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Thema: Presse: Modernste Klinik für stereotakt. Operationen

Presse: Modernste Klinik für stereotakt. Operationen
Anti Ditsche
12.07.2001 13:34:57
Hallo der folgende Artikel des Kölner Stadtanzeigers wurde gestern in der Mailingliste gepostet.
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> Modernste Klinik für stereotaktische Operationen
> Eingriffe ins Gehirn mit
> höchster Präzision
>
> Behutsam führt der Arzt die Sonde durch ein Mini-Bohrloch
> ins Gehirn. Ein Tumor muss entfernt werden. Dabei
> unterhält der Mediziner sich mit dem Patienten in
> Lokalanästhesie im Kernspingerät, das gleichzeitig als
> Operationstisch dient.
>
> Auf dem Monitor flackert ein rotes Licht auf: ein Hinweis für
> den Chirurgen, dass ihn nur ein Millimeter vom
> Sprachzentrum trennt, das sich ihm aufgrund des
> Sprechens des Kranken genau im Bild darstellt. Sicher
> führt der Arzt sein Instrument daran vorbei - zur Entfernung
> des Tumors, und dies ohne das hohe Risiko einer unter
> Umständen folgenschweren Beschädigung von
> Hirnarealen.
>
> In wenigen Tagen ist es soweit. "Dann wird in Köln das
> modernste Operations-Zentrum für Stereotaxie der Welt
> eröffnet, rund 17 Millionen Mark teuer", kündigt Klinikchef
> Professor Volker Sturm an, und er erklärt: "Wir können
> dann nicht nur Bilder von Patienten im neuen
> Kernspintomographen empfangen, sondern mit dem
> Krankheitsbild auf dem Bildschirm direkt in der Röhre
> operieren.
>
> Und das mit einer bisher nicht zu verwirklichenden
> Exaktheit." Neurochirurg Sturm und sein Team - Ärzte,
> Physiker und Pflegepersonal - sind gerüstet: "Für den 16.
> Juli ist die erste Operation geplant; dann können auch
> komplizierteste Hirnoperationen mit einem bisher viel zu
> hohen Risiko vorgenommen werden. So beispielsweise die
> Entfernung von besonders tief liegenden Tumoren, ohne die
> oft nur millimeterweit voneinander entfernten Hirnareale wie
> Sprach-, Seh- und Bewegungszentrum zu verletzen."
>
> Freilich ist eine Aufstockung des jetzigen Teams
> notwendig, da mit dem Neubau mehr Kapazität zur
> Verfügung steht. So könne mit der Verkürzung der zurzeit
> noch langen Wartezeit gerechnet werden, sagt Volker
> Sturm. Denn mehr als 160 Patienten aus aller Welt stehen
> auf der Operationsliste der Stereotaxie der Kölner
> Universität.
>
> Unter dem Dach des zweigeschossigen Neubaus
> zwischen Bettenhaus und LFI-Gebäude "schlägt" im
> Erdgeschoss das "Herz" der neuen Klinik. Da gibt es zwei
> große Operationssäle mit Tele-Röntgenanlage - und jenen
> OP mit dem unübersehbaren Warnhinweis an der Türe:
> "Achtung! Starkes Magnetfeld".
>
> Der Saal wird beherrscht von einem gewaltigen
> Kernspintomographie-Gerät. Besonderheit laut Sturm: "Wir
> können 60 Bilder pro Sekunde machen und zielgenau im
> Gehirn operieren. Ob es nun darum geht, einen Hirntumor
> zu vernichten oder bei einem Parkinsonpatienten durch
> einen Eingriff Zittern, Steifheit oder Bewegungsunfähigkeit
> zu beseitigen."
>
> Sturm, keinesfalls von falscher Euphorie beseelt, geht
> davon aus, künftig auch bisher unerreichbar gebliebene
> Hirntumore beseitigen zu können und damit die
> Heilungschance bei Krebs zu verbessern. Eine
> wesentliche Rolle wird dabei dann auch die Entwicklung
> eines Kalt-Laser-Geräts für acht Millionen Mark spielen;
> beteiligt sind Spezialisten aus Heidelberg und Zürich.
> Sturm: "Über ein etwa acht Millimeter großes Bohrloch
> wird der Laser eingeführt, womit wir ohne Erhitzung
> krankes Gewebe in der Tiefe des Gehirns verdampfen
> können."
>
> Weltweit gebe es neben Köln nur in Neapolis (USA) einen
> solchen Kernspin, der Bilder liefert und zugleich OP-Tisch
> ist. "Eine revolutionäres Projekt, das künftig auch von den
> Uni-Professoren Klaus Lackner (Radiologie) und H. Peter
> Müller (Strahlentherapie) genutzt und ebenso in San
> Francisco realisiert werden soll", sagt Sturm.
>
> Nach wie vor müsse aber jede Operation, beispielsweise
> der Weg zum Tumor, genau vorausberechnet werden.
> Zuvor habe man "blind", jedoch über ein
> Navigationssystem, den Eingriff vorgenommen. Jetzt aber
> sei es möglich, die ins Gehirn eingeführte, mit
> Mikroinstrumenten aus Titan ausgestattete Sonde von
> Anfang an bis zum Ort des Übels genau zu verfolgen -
> ohne Verletzung des gesunden Gewebes.
>
> Und noch etwas wird möglich: "Gefühlsregungen wie
> Weinen und Lachen, aber auch Sprechen und Musikhören
> werden für uns durch stärkere Durchblutung im Gehirn
> sichtbar, so dass auch diese Gehirnareale bei einer OP
> unversehrt bleiben. Wir hoffen jedenfalls inständig, künftig
> noch mehr Menschenleben retten zu können."
Anti Ditsche
Hesse, Grit
12.07.2001 16:29:30
Ich habe die Mitteilung gestern per Fax erhalten.
Mein Vater hat ein Glioblastoma multiforme links und rechts.
(links operativ entfernt). Der linke wurde operativ entfernt.
Der rechte ist 5x5 cm groß.
Hat man eine Chance als Patient in die Uni-Klinik Köln zu kommen?
Hesse, Grit
Anke[a]
14.07.2001 14:14:09
Hallo Gritt,
die Erfahrung hat gezeigt, daß man als Patient selbst Initiative ergreifen muß.
Ich denke schon, daß Du an die Uni Köln kommst. Mache alle Deine Unterlagen zu-
sammen und Bilder und Befunde, schreibe einen kurzen präzisen Brief und schicke es
an Köln oder bringe es vorbei. Gut wäre, wenn Du telefonisch anfragst, wer Dein
Ansprechpartner dort ist, da solche Kliniken groß sind. Manchmal gibt es auch
Sprechtage in den Kliniken.Mein Mann war in Köln Stereotaxie bei Hr.Dr.Lehrke,Hr.
Dr. Marouf. Der Leiter ist Prof. Dr. Sturm.
Anke[a]
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