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Thema: Presse: Neuer Ansatz zur Glioblastom-Therapie

Presse: Neuer Ansatz zur Glioblastom-Therapie
muggel
03.10.2018 17:35:55
----- Veranstaltungshinweis: -----

Programm Hirntumor-Informationstag
https://www.hirntumorhilfe.de/fileadmin/inhalte/Infotage/Goettingen-27.10.2018/Hirntumor-Informationstag_2018_Glioblastom.pdf

Online-Anmeldung Hirntumor-Informationstag
https://forum.hirntumorhilfe.de/hirntumorinformationstag-anmeldung.html

Veranstaltungsticket Hirntumor-Informationstag
https://vat.db-app.de/gk/grosskunde/star/firmenkunden_portal.go?lang=de&country=DEU&event=928#stay

----- Ende -----


Ärzte Zeitung online, 28.09.2018

Glioblastom
Neuer Ansatz zur Glioblastom-Therapie

Einen neuen vielversprechenden Ansatz zur Behandlung des Glioblastoms haben Mainzer Forscher gefunden: Sie ergänzten existierende Therapien um die Hemmung des noch wenig erforschten, proangiogenen Faktors EGFL7.

Glioblastome repräsentieren die häufigste bösartige Hirntumorart bei Erwachsenen. Für diese immer tödlich endende Krebserkrankung haben Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz nun eine neuartige Behandlungsoption identifiziert: eine Kombitherapie, die sich zusammensetzt aus den beiden Antikörpern Anti-EGFL7 und Anti-VEGF, die die Angiogenese hemmen, und dem Chemotherapeutikum Temozolomid. Diese Kombination birgt das Potenzial, das Wachstum von Glioblastomen zu stoppen (EMBO Molecular Medicine 2018; online 31. Juli) )

Das Glioblastom (GBM) ist ein aggressiv wachsender Hirntumor, erinnert die Universitätsmedizin Mainz. Es entwickelt sich aus dem Stützgewebe des Gehirns, den Gliazellen. Diese teilen sich rasch, wodurch der Tumor schnell wachsen kann. Zudem erfolge eine starke Infiltration des umliegenden Gewebes.

Die derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten für GBM umfassen chirurgische Entfernung gefolgt von Strahlen- und Chemotherapie. Da jedoch auch nach erfolgreicher Therapie in der Regel innerhalb eines Jahres Rezidive auftreten, sterben die Betroffenen im Durchschnitt innerhalb von 15 Monaten nach der Erstdiagnose.

Von der Erkrankung sind überdurchschnittlich viele junge Patienten betroffen, die meisten Glioblastomerkrankten sind zwischen 45 und 70 Jahre alt. Der Anteil der Männer ist etwa doppelt so hoch wie der Frauenanteil.

Bisherige Studien zielten darauf ab, einen Weg zu finden, die Neubildung von Blutgefäßen in GBMs zu hemmen und somit die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung dieser Tumore zu kappen. Einen signifikanten Einfluss auf das Überleben der Patienten hatten diese Studien bislang aber nicht.
Neuer Forschungansatz gewählt

Die Wissenschaftler um Professor Mirko HH Schmidt vom Institut für Mikroskopische Anatomie und Neurobiologie der Universitätsmedizin wählten daher einen neuen Forschungsansatz: Sie ergänzten existierende Therapien zur Bekämpfung von bösartigen Hirntumoren um die Hemmung des wenig erforschten, proangiogenen Faktors EGFL7.

Dieser hat in jüngster Zeit seine Relevanz für neurologische Krankheiten wie Schlaganfall oder Multiple Sklerose unter Beweis gestellt. Es gelang, die Wirksamkeit konventioneller Therapien erheblich zu steigern.

Wie die Forscher nun herausfanden, führt EGFL7 in Hirntumoren zur Bildung neuer und ausgereifterer Blutgefäße, was wiederum zu einem effektiveren Wachstum von Hirntumoren beiträgt.

Die Hemmung von EGFL7 durch spezifische Antikörper kehrte diesen Prozess in experimentellen Hirntumormodellen um. Dadurch erhöhte sich die Überlebensdauer. (eb)


Quelle: https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/zns-tumoren_hirntumor/article/972672/glioblastom-neuer-ansatz-glioblastom-therapie.html
muggel
muggel
05.10.2018 10:36:44
Neue Behandlungsoption bei unheilbaren Glioblastomen
Quelle:https://www.gelbe-liste.de/neurologie

Möglicherweise gibt es eine neue Behandlungsoption für die häufigsten malignen Hirntumore bei Erwachsenen: Glioblastome. Wissenschaftler der Universitätsmedizin stellen eine Kombinationstherapie aus Angiogenese-Inhibitoren und dem Chemotherapeutikum Temozolomid vor, die das aggressive Wachstum von Glioblastomen erheblich vermindern soll.
Glioblastom

Glioblastome gehören zu den gefürchtetsten Krebserkrankungen. Sie sind hochaggressiv und enden nach relativer kurzer Zeit mit dem Tod. Eine effektive Therapie gibt es nicht. Alle bislang untersuchten Forschungsansätze wirkten sich nur unwesentlich auf die Überlebenszeit Betroffener aus.

