichzeitig wurde die Bösartigkeit der Tumorzellen deutlich reduziert.

Weller und sein Team hoffen jetzt, dass die Weiterentwicklung SD-208-ähnlicher Stoffe zu neuen medikamentösen Therapiekonzepten für bösartige Hirntumoren führt. Mit den gängigen Therapien wie Operation, Bestrahlung und Chemotherapie können Hirntumoren bisher nur sehr unzureichend behandelt werden.
Katja[a]
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