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Thema: Presse: Nach 10 Monaten aus Koma erwacht

Presse: Nach 10 Monaten aus Koma erwacht
Anne[a]
09.06.2004 19:06:06
Patrick (12) nach 10 Monaten aus Koma erwacht

Ärzteteam vollbrachte das Wunder von Viersen

Von PETER JOERDELL und JAN NIEMANN


Das Leben hat ihn wieder: Die überglückliche Mutter Claudia Houben mit ihrem Sohn Patrick. Da das Ärzteteam und die Krankenkasse an einem Strang ziehen, kann sie ihn zu Hause pflegen.

Viersen - Viele Ärzte hätten ihn aufgegeben. Doch jetzt geschah das Wunder: Nach zehn Monaten ist der 12-jährige Patrick Houben aus dem Koma erwacht. Das Team der Kinderklinik St. Nikolaus in Viersen hatte unermüdlich um sein Leben gekämpft.
Patricks Eltern können es noch immer nicht fassen, sie dürfen ihn nun sogar zu Hause pflegen - die Wohnung der Familie liegt nur wenige Meter entfernt von der Kinderklinik St. Nikolaus.

Patrick wurde im Krankenbett dorthin entlassen. Mitsamt Bett schob man ihn nach Hause. Es war ein fröhlicher Umzug. Die vorbeikommenden Autofahrer staunten nicht schlecht, als sie die lachende Gruppe erblickten.

Chefarzt Dr. Christoph Aring kann stolz auf die Leistung seines Teams sein. Er betont aber, dass die beste medizinische Behandlung keinen Erfolg haben könne, wenn Glaube und Liebe der Familie fehlten.

"Jetzt ist es sehr wahrscheinlich, dass Patrick innerhalb der nächsten sechs Monate allein im Rollstuhl fahren und auch wieder sprechen kann", sagt er.

Dabei hatten die Chancen des Jungen denkbar schlecht gestanden, nachdem ihm in einer Düsseldorfer Klinik ein bösartiger Gehirntumor entfernt worden war und er anschließend an Hirnhautentzündung (Meningitis) erkrankte.

Daraufhin fiel er ins Koma. Vater Walter und Mutter Claudia wachten unermüdlich rund um die Uhr an der Seite ihres Sohnes, forderten ihn immer wieder auf, zu kämpfen.

Einen Monat nach seiner Einlieferung hatte es bereits leise Hoffnung gegeben. Patrick nickte mit dem Kopf, reagierte auf die Anwesenheit seines Vaters.

"Mir fehlen die Worte, wenn ich beschreiben soll, was ich da empfunden habe", versucht Walter Bänsch diese Momente zu schildern. Er sei vor Freude fast ohnmächtig geworden, habe gefragt: "Kannst du Papa sehen?", worauf Patrick nickte.

Heute sind sich die Houbens einig: Die Verlegung in die Kinderklinik St. Nikolaus war ein Glücksgriff. Dort geht Dr. Aring neue Wege. Er stellte die Ernährung des komatösen Jungen um, gestaltete die Umgebung so schön wie möglich und bezog die Eltern stärker in die Pflege ein.

Schwester Margit, seit über 30 Jahren Kinderpflegerin, ist sicher: "Es ist ein medizinisches Wunder."

Familie Houben hätte sich wohl nie träumen lassen, gemeinsam mit drei Pflegerinnen ihren Patrick direkt aus der Klinik im Bett nach Hause zu schieben - und dabei so froh zu sein.

Express 09.06.04
Anne[a]
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