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Speedy

Radiomoderatorin erlebt ihr persönliches Wunder
Von
Jasmin Herzog

Aktualisiert am 16. Dezember 2019, 22:49 Uhr

Michaela Strodl hatte ein vermeintlich glückliches Leben als Radiomoderatorin. Doch der Erfolg erfüllte die Wienerin nicht. Ihr Leid gipfelte in der Diagnose Hirntumor. Sie pfiff auf eine OP, wanderte lieber auf die Kanaren aus. Dort fand sie ihr Glück und der offenbar gutartige Tumor verschwand wieder. Das zeigte eine neue Folge der VOX-Doku-Reihe "Goodbye Deutschland".

Sie war ein Jetset- und Partygirl, hatte einen tollen Job als Radiomoderatorin. Doch all das hatte Michaela Strodl (30) nicht wirklich glücklich gemacht. Nachdem bei ihr ein Hirntumor diagnostiziert worden war, beschloss die 30-Jährige, ein ganz neues Leben zu beginnen: Sie wanderte auf die Kanaren aus. Die VOX-Doku "Goodbye Deutschland" begleitet das neue Lebens- und Liebesglück der Wienerin.

In der Folge vom Montagabend sitzt Michaela Strodl mit glücklich-strahlenden Augen und nur in knappe Batiktücher gehüllt in ihrer Hippie-Höhle auf La Palma. Sie schwärmt von ihrem neuen Leben ohne Elektrizität und Leistungsdruck. Als Aussteigerin betrachte sie sich nicht: "Ich bin eine Einsteigerin in mein eigenes Leben, will zurück zu meinem Ur-Kern. Hier sein und das Leben feiern, es zelebrieren."

Eines Tages wolle sie zu sich selbst sagen können, dass ihr Leben toll war und sie es genossen habe. Trotz all der Entbehrungen, die dieses Leben so mit sich bringt. "Je einfacher ich lebe, je weniger ich besitze, desto besser geht's mir."


Liebesglück mit leichtem Gepäck

Ihr Glück macht ihr Partner René Walrafen (26) komplett. Dem gelernten Tischler begegnete sie hier, auf den Kanaren – es funkte sofort. "Die Augen haben sich getroffen und es ist direkt etwas passiert", erinnert sich René an die erste Begegnung der beiden. Das verliebte Pärchen sei "wie aus einem Stück, das aber aus zwei Teilen besteht", beschreibt Michaela. René und sie seien totale Einzelgänger, die zuvor keine längeren Beziehungen hatten. Auch jetzt verbringe man viel Zeit mit sich allein, obwohl der Partner in der Nähe sei.

Das sei okay so, zumal jeder für sich mit seiner Selbstfindung beschäftigt ist. "Hier habe ich mir die Fragen gestellt, die wirklich interessant sind", erklärt René und unterstreicht, dass er die Fragen fürs Leben meint und nicht die oberflächlichen, die ihn früher umgetrieben hätten. All die unwichtigen Themen, die sich um Geld und Karriere drehten, die wolle er nicht mehr an sich heranlassen.

Michaela und René fanden erst zu sich selbst und schließlich zueinander, nachdem sie der Leistungsgesellschaft den Rücken gekehrt hatten. Michaela erinnert sich: "Ich bin fünf, sechs Jahre voll im Berufsleben gestanden. Großstadt, tolle Wohnung, Auto - alles. Aber ich war furchtbar unglücklich, hatte ein Burnout." Dann diagnostizierte ihr Arzt einen Gehirntumor. Für eine genaue Diagnose, ob es sich um ein gutartiges Geschwür oder einen bösartigen Krebs handelte, wäre eine Operation nötig gewesen. Doch Michaela entschied sich dagegen. Sie wurde lieber Höhlen-Hippie und mied fortan alles, was sie für ungesund erachtete.

"Puff!" - und der Tumor ist weg

Michaela hatte Glück: Nach sechs Monaten in ihrem neuen Leben war der Hirntumor plötzlich weg. "Puff! Du gehst zum MRT und auf einmal ist da nichts mehr. Ein Wunder ist geschehen", erinnert sich Michaela. Das gutartige Geschwür verschwand offenbar, weil es Michaela gelang, ein glückliches Leben zu führen.

Das Kamerateam begleitet das junge Hippieglück noch bei seinem Umzug von La Palma auf die Nachbarinsel La Gomera, dem "Eldorado der Hippieszene". Dort treffen sie Boris, der die beiden einst miteinander bekannt gemacht hatte.

