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Thema: Presse: Neuer Tomograph erlaubt höchst präzise Hirnoperationen

Presse: Neuer Tomograph erlaubt höchst präzise Hirnoperationen
Katja[a]
14.07.2004 12:40:16
Neuer Tomograph "PoleStar N-10" am Klinikum Augsburg erlaubt höchst präzise Hirnoperationen

Augsburg (pm). Offiziell in Betrieb ging am 30. März 2004 der erste in Deutschland installierte mobile intraoperative Magnetresonanz-Tomograph (MRT).

Wie der Direktor der Neurochirurgischen Klinik am Zentralklinikum Augsburg, Privatdozent Dr. Volkmar Heidecke, berichtete, ermöglicht das Gerät während der Operation durch eine Echtzeit-Bildgebung eine sichere Abgrenzung vom Hirntumor zum gesunden Gewebe. Dies ist vor allem bei den sog. niedriggradigen Gliomen (relativ gutartige hirneigene Tumore) von Bedeutung. Der mobile Tomograph "PoleStar N-10" liefert bereits während des Eingriffes exakte Bilder, auf denen selbst kleinste Reste von Tumorgewebe, Hirnblutungen oder Abszessen sicher zu lokalisieren sind.

Bisher mussten die Patienten nach ihrer Operation einer MRT-Untersuchung außerhalb der Operationsabteilung unterzogen werden, um den Erfolg des Eingriffes festzustellen. Waren z.B. noch Tumorreste im Gehirn verblieben, musste über die Frage einer weiteren Operation diskutiert werden. "Der PoleStar N-10" verbessert die Qualität unserer Eingriffe wesentlich. Denn wir können unter größter Schonung des gesunden Gewebes alle kranken Teile bis zum letzten Millimeter sicher entfernen", so Heidecke.

Für den Einbau des 600 kg schweren Gerätes musste eigens die Bodenkonstruktion verstärkt und ein OP-Saal so abgeschirmt werden, dass keine Störungen von elektrischen Geräten das Magnetfeld beeinflussen. Auch die herkömmlichen Instrumente aus Edelstahl mussten teilweise ausgetauscht und durch Karbon-Instrumente ersetzt werden. Denn der PoleStar erzeugt für seine Aufnahmen ein Magnetfeld, das alle metallischen Teile anzieht.

Das mobile Gerät wird direkt unter den OP-Tisch gefahren und kann in einem Zeitrahmen von 30 sec. bis 12 min. (abhängig von der Untersuchungssequenz) exakte Bilder liefern, auf denen Größe und Lage des erkrankten Hirngewebes präzise zu lokalisieren sind. Die Operateure können es damit radikal ausräumen, ohne das umliegende gesunde Gewebe mehr als nötig zu verletzen.

Der Verwaltungsratsvorsitzende des Klinikums, Landrat Dr. Karl Vogele verwies darauf, dass mit der Inbetriebnahme des neuen MRT das Augsburger Zentralklinikum seinem Anspruch, universitätsgleiche Medizin auf höchstem Qualitätsniveau zu bieten, aufs Neue gerecht werde. Das Gerät sei Ausdruck der langjährigen hervorragenden Leistungskraft des Klinikums und sichere seine Zukunft im Wettbewerb des Gesundheitswesens.

Redaktion: Die Kosten für das auf drei Jahre geleaste Gerät trägt größtenteils das Gesundheitsministerium. Ähnliche Geräte werden bereits in Brüssel und Zürich benutzt.
Katja[a]
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