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styrianpanther

Liebe Menschen,

Zukünftig vielleicht ein neuer Ansatz bei der Behandlung vo Glioblastomen "... Hirntumore lassen sich künftig womöglich mit dem Schmerzmittel Methadon behandeln ...." mfg styrianpanther


Methadon macht Hirntumoren den Garaus

Schmerzmittel in Kombination mit Chemotherapie hochwirksam

Ulm (pte029/30.09.2014/12:38) - Hirntumore lassen sich künftig womöglich mit dem Schmerzmittel Methadon behandeln. Denn wie das Universitätsklinikum Ulm in Laborexperimenten herausgefunden hat, führt Methadon in Kombination mit einer Chemotherapie zu einem Massensterben von Glioblastomzellen. Sogar gegen alle bisherigen Therapien resistente Tumorzellen wurden nicht verschont. Weitere Erkenntnisse sollen klinische Studien nun bringen.

Um 90 Prozent wirksamer

Das mit 299.000 Euro geförderte Forschungsprojekt konnte bereits 2008 zeigen, dass Methadon Leukämiezellen in den Zelltod treibt. "Wir haben entdeckt, dass die zusätzliche Gabe von Methadon bei einer Chemotherapie die Wirkung der Zellgifte um bis zu 90 Prozent verstärkt", verdeutlicht Chemikerin Claudia Friesen vom Ulmer Institut für Rechtsmedizin.

Für ihre Laborversuche machten sich die Ulmer Wissenschaftler zunutze, dass Glioblastomzellen an ihrer Oberfläche zahlreiche Moleküle aufweisen, die als Andockstelle für das Methadon dienen. Einmal an diese Opioid-Rezeptoren angedockt, legt das Methadon einen molekularen Schalter um und die Krebszelle öffnet ihre Schleusen. Nun können die Chemotherapeutika ungehindert die Tumorzelle erobern.

Weniger Nebenwirkungen

Die Wissenschaftler haben zudem herausgefunden, dass eine mit Methadon behandelte Tumorzelle jedoch nicht nur mehr Zellgift aufnimmt als ohne Methadon, sondern auch viel weniger davon wieder abgibt. Damit wird eine weitere Verteidigungsstrategie der Krebszellen ausgehebelt: Als Abwehrreaktion auf das Zellgift pumpt sie normalerweise das Medikament schnellstmöglich wieder nach draußen.

Weil Methadon den Pumpmechanismus stört, verbleibt auch eine große Menge des Krebsmedikaments über einen langen Zeitraum in der Zelle, was die Wirksamkeit der Therapie erhöht. Denn eine geringere Menge des Medikaments wird benötigt, um die bösartige Zelle abzutöten. Patienten profitieren von weniger Nebenwirkungen durch die Chemotherapie und einer besseren Lebensqualität.

Hochschaukeln bis zum Zelltod

Auf der anderen Seite erhöht die Chemotherapie die Zahl der Opioid-Rezeptoren auf der Krebszelle. Größere Mengen Methadon können andocken. Mehr Methadon wiederum bedeutet mehr Zellgift in der Zelle. Auf diese Weise schaukeln sich Krebsmedikament und Methadon gegenseitig immer weiter hoch - bis die Krebszelle den Zelltod stirbt.

"Möglicherweise können wir mit Methadon bisher resistente Tumorzellen wieder für die Chemotherapie empfänglich machen", unterstreicht Krebsforscherin Friesen. Auch die berüchtigten Tumorstammzellen, die einen Rückfall auslösen können, hatten dem schlagkräftigen Duo Chemotherapie und Methadon nichts entgegenzusetzen, informiert die Wissenschaftllerin abschließend. "Wir wollen Methadon als Unterstützer und Verstärker der konventionellen Chemotherapie in den klinischen Alltag einbringen", so Friesen.

Quelle: www.pressetext.com/news/20140930029

Rudolf_R

Danke für den Artikel und die Informationen.