Nach sieben Monaten ist die Hippiehöhlen-Mission von Michaela und René beendet. Sie ziehen nach Köln, um dort Workshops zu geben. Mit wenig Gepäck, aber vollgetankt mit Liebe und der Erkenntnis, worauf es im Leben wirklich ankommt.

super_girl

Ich finde diesen Beitrag sehr interessant. Habe mir das Video dazu gleich angesehen und da ist was dran. Wahnsinn was der menschliche Körper leisten kann wenn man nur ordentlich daran glaubt und vieles umstellt. Ich habe einmal gelesen, dass der Ursprung einer jeden Krankheit ein kranker Geist ist. Wenn man den Geist heilen kann, kann man es anscheinend schaffen, dass der Tumor nicht mehr zurück kommt. Viele werden das jetzt wahrscheinlich belächeln, aber da ist was dran. Michaela Strodl ist das beste Beispiel dafür. Das Leben radikal umstellen und den Geist heilen lassen.

RedRene

Hi Super_Girl,

bei Krankheiten allgemein gibt es auch immer positive Ausnahmen von nicht medizinisch behandelten Menschen, die dennoch sehr, sehr lange weiter Leben können bzw. wie in der oberen Beschreibung angeblich auch geheilt wären.

Nur was sollen die anderen 5.000 Menschen pro Jahr in Deutschland machen?

HIV ist ein einfaches Beispiel zwischen dem Unterschied, dass damals quasi jeder sterben musste und heute mit medizinischer Therapie zwar keine Heilung entsteht aber das Leben weiter geht.

Gruß René
PS.: nur ein einziger guter MRT reicht übrigens nicht aus. Oben steht zudem, dass die "Hippiehöhlen-Mission" beendet wird und beide wieder ähnlich wie vorher in Deutschland unterwegs sind

Mego13

Hallo zusammen,

Zunächst muss jeder von uns seinen eigenen Weg finden, mit dieser schweren Krankheit umzugehen. Ich wünsche uns allen hier, dass es "Puff" macht und wir geheilt sind.

Allerdings muss ich leider sagen, dass TV - Beiträge dieser Art aus meiner Sicht Zynismus, Doppelmoral und Empathielosigkeit in unserer Gesellschaft weiter befördern. Bereits seit der Antike und spätestens seit dem Mittelalter werden Krankheit und vermeintliche Schuld des Betroffenen in einer Kontext gestellt. Lebenstil, falsche Ernährung, falsche Geisteshaltung und divergierende Geisteshaltung führen in diesem Verständnis zur chronischen Krankheit, in der damaligen Zeit bspw. zur Pest.
Diese Haltung führt für den gesunden Teil der Gesellschaft zur einer individuellen aber auch zu einer gemeinschaftlichen Entlastung. Wer sich nur richtig ernährt, den richtigen Sport treibt, die richtige Gedankenhygiene betreibt, das richtige Stressmanagement betreibt, wird nicht krank. Die gemeinschaftliche Entlastung bedeutet, dass wir uns nicht an den Gesellschaftsvertrag erinnern müssen, der integraler Bestandteil jeder demokratischen Gesellschaft ist, die Sorge um gesellschaftlich Benachteiligte. Wer sein Leid selber verschuldet, muss sich auch selber darum kümmern. EIn moderner Begriff für dieses Phänomen nennt sich: "Victim Blaming".

Heldengeschichte lassen sich fantastisch verkaufen, Storytelling ist der große Trend in allen Medien und vielen Medienprodukten. Ich würde mir wünschen, dass nur ein Promille des Werbeetats genutzt würde, um z. B dem Spenden -Aufruf nachzukommen, der seit einiger Zeit über "unserem" Forum schwebt.

"Ein kranker Geist als Ursprung einer Krankheit?" Wie sollen sich Angehörigen fühlen, die hier täglich um ihre geliebten Familienmitglieder und Freunde zittern. Wie können chronisch kranke Kleinkinder einen "kranken Geist" besitzen?
Andersherum: Wieviel "kranke" Geister trieben und treiben ihr Unwesen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft und zeigen sich von einer sehr munteren und körperlich überaus gesunden Seite.

LG
Mego

suace

Unglaubwürdig. Mit Puff passiert leider gar nichts. War offenbar ne Fehldiagnose

SpinEcho

Cool story, bro.

