Thomas[a]

Ärzte Zeitung, 05.10.2001

Neue Wirkstoffe helfen, epileptische Anfälle besser zu vermeiden

Meist ist eine medikamentöse Monotherapie zur Anfallsprophylaxe ausreichend
NEU-ISENBURG (mut).

Frei sein von epileptischen Anfällen - dies läßt sich inzwischen bei über der Hälfte der Epilepsiepatienten mit einer geeigneten pharmakologischen Therapie erreichen. Dazu beigetragen haben auch viele neue Antikonvulsiva, die in den vergangenen Jahren auf den Markt gekommen sind.

Meist wird nach dem ersten epileptischen Anfall noch keine Therapie begonnen - es sei denn, es handelt sich um eine symptomatische Epilepsie, also eine Epilepsie, die durch eine andere Grunderkrankung, etwa einen Gehirntumor, oder eine Meningitis hervorgerufen wird. Dies empfiehlt Professor Stefan Beyenburg von der Klinik für Epileptologie in Bonn. Bei einer idiopathischen Epilepsie sei es ratsam, erst einmal abzuwarten, da es bei den meisten Patienten bei einem einzelnen Anfall bleibe. Nach dem zweiten Anfall solle jedoch mit einer Behandlung begonnen werden, da dann mit weiteren Anfällen zu rechnen sei, berichtet der Neurologe.

Als Erstbehandlung bei epileptischen Anfällen wird immer eine Monotherapie empfohlen. Persistieren die Anfälle auch bei einer ausreichend hoch dosierten Monotherapie, wird meist ein Wechsel des Medikaments erwogen oder mit einer Kombinationstherapie begonnen.

Hat ein Patient drei bis fünf Jahre keine weiteren Anfälle, kann auf Wunsch des Patienten versucht werden, die Pharmakotherapie zu beenden, berichten Professor Hermann Stefan und Dr. Frank Kerling vom Zentrum Epilepsie in Erlangen.

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