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PET verfeinert Diagnostik von Hirntumoren

Methode ergänzt MRT und CT / Verstärkter Glukosemetabolismus in höher-malignen Tumoren ist gut nachweisbar

Ärzte Zeitung, 20.02.2002

BERLIN (wma). Bei der diagnostischen Abklärung von Hirntumoren kann in manchen Fällen die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zusätzlich zu MRT und CT wertvolle Hinweise liefern. Vor allem der Malignitätsgrad von Hirntumoren läßt sich mit dem Verfahren besser abschätzen.

Darauf hat Professor Richard P. Baum, Chefarzt der Zentralklinik Bad Berka, auf einem Symposium der Deutschen Hirntumorhilfe in Berlin hingewiesen. Am meisten Erfahrungen bestehen mit dem Radiopharmazeutikum Fluor-Deoxyglukose (F-18-FDG), sagte der Nuklearmediziner. Hierbei mache man sich zunutze, daß höhergradige Tumore wie maligne Gliome einen deutlich verstärkten Glukosemetabolismus im PET aufweisen. So könne das präoperative Grading entscheidend verbessert werden.

Als weitere Indikation nannte Baum die Differenzierung zwischen Glioblastom-Rezidiven und Strahlennekrosen, die in MRT und CT oft schwer zu unterscheiden seien. Als hilfreich habe sich das F-18-FDG-PET auch bei der Wahl des richtigen Biopsie-Areals bei Verdacht auf einen Hirntumor erwiesen. Mittels PET lassen sich die Areale mit dem stärksten Glukosemetabolismus und somit dem höchsten Malignitätsgrad deutlich erkennen. Biopsien aus Arealen mit einem niedrigeren Malignitätsgrad, die bei Glioblastomen nicht selten sind, ließen sich auf diese Weise vermeiden, so der Nuklearmediziner.

Eine weitere, neue Methode sei die Tyrosin-PET, die zwar nicht so gut mit dem Malignitätsgrad korreliere, aber über die Messung des Aminosäure-Stoffwechsels besser die Ausdehnung von niedrig-malignen Tumoren erkennen lasse. Grundsätzlich seien MRT, CT und PET keine konkurrierenden diagnostischen Verfahren, betonte Braun. Die PET sei zwar eine hoch empfindliche Methode, die aber eine geringere Auflösung als CT und MRT habe. Die beste Information liefere die digitale Fusion der verschiedenen Bilder, die in spezialisierten Zentren wie zum Beispiel in der Zentralklinik Bad Berka heute möglich sei.

Bislang sei PET, die in Deutschland an etwa 60 Standorten angeboten werde, keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Für Kassenpatienten müsse daher vor der Untersuchung ein Kostenübernahmeantrag bei der Krankenkasse gestellt werden, sagte der Nuklearmediziner.



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