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Neue Therapien geben Hoffnung bei Hirntumoren

1200 Experten kommen zur Jahrestagung der Gesellschaft für Neurochirurgie

31. Mai 2018 (PM) Gesundheit

Impfung gegen Krebs, Wirbelsäulen- und Epilepsiechirurgie sind Schwerpunkte der Jahrestagung der Gesellschaft für Neurochirurgie vom 3. bis 6. Juni in der Halle Münsterland mit rund 1200 Experten.

Heilbar sind sie noch nicht, aber die Therapie bösartiger Hirntumoren hat in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte gemacht: Mit immer weiter verfeinerten OP-Techniken, moderner intraoperativer Funktionsüberwachung und Bildgebung geht die Überlebenszeit beim Glioblastom, einer der schlimmsten Erkrankungen, von ein paar Monaten mittlerweile hin zu einigen Jahren – und das bei oftmals guter Lebensqualität. „Unser Ziel ist es, auch bei den unheilbaren Erkrankungen eine möglichst lange, gute Prognose für die Patienten zu schaffen“, sagt Prof. Dr. Walter Stummer, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am UKM und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie, deren 69. Jahrestagung vom 3. bis 6. Juni in der Halle Münsterland statt-findet.

Als ein Hoffnungsträger gilt derzeit die sogenannte dendritische Zelltherapie, quasi eine Impfung gegen Krebs. „Die Forschung ist auf einem guten Weg und im Rahmen der Düsseldorfer GlioVax-Studie wird zum Beispiel aktuell untersucht, ob eine Impfung zusätzlich zur Standardtherapie mit OP und Radiochemotherapie die Überlebenszeit für Glioblastom-Patienten verlängern kann“, sagt Stummer. Dafür werden körpereigene Abwehrzellen aus dem Blut des Patienten mit Zellen des entnommenen Tumorgewebes gewissermaßen umprogrammiert. Sie präsentieren dann dem Immunsystem Eiweiße der Tumorzellen und können so andere körpereigene Immunzellen, welche gegen diese Eiweiße gerichtet sind, aktivieren. Diese Abwehrzellen sollen die nach der Operation verbliebenen Tumorreste, so die Hoffnung der Forscher, zerstören beziehungsweise das Wachstum hemmen.

Stummer selbst gilt international als Spezialist im Bereich der Hirntumorchirurgie und Wegbereiter intraoperativer Bildgebung. Das von ihm entwickelte Verfahren der 5-ALA Fluoreszenz erhöht die Chance, maligne Gliome zu entfernen erheblich – und verbessert damit die Prognose der Patienten nachweislich. In Deutschland vor zehn Jahren erstmals vorgestellt, hat dieses jetzt auch die Marktzulassung der amerikanischen Behörde FDA erhalten – und ist damit bislang weltweit konkurrenzlos.

Während des viertägigen Kongresses präsentieren und diskutieren rund 1200 Mediziner aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, neue Therapieansätze und Herausforderungen. Zentrale Schwerpunkte sind neben den neuroonkologischen Themen die Wirbelsäulenchirurgie, Epilepsiechirurgie und Intraoperatives Imaging. Zu Gast sein werden im Rahmen eines Joint-Meetings erstmals auch zwei lateinamerikanische Fachgesellschaften: aus Mexiko und Kolumbien.

https://www.allesmuenster.de/neue-therapien-geben-hoffnung-bei-hirntumoren/

Fabi

Tolle Sache...
Wird leider bisher von den Krankenkassen abgelehnt ohne wenn und aber, weil zu experimentell!!!

Angela

Nach meiner Kenntnis kann eine Dentritische Zelltherapie/DCVac-L Impfung nur erfolgen, wenn etwa 2-3 Gramm Tumormaterial vorhanden ist, was unmittelbar nach der Entnahme schockgefroren wurde, es darf vorher weder in Salz oder Paraffin oder anders behandelt worden sein.
Die Kosten für die Impfung sollen sich auf ca. 25.000 EUR belaufen. Es soll eine Warteliste bestehen.
Die Studie ist wohl noch nicht komplett ausgewertet. Es scheint so, als wenn wir auf diese Impfung noch warten müssen. Das Risiko, dass sie das Gegenteil bewirken könnte, scheint gegeben.

@ Fabi: wurde bei dir entsprechendes Material entnommen?
Wo wurdest du operiert? Was hast du bei deiner Krankenkasse eingereicht?

Wir hoffen alle, dass möglichst bald ein wirksames Mittel gegen den Tumor gefunden wird. Wer hat Erfahrung mit dieser Impfung? Wir wären dankbar, wenn jemand berichten würde.

Fabi

Hallo Angela,

Recht aktuell bin ich im klinsch mit der Krankenkasse, dass sie die Kosten übernimmt. Ihre Aussage ist: Dendritische Zelltherapie ist noch zu experimentell“ Nach einem ausführlichen Gutachten der Einrichtung die damit behandelt ist die Kostenübernahme nun erneut in Bearbeitung. Kosten liegen Gesamt bei 49.000€.
Ich denke aber, dass dieser Ansatz der neue Weg von Therapie sein wird, da die bisherigen Standards nicht das schaffen was man will.
Mein Gewebe wurde mit Parraffin behandelt und fällt damit durch, allerdings können sie wohl die benötigten Marker auch über das Blut bestimmen.
Die Krankenkasse ist nun nachdenklich geworden aufgrund der aktuellen Studie die recht vielversprechend erscheint. In dieser wird ziemlich deutlich gezeigt, dass ein positiver Effekt Eintritt mit der Behandlung.

