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Thema: Presse: Meningeom-Risiko steigt durch hoch dosiertes Cyproteron

Presse: Meningeom-Risiko steigt durch hoch dosiertes Cyproteron
muggel
24.02.2020 18:45:04
EMA beschränkt hoch dosiertes Cyproteron wegen Meningeom-Risiko

European Medicines Agency (14.02.2020)
von Pavankumar Kamat
20.02.2020

Erkenntnis

Das Sicherheits-Komitee der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat wegen des Meningeom-Risikos die Einschränkung von Arzneimitteln empfohlen, die Cyproteron in einer Tagesdosis von ≥10 mg enthalten.

Warum das wichtig ist

• Im Juli 2019 startete das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee der EMA einen Sicherheits-Review nach einer Anfrage aus Frankreich, die auf Ergebnissen basierte, die einen Zusammenhang zwischen der kumulativen Dosis von Cyproteron und Menigeomen zeigten.

Wesentliche Punkte

• Die neue Leitlinie bekräftigt Warnungen von 2009 vor dem Risiko für nichtkanzeröse meningeale Tumoren.

• Die EMA empfiehlt nur dann die Verwendung von Produkten mit einer Tagesdosis von ≥10 mg, wenn andere Optionen, einschließlich geringere Dosen, bei der Behandlung von androgenabhängigen Störungen wie Hirsutismus, Alopezie, Akne und Seborrhoe versagt haben.

• Sobald die höhere Dosierung Wirkung zeigt, sollte die Dosis schrittweise bis zur niedrigsten effektiven Dosis gesenkt werden.

• Die Unternehmen, die diese Produkte vermarkten, müssen eine Studie durchführen, um die klinische Wahrnehmung des Menigeom-Risikos zu untersuchen sowie die Möglichkeiten, es zu vermeiden.

• Das Meningeom-Risiko ist niedrig (1-10 pro 10.000 Personen), und die meisten Fälle wurden nach anhaltender Exposition hoher Cyproteron-Dosen (≥25 mg täglich) berichtet.

• Es gibt keine Änderung für die Verwendung dieser Arzneimittel bei der antiandrogenen Behandlung des Prostatakarzinoms oder für niedrig dosiertes Cyproteron in Kombination mit Östogenen bei Akne, Hirsutismus, Kontrazeption oder Hormonersatztherapie.

Volltext lesen:
https://www.ema.europa.eu/en/documents/referral/cyproterone-article-31-referral-restrictions-use-cyproterone-due-meningioma-risk_en.pdf
muggel
Rike1208
25.02.2020 15:42:26
Na super....

-ich habe über mehr als 10 Jahre Diane 35 mg eingenommen, da habe ich ja eine Erklärung, womit es zusammenhängen könnte, dass ich ein stattliches Meningeom entwickelt habe.

Gibt es noch Andere, die ebenfalls Diane als Pille mit der angenehmen Nebenwirkung, Pickel verschwinden zu lassen, eingenommen haben?

Und die jetzt , wie ich, wegen eines Meningeoms operiert werden mussten?
Rike1208
Lena333
25.02.2020 19:04:21
Hallo Rike,

dass das Wachstum von Meningeomen durch Hormonpräparate "getriggert" werden kann, ist - insbesondere hier im Forum- ja schon lange bekannt.

GUT ist, dass die EMA diesen Zusammenhang jetzt offiziell anerkennt und auch publiziert.

Es MUSS nicht sein, dass die Einnahme der Diane Dein Meningeom hat entstehen lassen, aber es ist möglich.
Du kannst das feststellen lassen, wenn NACH Deiner OP der histologische Befund Dein Meningeom auf Östrogen-Progesteron-Rezeptoren testet.

Allerdings weiß ich nicht, wie lange das NACH einer OP möglich ist; aber hier im Forum gibt es Betroffene, die Dir das sicher noch besser erklären können.

LG

Lena
Lena333
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