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Thema: Presse: Mit Informationen die Angst nehmen - Hirntumortag2004

Presse: Mit Informationen die Angst nehmen - Hirntumortag2004
Anna[a]
05.10.2004 13:15:51
P R E S S E M I T T E I L U N G

Leipzig (tf) - Die Deutsche Hirntumorhilfe e.V. veranstaltet am 9. Oktober 2004 im Hörsaal 1 der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn den 15. Informationstag für Hirntumorpatienten und Ärzte "Fortschritte in der Hirntumortherapie". Beginn ist um 10:00 Uhr. Es ist die größte Veranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Raum und eine der wenigen Möglichkeiten für Betroffene, mit anderen Patienten in Kontakt zu treten und Erfahrungen auszutauschen.

Fortschritte in der Hirntumortherapie
Mit Informationen die Angst nehmen

In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 7 bis 10 von 100 000 Einwohnern an primären Hirntumoren. Hinzu kommen über 30 000 Tumorpatienten, bei denen Hirnmetastasen diagnostiziert werden. Und kaum eine Krankheitsbehandlung ist so eng mit dem medizinischen Fortschritt verknüpft wie die Hirntumortherapie. Da in diesem Zusammenhang jede Innovation direkte Auswirkung auf die Überlebenschancen der Patienten hat, sind gute, aktuelle und umfassende Informationen so wichtig. Bei jeder der vielen Stationen die der Kranke durchläuft (z.B. Hausarzt, Neurologe, Radiologe, Neurochirurg, Strahlentherapeut, Physiotherapeut, Neuroonkologe), geben ihm natürlich Spezialisten Auskunft. Aber oft fehlt dem Patienten oder den Angehörigen der Gesamtüberblick.

Um über neueste Entwicklungen zu informieren, veranstaltet die Deutsche Hirntumorhilfe am 9. Oktober 2004 ein bundesweites Symposium für Hirntumorpatienten und Ärzte. Renommierte Mediziner und Wissenschaftler werden über aktuelle Standards und hoffnungsvolle Ansätze der Chemo-, Strahlen- und neurochirurgischen Therapie verständlich referieren und stehen im Anschluss für spezielle Fragen zur Verfügung.

Das Kongress-Programm umfasst schwerpunktmäßig neue und innovative Konzepte der Therapie maligner Gliome, die Anwendung der Stereotaxie in der klinischen Praxis sowie die Epilepsiebehandlung. Die Referate geben einen Einblick in die Vorgehensweise im klinischen Alltag.

Prof. Dr. med. Christoph Burkhard Ostertag wird vor dem Hintergrund seiner langjährigen Erfahrungen zur Thematik der ,Invasiven Diagnostik und den nachfolgenden Therapieentscheidungen' (siehe Infokasten) sprechen. Er ist einer der erfahrendsten deutschen Experten auf dem Gebiet der stereotaktischen Diagnose. Bei diesem Diagnoseverfahren wird anhand von Röntgenaufnahmen, Kernspin- und Computertomographie die genaue räumliche Position eines Tumors im Gehirn ermittelt. Die Vorteile sind: Der Chirurg kann eine Operation erheblich genauer planen und erfolgversprechender operieren. Die Operationsnarbe ist bei diesem minimal-invasiven Eingriff sehr klein, der Patient verliert nur wenig Blut und sein Organismus wird kaum belastet. Der Patient kann gewöhnlich schon wenige Tage nach dem Eingriff wieder die Klinik verlassen und ist dann ganz normal belastbar.

Mit Prof. Dr. med. Volker Sturm aus Köln spricht direkt im Anschluss ein weiterer Experte über die Anwendung des stereotaktischen Verfahrens im Rahmen der ,Interstitiellen Jod-125-Strahlentherapie' (siehe Infokasten). Die Klinik für Neurochirurgie, Stereotaxie und Funktionelle Neurochirurgie der Universität zu Köln unter seiner Führung wird zusammen mit seinen Freiburger Kollegen um Prof. Dr. Ostertag in einem Atemzug genannt, wenn es um die Pioniere bei der Anwendung der stereotaktischen Methode in Deutschland geht.

Infokasten Stereotaxie

Bei diesem Diagnoseverfahren wird die genaue räumliche Position eines Tumors im Gehirn ermittelt. Hierbei hilft ein so genannter "stereotaktischer Ring" der am Kopf des Patienten fixiert wird. Er bietet dem Chirurgen einen äußeren Bezugspunkt, der mit den Koordinaten, welche die Ärzte durch die vorhergehenden Untersuchungen mittels Röntgenaufnahmen, Kernspin- und Computertomographie erhalten haben, in Verbindung gesetzt wird. Anhand dieser Aufnahmen berechnen die Chirurgen zunächst die Größe und den exakten, sichersten Weg zum Tumor.


Infokasten interstitielle Bestrahlung mit Jod-125-Seeds

Nachdem der Chirurg die Sonde bis zum Tumor geführt hat, belädt er einen dünnen Katheter aus Plastik mit kleinen, radioaktiv strahlenden Körnchen, sogenannten Jod-125-Seeds. Sie werden nun vorsichtig in der Führungssonde zum Zentrum des Tumors geschoben und dort abgelegt. Dort sollen sie das Tumorgewebe innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zerstören. Diese Methode, bei der der Tumor von innen heraus zerstört wird heißt "interstitielle Bestrahlung". Nach etwa neun Monaten verliert die strahlende Substanz ihre Wirkung und kann, falls dann immer noch ein Rest Tumorgewebe vorhanden sein sollte, in einer Folgeoperation durch neue ersetzt werden - ansonsten kann sie einfach im Kopf verbleiben. Die Grundidee der stereotaktischen Methode stammt bereits aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Aber erst mit dem Aufkommen der digitalen Bildgebung, besonders der Computertomographie in den frühen 70er Jahren, machte die Stereotaxie den entscheidenden Schritt vorwärts.
(vgl. WDR ServiceZeit Gesundheit vom 21. Februar 2000)

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Anna[a]
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