Lg Fabi

Logossos

Für die DCVax Studie gibt es einen aktuellen Zwischenbericht, aber alle Resultate darin sind nur vorläufig. Man muss auch das Kleingedruckte der Studie lesen: Die Impfung beginnt nach Beendigung der 6-wöchigen Temozolomid-Bestrahlungs-Behandlung des Stupp-Protokolls. Es wurden nur Patienten in die Studie aufgenommen, die zu diesem Zeitpunkt keine Tumorprogression hatten. Patienten, bei denen nur eine Biopsie und keine Operation vorlag (nicht operabler Tumore) wurden ebenfalls nicht aufgenommen. Beide Kriterien bedeuten, dass Patienten ausgewählt wurden, bei denen von vorneherein ein besserer Verlauf zu erwarten ist als bei der Stupp-Studie, bei der keine Patientenauswahl getroffen wurde.
Das mittlere mediane Überleben aller teilnehmenden Patienten betrug 23,1 Monate, das ist nicht besonders viel, wenn man es mit den Ergebnissen von TT-F vergleicht (21 Monate). Allerdings sind auch Patienten mit eingeschlossen, die anfangs keine Impfung erhielten. Der Studienaufbau ist ungewöhnlich und kompliziert, sodass man erst das Ende der Studie abwarten muss, bevor man sehen kann, ob ein Fortschritt erzielt wurde oder nicht.

Bei dendritischen Zellimpfungen wird das Tumormaterial direkt nach der OP eingefroren und dann für die Herstellung des Impfstoffs verwendet, sonst ist keine dendritische Zellimpfung möglich. Außerdem gilt DCVax nur für Glioblastome, nicht für ein Oligodendrogliom.

Fabi

Da muss ich dir tatsächlich widersprechen.

Bitte informiere dich doch bitte erst einmal ausführlich über die möglichen Therapien im Zusammenhang mit DCvax. Es gibt ja nicht nur dieses eine Verfahren.
DCVax ist definitiv nicht nur für Glioblastome... wie soll das auch gehen diesen lediglich auf den Glioblastom zu beschränken und dann noch alle Gliome rauszunehmen.. So auch von mehreren Instituten bestätigt.

Des Weiteren ist die Impfung auch ohne Tumormaterial möglich. Bestandteile können über das Blut entnommen werden.
TT-F mag eine super Sache sein. Dennoch hat sie viele Begleiterscheinungen, die eben die Impfung nicht hat. Für mich persönlich ein Vorteil.


Lg Fabi

Fabi

Und die Impfung kann immer beginnen. Unabhängig davon wann Temodal und Bestrahlung erfolgten. In der Studie war es jetzt so we du meintest.

Und mal ehrlich.. ist nicht jeder Monat mehr ein Geschenk? ;-)

Fabi

Klinische Studie mit DCvax:

Dosierung.Art und Dauer der Anwendung:
Die Anwendung hat durch einen im Umgang mit DCVax-L geschulten qualifizierten Facharzt zu erfolgen und ist auf entsprechend spezialisierte Einrichtungen der medizinischen Krankenversorgung beschränkt.

DCVax-L ist als individuelle Zubereitung ausschließlich für die autologe Anwendung bestimmt.

Da für die Herstellung von DCVax-L eine Leukapherese zwingend erforderlich ist, muss sichergestellt sein, dass der Patient über eine adäquate Knochenmarkfunktion verfügt. Daher sollte das vollständige Blutbild vor der ersten Leukapherese bestimmt werden und akzeptable Werte aufweisen. Die Leukapherese muss von einem Arzt mit produktspezifischem Fachwissen durchgeführt werden.

Während des Behandlungszyklus sind die Patienten sorgfältig und regelmäßig zu kontrollieren.

DCVax-L sollte erst verabreicht werden, nachdem sich der Patient vom chirurgischen Eingriff erholt und zusätzliche zellreduzierende Behandlungen wie Bestrahlung, Chemotherapie, oder eine Kombination aus beidem, erhalten hat. Diese Behandlungen können je nach Befund oder Erkrankungsstadium des Patienten unterschiedlich sein.

fasulia

dein obiger Text ist aus dem "Beipackzettel" herauskopiert,
Quelle:
https://portal.dimdi.de/amispb/doc/pei/Web/2613044-spcde-20140601.pdf

nur zur Ergänzung, möchte ich auch diesen zitierten Abschnitt hier hin kopieren, aus der gleichen Quelle.


"Klinische Wirksamkeit
Zur Behandlung mit DCVax-L liegen begrenzte klinische Daten aus Studien ohne Kontrollgruppe und Fallstudien vor. Die Wirksamkeit der Behandlung kann noch nicht abschließend bewertet werden, da Daten aus randomisierten und kontrollierten Studien fehlen. Zwei klinische Studien wurden in den USA durchgeführt, um die Sicherheit und Wirksamkeit von intradermal verabreichtem DCVax-L bei insgesamt 40 Patienten mitmalignem Gliom zu beurteilen, von denen 22 ein neu diagnostiziertes GBM(Glioblastoma multiforme), 13 ein rezidivierendes GBM und 5 Patientenniedriggradige maligne Gliome hatten. "

Fabi

@fasulia

DCVax ist in DE nicht erhältlich.

Lg Fabi

rawa

Endgültige DCVAX Phase 3 Ergebnisse werden in den nächsten Tagen erwartet. Northwest Biotherapeutics hat auch über eine Pressemitteilung verkünden lassen, dass die Produktionsstätte bereits verfügbar ist.


Sollten die Ergebnisse der Studie gut sein, wird es vermutlich zu einer Zulassung kommen. Mal abwarten, wie oben bereits erwähnt waren die Zwischenergebnisse eher undeutlich in Bezug auf Studiengestaltung und Ausschlusskriterien.

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