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redwood

Neuentwickelte Nanopartikel sollen Hirntumore zerstören
von Christian Honey
27.02.2015

Die Ergebnisse der israelischen Studie sind möglicherweise spektakulär: Bei Versuchen mit Zellkulturen menschlicher Glioblastome bewiesen die Nanopartikel ein enormes Potential, Tumorzellen an der Vermehrung zu hindern. Aber nicht nur das: Knapp 90 Prozent der Glioblastomzellen starben sogar ganz ab. Das Gute daran: „Soweit wir wissen, sind die Nanopartikel komplett unschädlich für normales Gewebe“, sagt Peer. Sie würden auschließlich Tumorzellen angreifen.

Wir könnten das Tumorgewebe jedes Patienten auf spezifische Mutationen untersuchen und diese mit personalisierter RNA behandeln. Dan Peer, Labor für Nanomedizin, Universität Tel Aviv

In einem zweiten Versuchsschritt implantierten die Forscher Mäusen menschliche Hirntumor-Zellen. Das Ergebnis: Alle unbehandelten Mäuse waren nach 38 Tagen gestorben. Dagegen waren über 60 Prozent der Mäuse, die die Nanopartikel-Behandlung erhielten, noch immer am Leben, als das Experiment nach 95 Tagen abgebrochen wurde. „Das ist die längste Überlebenszeit in Mäusen mit menschlichen Glioblastomen, die jemals berichtet wurde“, schreiben die Autoren im Journal ACS Nano.

Nun werden Mäuse ohnehin nur etwa zwei Jahre alt. Die hohen Überlebensraten von fast 100 Tagen entsprechen also etwa einem Sechstel ihrer gesamten Lebenszeit. Anhand der Tiere konnten die Forscher auch nachweisen, dass die Nanopartikel tatsächlich nur im Tumor aktiv wurden.

Die Forscher glauben, dass die überlebenden Mäuse eine normale Lebenserwartung haben könnten. „Auch bei den gestorbenen Mäusen schien die Therapie angeschlagen zu haben: Eine unserer neuen Hirnscan-Studien zeigt, dass bei allen Mäusen die Tumoren schrumpfen.“

Sollte sich die Methode in weiteren Versuchen als sicher genug erweisen, könnte sie für die Behandlung von Hirn- und anderen Tumoren eine medizinische Revolution einläuten, die diesen Namen wirklich verdient hat. „Wir könnten dann das Tumorgewebe jedes Patienten auf dessen spezifische Mutationen untersuchen und personalisierte siRNA nutzen, um sie zu behandeln“, erklärt Peer. „Nicht nur für Glioblastome funktioniert das, sondern für verschiedenste Krebsarten.”

Wenn alles gutgeht sollen die ersten klinischen Studien an menschlichen Patienten in etwa eineinhalb Jahren beginnen.

Quelle: https://www.wired.de/collection/latest/die-molekulare-briefbombe-gegen-hirntumore

moriturus

das klingt absolut super edel. danke blue gene für die krasse info.
ich habe grossen hoffnungen, aber auch befürchtungen. ich habe sehr viel respekt vor allen dingen im nano bereich. aber wow, mal ein ganz neuer, andersartiger ansatz, so muss das sein. bravo nach tel aviv!

styrianpanther

Das macht jedenfalls Hoffnung und gibt durchaus Kraft !
vielen Dank für die Veröffentlichung

Styrianpanther

Weihnacht.

Macht vielleicht Hoffnung - aber wir sind keine Mäuse.
Damit meine ich, dass wir nicht Versuche an Kleinstsäugern mit uns Menschen gleichsetzen sollten. Vergleichen vielleicht schon ...

Lg
W.

moriturus

die nager sind uns genetisch sehr änlich :) aber ja, es heisst noch nichts. aber gut und plausibel klingts schon mal ;)

SpinEcho

Naja, es ist ein Unterschied, ob man menschliche Tumorzellen in einer Maus oder menschliche Tumorzellen in einem Menschen zerstören will. Im ersteren Fall könnte man jeden Wirkstoff verwenden, der menschliche Zellen (egal ob Tumor oder gesund) tötet, aber keine Mäusezellen. Für die Behandlung des zweiten Falls wäre sowas eher weniger brauchbar.

JK23

Hier ist noch eine neue Veröffentlichung (April 2015; Genes & Development) einer Studie:

www.neuroscientistnews.com/research-news/cancer-genes-turned-deadly-brain-cancer

Es geht um die Identifizierung der micro RNA 182 (miR-182) als Glioblastoma Tumor Suppressor.

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