Methadon gegen Krebs: Kaum Nebenwirkungen
Das Schmerzmittel Methadon wird seit den 70er-Jahren als Drogenersatz für Heroin verwendet. Doch Methadon kann auch eine Chance für krebskranke Menschen bedeuten: Vor allem in Kombination mit einer Chemotherapie kann die Substanz Krebszellen abtöten. Und die Nebenwirkungen einer Methadon-Therapie sind offenber weniger gravierend, als viele Ärzte befürchten.
Krebszellen sind schwer zu zerstören. Oft prallen körpereigene Abwehrstoffe und Medikamente der Chemotherapie einfach an ihnen ab. Methadon jedoch besetzt spezielle Opioidrezeptoren auf den Krebszellen und macht die Zellwände durchlässiger. Dadurch können chemotherapeutische Gifte die bösartigen Zellen besser bekämpfen - der Tumor schrumpft. Doch auch wenn Methadon möglicherweise schon das Leben vieler krebskranker Menschen verlängert hat, fehlt ein wissenschaftlicher Beweis für die Wirksamkeit.
Um Methadon im Kampf gegen Krebs einsetzen zu können, müssen Ärzte es als Schmerzmittel verschreiben. Doch viele Mediziner haben Bedenken wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen. In einer Studie eines Berliner Neurologen mit 27 Hirntumor-Erkrankten zeigten sich jedoch als schlimmste Nebenwirkungen von Methadon Übelkeit und Verstopfung. Einige Probanden schwitzten zudem etwas mehr als gewöhnlich. Doch das Methadon machte in der Studie weder psychisch abhängig, noch führte es zu Benommenheit.
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