Nette Unterhaltung für Leute, die das Thema "ZNS-Tumor" nicht am eigenen Leib erfahren müssen. "Hey, ein bisserl positives Denken und alles ist wieder gut". Dabei ist die Story haarsträubend. Ohne Biopsie weiß man nicht einmal, ob es überhaupt ein Tumor war, geschweige denn den genauen Typ. Und bei einer Probengröße von eins sagen zu können, dass die ... Raumforderung verschwand, weil "es ... gelang, ein glückliches Leben zu führen.", und nicht aus purem Glück weil es vielleicht kein Tumor war oder weil bei einem gutartigen Tumor einfach die antineoplastischen Zellmechanismen noch eine Chance haben, Schlimmeres zu verhindern, ist ziemlich gewagt.

Prof. Mursch

Es gibt im beispielsweise "Journal of Neurosurgery" sehr gut dokumentierte Berichte über Patienten, die zur Operation aufgenommen wurden, und dann im neuen MRT keinen tumorverdächtigen Befund mehr hatten. Man geht von Entzündungen oder Kontrastmittelanreicherungen nach Anfällen o.ä aus.

Auch bei der oben medial gefeierten Dame war noch keine feingewerbliche Diagnose erhoben worden.

War dann wohl kein Tumor.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

LinaK

Ich hätte dann bitte auch so einen Puff-dann-isses-weg. Manchmal gibt es ja erstaunliche Selbst-Heilungskräfte, aber verlassen kann man sich darauf leider nicht. Schade eigentlich...
Grüßle Lina

KaSy

Dabei ist das soooo einfach:

Man muss nur 7 Monate glücklich (weil von VOX gut bezahlt) als Auswanderer-Pärchen in einer Hippie-Höhle ohne Strom leben (Funktionieren die TV-Kameras von VOX eigentlich ohne Strom in einer dunklen Höhle?), auf das Meer gucken und den Wolken hinterher träumen, gesunde Austern essen, seinen Geist zu sich selbst finden lassen und dann macht es Puff und der Tumor ist weg.

Und schon hast Du genug geistreiche Erfahrung, um zurück in die gesunde, fast autofreie, ruhige Großstadt Köln am lieblichen Rhein mit dem klarsten Wasser der Welt zu reisen und den Doofis, die einfach zu blöd sind, einen Hirntumor durch Selbstheilung nicht wegzubekommen, freundlich zu erklären, wie "Puff" funktioniert.

Die netten selbstlosen Workshops zum Erlernen von "Puff" bringen dann das nötige Kleingeld, um in Hippiehöhlen in ferneren Trauminseln (am besten die Weihnachtsinsel) das "Puff" gegen andere Krankheiten zu üben.

Ironiemodus aus.

milka135

Hallo,
ich sehe es zwar auch so, dass jeder seinen Weg finden muss. Wie er mit seiner Erkrankung(en) umgeht.

Aber die Damen aus der Auswanderdoku soll ja, eigentlich einen Hyphposentumor gehabt haben und ihr Hausarzt hatte ja, auch indikekt den "Heilungsweg" empfohlen. (Er hat ihr nicht die Empfehlung zur Auswanderung auf eine Insel gegeben.) Bei der Empfehlung musste ich schon den Kopf schütteln. Der Hausarzt hatte ihr ja, auch gesagt, was alles passieren könne. Wenn sie es nicht tät.

Wer weis warum die Hypophyse Kontrastmittel aufgenommen hat. Aber an "Puff" glaube ich ich nicht. Sondern eher was entzündliches,...

Aber mit so einer Geschichte kann man ja, auch indirekt, sein Leben finazieren.

Liebe Grüße
Milka

Mirli

@KaSy

Herrlich, einfach köstlich dein Sinn für Ironie. Dein Kommentar trifft nicht nur mein "Humorzentrum", sondern auch vollumfänglich meine Meinung - nur hätte ich es nicht annähernd so treffend wie grandios formulieren können. :-))

Danke, YOU MAKE MY DAY.

Gruß Mirli



„Zur Wahrscheinlichkeit gehört auch, dass das Unwahrscheinliche eintritt.“ (Aristoteles)

der Meister

Hallo zusammen,
@KaSy nett und treffend geschrieben, hätte ich nicht besser schreiben können.
Ich glaube auch nicht an puff und weg.
Vor allem bei VOX und co. für solche TV Sender ist mir meine Restlebenszeit zu schade (man nennt es auch Harz 4 TV). Diese Sender schaue ich nie ...


Liebe Grüße Klaus

Marsupilami

Hallo Klaus,

was soll dein Hinweis "man nennt es auch Harz4 TV" bedeuten? Menschen,die finanzielle Unterstützung brauchen sind ... jawas denn bitte?