Wir nehmen auch starke Schmerzmittel, allerdings kein Methadon.
Sondern

Tilidin HCl
Fentanyl


Und sind nach 2.OP nun in der Chemo PC-Schema.
Bisher zeigte sich kein Rezidiv.

Bei der erste Chemo Temodal (hier kein Schmerzmittel) kam es nach 8 Wochen zum Rezidiv (Schmetterlingsform, nicht abgegrenzt).

Und jetzt ist Licht am Tunnel.

Hubertus

Gut gebrüllt styrianpanther!
Schön das das Zeug einen seit 70 Jahren bekannten Wirkstoff hat und
für wenig Geld überall zu haben ist. Wenn es dann noch wirklich die
beschriebene Wirkung hätte, das wäre wunderbar.
LG und vielen Dank
Hubertus

Binerich66

ich hoffe so sehr für alle Betroffenen, das es endlich die Waffe ist, die im Kampf gegen diese Horrorkrankheit wirklich etwas bringt.
Daumen drücken, gegen dieses sinnlose sterben.
Bine

M.Staege

Die Meldung ist leider nicht so aktuell, wie sie scheint. Bereits vor vier Jahren lasen sich die News zu Methadon bei Hirntumoren ganz ähnlich, vgl.:

www.krebshilfe.de/metanavigation/presse/archiv-meldungen/archiv-meldungen-einzelansicht/browse/1/article/methadon-als-neuer-ansatz-gegen-hirntumoren/879.html

Klinische Untersuchungen an Hirntumorpatienten sollen erst noch folgen.

styrianpanther

Danke Tomas, dein Einwand stimmt "hoffentlich" nur insofern, als 2008 mit der Erforschung begonnen wurde

Mittlerweile wurde offenbar da auch weiter geforscht an menschlichen Zellkulturen außerhalb des Körpers und dabei auch weitere Erkenntnisse gefunden , wobei ich mich hier auf aktuelle Pressemeldungen der Uni Ulm (2013 und 2014) beziehe.


30|09|14
Methadon: Allroundtalent gegen Hirntumoren
Von: Presseinformation von Deutscher Krebshilfe und Uniklinik Ulm
Schmerzmittel sorgt für mögliche Therapieverbesserung

Presseinformation in Kooperation mit der Deutschen Krebshilfe

Das Schmerzmittel Methadon könnte zukünftig auch in der Therapie von Hirntumoren eingesetzt werden. In Kombination mit einer Chemotherapie führt Methadon zu einem Massensterben von Glioblastomzellen, wie Wissenschaftler des Universitätsklinikums Ulm in Laborexperimenten herausgefunden haben. Sogar gegen alle bisherigen Therapien resistente Tumorzellen wurden nicht verschont. Nun sollen die neuen Erkenntnisse in klinischen Studien getestet werden. Zudem könnte sich Methadon auch gegen andere Krebsarten als wirksam erweisen. Die Deutsche Krebshilfe hat das Forschungsprojekt mit 299.000 Euro gefördert.
Methadon ist bisher vor allem als Mittel gegen körperliche Entzugserscheinungen bei Heroinabhängigkeit bekannt. In den vergangenen Jahren ist es allerdings als potenzielles Krebsmedikament in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Bereits 2008 konnte die Chemikerin Dr. Claudia Friesen vom Ulmer Institut für Rechtsmedizin zeigen, dass Methadon Leukämiezellen in den Zelltod treiben kann. Nun gelang Friesen und ihrem Team ein Durchbruch in der Behandlung der häufigsten bösartigen Hirntumoren bei Erwachsenen, den Glioblastomen, die derzeit als unheilbar gelten.