Deutsche Wissenschaftler untersuchten aktuell einen neuen Ansatz [1]. Sie kombinierten zwei Angiogenesehemmer mit einem Chemotherapeutikum und wollten so Wachstum und Ausbreitung von Glioblastomen stoppen. Nach Einschätzung der Wissenschaftler ist dieser Weg vielversprechend. Ihre Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin EMBO Molecular Medicine publiziert [2].

Glioblastome: aggressives Wachstum, letale Prognose

Die häufigsten bösartigen Hirntumore sind Glioblastome. Betroffen ist das Stützgewebe im Gehirn, die Gliazellen. Glioblastome wachsen aggressiv, Ausbreitung und Infiltration erfolgen rasant, die Prognose ist düster. Selbst nach erfolgreicher, aktuell gängiger Therapie aus operativer Tumorresektion, Bestrahlung und Chemotherapie treten innerhalb eines Jahres Rezidive auf. Betroffene versterben im Schnitt etwa 15 Monate nach Erstdiagnose. Nur sehr wenige Erkrankte überleben mehrere Jahre. Viele Glioblastom-Patienten sind noch relativ jung. Die meisten Erkrankungen treten zwischen dem 45. und 70. Lebensjahr auf. Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen.

Kombinationstherapie aus Anti-VEGF, Anti-EGFL7 und Temozolomid

Der Forschungsansatz der Wissenschaftler setzt auf eine Kombinationstherapie. Die Forschergruppe nutzt zwei derzeit gängige Behandlungsformen: die Anti-vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor-Therapie (Anti-VEGF) und das Chemotherapeutikum Temozolomid. Diese Kombination erweiterten sie um die Hemmung des Faktors EGFL7 (epidermaler Wachstumsfaktor domain-like 7). Die EGFL7-Hemmung wird durch einen spezifischen blockierenden Antikörper erreicht.

EGFL7 ist bislang nur wenig erforscht. Es machte aber in jüngster Zeit als Wirkverstärker von Behandlungen bei Multipler Sklerose und Schlaganfall Schlagzeilen.
Angiogenese inhibiert - Überlebensdauer verlängert

Der vaskulär endotheliale Wachstumsfaktor VEGF bindet an Rezeptoren von Endothelzellen und reguliert das Auswachsen von Blutgefäßen. Der epidermale Wachstumsfaktor EGFL7 wirkt über eine Erhöhung von Integrin α5β1 auf der Zelloberfläche von Endothelzellen ebenfalls proangiogen. Um die Tumor-Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen bestmöglich sicherzustellen, fördert EGFL7 die Reifung der neuen Blutgefäße. Eine Inhibition von EGFL7 müsste also die Anti-VEGF-induzierte Hemmung der Vaskularisierung von Gliomen verstärken, so die Idee der Wissenschaftler.

Im Mausmodellversuch erhöhte die Kombination der beiden Antikörper Anti-VEGF und Anti-EGFL7 zusammen mit dem alkylierenden Zytostatikum Temozolomid tatsächlich die Überlebensdauer der behandelten Tiere. Nager mit der Tripple-Therapie überlebten einige Tage länger als die Artgenossen in der Kontrollgruppe, die nur Anti-VEGF erhielten (87 vs. 80 Tage, n = 5, Logrank-Test).

Fazit

Die Studienergebnisse lassen den Schluss zu, dass ein kombiniertes Behandlungsschema aus Anti-VEGF, Anti-EGFL7 und Temozolomid als zukünftige Therapieoption für Glioblastome dienen kann. Da es derzeit keine effektive Therapie der tödlichen Hirntumore gibt, ist jeder neue Ansatz ein Gewinn. Die Hemmung der proangiogenen Proteine EGFL7 und VEGF in Verbindung mit dem Chemotherapeutikum konnte zumindest im Mausmodellversuch überzeugen. „Eine erweiterte Kombinationstherapie könnte der Diagnose ‚unheilbarer Hirntumor‘ einen Teil ihres Schreckens nehmen“.

Autor: Kretschmer

Stand: 04.10.2018
muggel
Madze
05.10.2018 11:43:30
Klingt interessant, werde ich das nächste Mal bei den Ärzten mal ansprechen.

Vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Madze
MatzeBW01
06.10.2018 11:04:17
So lebt man dann zwischen Ende und Endlosigkeit......
Zur Abwechslung mal etwas das hilft wäre doch schön
MatzeBW01
LinaK
06.10.2018 23:04:43
Ja! Und möglichst etwas was man nicht selber herausfinden und sich womöglich noch erkämpfen muss....
(Seufz) Lina
LinaK
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