Landesnervenklinik hat schon viel über die Struktur des Glioblastoms herausgefunden
LINZ – Medizinische Spitzenforschung wird an der Abteilung für Theoretische Neurochirurgie an der Linzer Landes-Nervenklinik Wagner Jauregg, dem modernsten Kompetenzzentrum für neu-rologische und neurochirurgische Erkrankungen in Europa, bereits seit 16 Jahren erfolgreich betrieben. „Das zeigt, dass wir für künftige Medizinstudenten bestens vorbereitet sind“, betont Gesundheitsreferent LH Josef Pühringer: „Mit dem speziellen Leistungsangebot hat sich Oberösterreich einen wichtigen Platz auf dem internationalen Gesundheitssektor erkämpft“. An einer Medizinischen Fakultät in Linz könne daher kein Weg vorbei- führen.
Intensiv geforscht wird an der Entwicklung von diagnostischen und therapeutischen Methoden beim Glioblastom, einem bösartigen, nicht heilbaren Hirntumor. Dieser tritt meist nach dem 55. Lebensjahr auf, 44 Prozent der Betroffenen sind laut Oberarzt Josef Pichler, Leiter des Konsiliardienstes Innere Medizin mit Schwerpunkt Neuroonkologie, älter als 65 Jahre.
Noch ist den Wissenschaftern nicht erklärlich, warum manche Patienten mit der gleichen Diagnose relativ rasch versterben, andere jedoch noch länger als zehn Jahre leben. „Wir wissen schon viel über die Struktur des Glioblastoms und arbeiten daran, in Zellkulturen die jeweils zielgerichtete Chemotherapie zu finden“, erläutert Sabine Spiegl-Kreinecker, Leiterin des zell- und molekularbiologischen Labors der Neurochirurgie. Neben der angewandten Forschung an den an der Landesnervenklinik entnommenen Tumoren ist das Forschungsteam auch an internationalen Studien beteiligt.
„Wann die zielgerichtete Therapie am Patienten zum Einsatz kommen kann“, lässt sich laut Univ.-Prof. Johannes Fischer, wissenschaftlicher Leiter der Theoretischen Neurochirurgie, „derzeit noch nicht sagen, weil dieser Hirntumor extrem aggressiv ist und auch gegen Chemotherapien Resistenzen entwickeln kann.“
em
Quelle: Neues Volksblatt http://www.volksblatt.at/regionales/ooe_treibt_hirntumorforschung_voran_18042013/