Ich kannte diese Bezeichnung nicht und finde sie diskriminierend.


Gruß vom Marsupilami
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"Don´t feed the troll"

„Trollen ist ein Spiel um das Verschleiern der Identität, das aber ohne das Einverständnis der meisten Mitspieler gespielt wird.“
– Judith Donath: Identity and Deception in the virtual Community
(Wikipedia)

der Meister

Hallo Marsupilami,
es liegt mir fern, hier jemand zu verletzten.

Aber schau Dir doch mal das Programm von RTL, VOX und der Pro7 Gruppe an.
Wer dann solchen Sendungen noch Glauben schenkt, lässt sich von diesen Sendern schön an der Nase führen.
Für mich ist das eben unterste Schublade, wofür mir meine Zeit zu schade ist.
Du wirst doch nicht glauben, das ein Sender z. Beispiel: ein heruntergekommenes Haus einfach so renoviert, öder ähnliche Dinge.

Nochmal, ich will hier keinem zu nahe treten, ist einfach meine Meinung.

KaSy

Warum eigentlich nicht?

Bei VOX kann man so schön lernen, wie man möglichst viel Geld für Klamotten ausgibt (Shopping Queen), um seinen Partner maximal zu beeindrucken (First dates).

Hat es mit der Liebe auf den ersten 1000€-Schein geklappt, zeigt VOX, wie ergreifend und zu Tränen rührend das Hochzeitskleid ist (Zwischen Tüll und Tränen) und spendiert nach der Heirat eine Traumreise, allerdings nicht für jedes Traumpaar (4 Hochzeiten und eine Traumreise). Aber ein Traumhaus gibt es (Unser Traum vom Haus)!

Ist das erste Kind da, bekommen Mami und Baby rechteckige Augen bei den Erziehungsratschlägen aus der Glotze (Mein Kind, dein Kind - Wie erziehst du denn?), aber auch fachliche Hilfen für das Haustier (hundkatzemaus).

Kochen lernt Mami auch bei VOX (Das perfekte Dinner), aber erst um 19 Uhr, wenn Papi von der Arbeit kommt.

Und wenn das alles doch nicht zum glücklichen Familienleben gereicht hat, dann steht man schon um 8:50 Uhr auf, weil Papi da schon arbeitet, und holt sich bei VOX Tipps, wie man VOX deswegen verklagen kann (Verklag mich doch).

Und endlich hat man es geschafft:
Die Klage ist erfolgreich und man darf, von VOX finanziell und telegen begleitet, auswandern und sein Glück suchen und suchen und suchen ...

Bis VOX bei einem anderen Doofi einen Hirntumor findet, der bitte schön kurz vor Weihnachten Puff macht ...


(Das Fernsehprogramm von VOX & Co reicht für herrliche Satire, das muss man sich wirklich nicht auch noch ansehen.)

Marsupilami

Hallo Klaus,

Du hältstnichts von diesen Sendern und dieser Sendung, schon klar. ich übrigens auch nicht.

Du schreiBst hier,etwas vereinfacht ausgedrückt: diese Sender sind unterste Schublade, das ist etwas für Hartz4 Empfänger....

Und d a s finde ich völlig unpassend.

Gruß vom Marsupilami
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"Don´t feed the troll"

„Trollen ist ein Spiel um das Verschleiern der Identität, das aber ohne das Einverständnis der meisten Mitspieler gespielt wird.“
– Judith Donath: Identity and Deception in the virtual Community
(Wikipedia)

KaSy

Mein Ironie-Beitrag bezog sich auf den Beitrag von "Der Meister" am 18.12.2019 um 14:51 Uhr.

(Die Bezeichnung "Hartz 4 TV" sehe ich auch als abwertend an, aber darum ging es ihm nicht.)

KaSy

(Das "Bearbeiten" klappte mal wieder nicht.)

der Meister

Das hat auch etwas mit Bildung zu tun.
Und ich glaube solchen Berichten eben nicht, vor allem wenn es von VOX und Co. stammt.
Hier gibt es sicherlich bessere Quellen um sich zu informieren.

Nochmal, ich habe nichts gegen Harz4 Empfänger oder gering Verdiener und ich möchte/wollte hier auch keinem zu nahe treten oder etwas unterstellen.

Das spiegelt lediglich meine Meinung wieder.
OK, ist wohl hier im Forum nicht unbedingt der richtige Platz.

Also war nicht böse gemeint, alles gut ...