Gewünscht: Methadon verstärkt die Zellgifte im Rahmen einer Chemotherapie
„Wir haben entdeckt, dass die zusätzliche Gabe von Methadon bei einer Chemotherapie die Wirkung der Zellgifte um bis zu 90 Prozent verstärkt“, erklärt Friesen. Für ihre Laborversuche machten sich die Ulmer Wissenschaftler zu-nutze, dass Glioblastomzellen an ihrer Oberfläche zahlreiche Moleküle aufweisen, die als Andockstelle für das Methadon dienen. Einmal an diese sogenannten Opioid-Rezeptoren angedockt, legt das Methadon einen molekularen Schalter um und die Krebszelle öffnet ihre Schleusen. Nun können die Chemotherapeutika ungehindert die Tumorzelle erobern.
Eine mit Methadon behandelte Tumorzelle nimmt jedoch nicht nur mehr Zellgift auf als ohne Methadon, sondern gibt auch viel weniger davon wieder ab. Damit wird eine weitere Verteidigungsstrategie der Krebszellen ausgehebelt: Als Abwehrreaktion auf das Zellgift pumpt sie normalerweise das Medikament schnellstmöglich wieder nach draußen. Methadon jedoch stört die Pumpmaschinerie. So verbleibt das Krebsmedikament in großer Menge über einen langen Zeitraum in der Zelle. Dementsprechend wird auch eine geringere Menge benötigt, um die bösartige Zelle abzutöten. Für den Patienten bedeutet dies: weniger Nebenwirkungen durch die Chemotherapie und eine bessere Lebensqualität. Umgekehrt erhöht die Chemotherapie die Zahl der Opioid-Rezeptoren auf der Krebszelle. Dadurch können auch größere Mengen Methadon andocken. Mehr Methadon wiederum bedeutet mehr Zellgift in der Zelle. Auf diese Weise schaukeln sich Krebsmedikament und Methadon gegenseitig immer weiter hoch – bis die Krebszelle den Zelltod stirbt.
Sogar Glioblastome, die sich als sehr widerstandsfähig gegen die bisherigen Therapien erwiesen haben, wurden durch die Kombination Chemotherapie und Methadon fast komplett zerstört. So könnten sogar als austherapiert geltende Patienten von den Erkenntnissen der Ulmer Wissenschaftler profitieren: „Möglicherweise können wir mit Methadon bisher resistente Tumorzellen wieder für die Chemotherapie empfänglich machen“, erläutert Friesen. Auch die berüchtigten Tumorstammzellen, die einen Rückfall auslösen können, hatten dem schlagkräftigen Duo Chemotherapie und Methadon nichts entgegenzusetzen.

Klinische Studien
Die Ergebnisse ihres Forschungsprojekts werden die Forscher nun in klinischen Studien überprüfen. Friesen: „Wir wollen Methadon als Unterstützer und Verstärker der konventionellen Chemotherapie in den klinischen Alltag einbringen. Methadon erhöht den Therapieerfolg signifikant, überwindet Resistenzen und greift gesunde Zellen nicht an.“ Ihre Erkenntnisse ließen sich auch auf andere Krebsarten wie Bauchspeicheldrüsenkrebs oder bestimmte Formen von Brust-, Eierstock- und Prostatakrebs übertragen, so Friesen weiter. Bis dahin sei aber noch viel Forschungsarbeit nötig.

Hintergrundinformation: Krebsforschung
Fortschritte in der Krebsforschung haben dazu beigetragen, neue und immer wirkungsvollere Therapien gegen Krebs zu entwickeln und bestehende Behandlungsansätze weiter zu optimieren. Diese Erfolge sind auch der Deutschen Krebshilfe zu verdanken – die gemeinnützige Organisation ist der bedeutendste private Förderer der Krebsforschung in Deutschland. In den letzten Jahren investierte die Deutsche Krebshilfe jährlich rund 35 bis 40 Millionen Euro in die onkologische Forschung. Ziel der Forschungsförderung der Deutschen Krebshilfe ist es, im Sinne einer optimalen Patientenversorgung vielversprechende Ergebnisse aus der Forschung schnell und effizient in die klinische Prüfung und Anwendung zu bringen sowie die Überlebenschancen und die Lebensqualität krebskranker Menschen stetig zu.

Siehe hier: www.uniklinik-ulm.de/news/article/1119/methadon-al-1.html

Liebe Grüße

Styrianpanther

krimi

Methadonprogramm - Wie es begann

bio-pro.de/magazin/thema/00158/?lang=de&artikelid=/artikel/09937/index.html

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