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Thema: Presse: Merck legt Studie zu Hirntumor-Medikament auf

Presse: Merck legt Studie zu Hirntumor-Medikament auf
Katja[a]
25.01.2005 19:18:39
Merck legt Studie zu Hirntumor-Medikament auf

Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat mit seinem Entwicklungskandidaten "Cilengitide" zur Behandlung von aggressiven Hirntumoren eine klinische Studie der Phase II aufgelegt. Das Mittel hatte zuvor von Merck positive Resultate in einer frühen klinischen Studie gezeigt.

Seit Oktober werde "Cilengitide" in einer Studie der Phase II zur Behandlung aggressiver Hirntumore untersucht, teilte Merck am Montag in Darmstadt mit. Die Studie werde von der US-Tochter EMD Pharmaceuticals geleitet. Eine vom US-amerikanischen National Cancer Institute geförderte frühe klinische Studie habe zuvor "ermutigende" klinische Ergebnisse bei der Behandlung von Hirntumoren gebracht. Analysten sprachen von einer positiven Meldung für die Pharmasparte von Merck.

In der frühen klinischen Studie der Phase I sei bei zwei von 51 Patienten eine Vollrückbildung des Tumors erreicht worden, bei drei Patienten sei eine Teilrückbildung und bei vier Patienten eine Stabilisierung des Krankheitszustandes über mehr als sechs Monate erzielt worden, teilte Merck mit. "Auch wenn diese Daten aus einer frühen Studienphase mit einer kleinen Fallzahl erzielt wurden, geben sie dennoch Anlass zur Hoffnung für die Behandlung dieses aggressiven bösartigen Krebstyps", kommentierte der leitende Prüfarzt der Studie, L. Burt Nabors. "Auf jeden Fall berechtigen diese Daten zu weitergehenden Untersuchungen und zur Durchführung einer Phase-II-Studie."


Rund 80 Patienten in Phase-II-Studie

Die Studie der Phase II, an der etwa 80 Patienten teilnehmen, soll nun das Mittel bei der Behandlung aggressiver Hirntumore untersuchen, bei denen eine Chemotherapie zuvor versagt hat. Der Studienabschluss werde für Dezember 2005 erwartet. Neben der von Merck aufgelegten Studie fördere das National Cancer Institute weitere Studien im Rahmen einer Forschungskooperation zur Entwicklung der Substanz.

Merck entwickelt "Cilengitide" in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München. Die Substanz soll die Bildung und das Wachstum von tumoreigenen Blutgefäßen unterbinden - die so genannte Angiogenese - und somit das Wachstum und die Ausbreitung von Tumorzellen verhindern. Die durchschnittliche Überlebenszeit bei Patienten mit aggressiven Hirntumoren beträgt nach der Diagnose rund zwölf Monate.

"Das ist eine positive Nachricht, die einen Forschungserfolg bezüglich einer sehr bösartigen Tumorart meldet, bei der es zur Zeit nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten gibt", kommentierte Pharma-Analystin Antje Laschewski von der Landesbank Baden-Württemberg. Merck selbst rechne mit einem Marktstart nicht vor 2008 und da es sich um eine neue Behandlungsmethode handele, könne der Kandidat in künftigen Prüfungen durchaus noch scheitern. "Insgesamt hebt die Nachricht die positive Seite des Pharmageschäfts bei Merck hervor und relativiert damit etwas die bestehenden Risiken im Geschäft mit Flüssigkristallen", fügte sie hinzu.

ftd.de, Mo, 22.11.2004
Katja[a]
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