Liebe Grüße Klaus

mona

Hallo,
ich sah den gleichen oder ähnlichen Bericht auf ein anderen Sender.Sie ist wieder nach Deutschland und wollte nicht wissen ob etwas gewachsen ist und sie lebt.
Auch mein Verlauf ist sehr positiv und zwei ersichtliche Tumore dez.2018 waren Feb.2019 nicht mehr zu sehen und bis jetzt ist es immer noch so(Wir/ich war/en auch im TV, kein privaten Sender.
Sicherlich ist es ein positiver Bericht nur gibt es zu wenig Berichte was es bedeutet immer und für alles Kämpfen zu müssen,der Leidensdruck der Angehörigen(Kinder),Druck von außen,letzt endlich will das keiner wissen Es ist aber die wahre Realität.
Mich verärgert das ALLES so ins Rampenlicht zu stellen und die Krankheit so darzustellen als wäre es eine "schwere Grippe"oder so

Lg mona

Gemeinsam Stark

Always-Hope

@ Prof. Mursch:

Lieber Herr Prof. Mursch,

Ihre Beiträge helfen aus meiner Sicht ungemein, weil sie schlicht für Klarheit sorgen. Mit einem bösartigen Hirntumor hat man ja nach vorhandener Statistik mit die geringsten Heilungschancen. Nach derzeitigem Wissensstand weiß man nicht, warum es Ausnahmen (wenige!) gibt. Leider, leider...

Meine Schwester ist ca. 3 Wochen nach Diagnose und 1 Woche nach der OP mit 42 Jahren an einem Glioblastom verstorben. Sie wurde "ins Koma gelegt" und aufgrund von absolut monströsem Hirndruck und Hirnhautentzündung aus dem Koma nicht mehr erwacht. Sie war voller Tatendrang und wollte kämpfen. Das tut mir für sie auch ein Jahr nach ihrem Tod wahnsinnig leid. Ich wünsche allen eine möglichst schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.

Prof. Mursch

@always-hope:
Ich danke sehr herzlich für Ihr Schreiben. Ein bißchen von seinen Erfahrungen mit Ihnen zu teilen, ist nicht viel.
Ich lerne aus meiner Anwesenheit im Forum ebenfalls sehr viel von allen hier. Viele Gedanken und Sorgen werden oft im Arztkontakt nicht ausgesprochen. Davon zu hören, hat mich oft weitergebracht.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

milka135

Hallo sehr geehrter Prof. Mursch,
hierzu:
"Viele Gedanken und Sorgen werden oft im Arztkontakt nicht ausgesprochen."
Vieles töden Schwestern vor dem Arztkontakt ab. So, dass man platt in das Sprechzimmer geht.

Viele Befunde,... erhalten Ärzte oftmals auch nicht. Weil, es Schwestern oder ggf. Sekreterin nicht wollen. Zum Pat. sagen: "Wir haben doch genug Befunde bekommen im Vorfeld." Dabei hatte die Pat. nur 1 Befund und einige MRT-Bilder gesendet.

Der Sprechstundenarzt wird dann von der Schwester (deutlich für alle zuverstehhend) mit dem Satz: "Der Arzt soll sich aber nicht so viel Zeitnehmen. Damit die Patientin nicht so viel erfinden kann."

Das schreckt nicht nur den Patienten und Angehörigen ab, sondern bringt sie trotz Hilfszettel mit Stichpunkten außer Konzept. Man getraut sich nicht mehr Befunde zu zeigen. (Obwohl der Leidensdruck sehr hoch ist!) Obwohl sie damit zuzsammenhang stehen und praktisch extrem frisch sind.

Ich meine, der Arzt kann ja, auch selbst entscheiden, ob Augenbefund, endokri. Befund, urologischer Befund,... uninteressant sind.

Liebe Grüße
Milka

Christi83spg

Hallo,
ich finde dieses Storytelling auch verharmlosend und leider denken dann alle nicht-Betroffrnen wirklich wieder dass man so einen Hirntumor nur mit Umstellung der Lebensweise wieder weg bekommt.
Vielleicht mag es ja hier und da "Wunderheilungen" geben, aber ich denke es ist eher die Minderheit, denn sonst wäre diese Erkrankung ja nicht als nicht-heilbar eingestuft. Ich glaube allerdings schon daran dass eine positive Grundeinstellung und eine aktive Lebensweise das Ertragen der Therapien und den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen kann.
Aber wie schon gesagt, wer weiß was die Dame wirklich hatte.

Schöne Grüße
Chtisti83spgl

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