www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Presse: Qualitätssicherung bei der Diagnose von Hirntumoren

Presse: Qualitätssicherung bei der Diagnose von Hirntumoren
Katja[a]
03.03.2004 10:19:21
Deutscher Krebspreis für Qualitätssicherung bei der Diagnose von Hirntumoren

Für seine Arbeit zur Qualitätssicherung bei der Diagnose von Hirntumoren erhält Professor Otmar D. Wiestler, Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, den translationalen Teil des Deutschen Krebspreises. Wiestler teilt sich die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung mit Professor Jürgen Becker, Universität Würzburg. Mit dem translationalen Krebspreis werden Arbeiten ausgezeichnet, die experimentelle Ansätze in die klinische Forschung übertragen.

Erkrankt ein Patient an einem Hirntumor, ist die exakte Bestimmung der Tumorart überlebenswichtig, denn Verlauf und Behandlung der verschiedenen Erkrankungen unterscheiden sich erheblich: Je nach Tumor wird der Patient nach der Operation nur beobachtet oder aber erhält eine Chemo- oder Strahlentherapie. Ebenso wichtig ist die exakte Diagnose, um in klinischen Studien neue Behandlungsformen zu prüfen: Es muss gewährleistet sein, dass in einer Studie nur Patienten mit einheitlichen Tumoren verglichen werden.

Die Präzision der Diagnose hängt hauptsächlich von der genauen Beurteilung des Tumorgewebes durch den Histopathologen ab. Mit der Einrichtung des Hirntumor-Referenzzentrums in Bonn hat Otmar D. Wiestler die Beurteilung der Gewebeproben auf eine sichere Grundlage gestellt und die Qualität und Zuverlässigkeit der neuropathologischen Diagnostik erhöht. Davon profitiert vor allem auch die Qualität von Therapiestudien, die durch das Referenzzentrum betreut werden.

Otmar D. Wiestler erwartet, dass Hirntumoren in nächster Zeit durch die Einführung von molekularbiologischen Diagnoseverfahren noch genauer klassifiziert und die Patienten dadurch immer spezifischer behandelt werden können.
Der experimentelle Teil des Krebspreises geht an Professor Martin Eilers, Universität Marburg, für seine Arbeiten über das MYC-Onkogen. Prof. Rolf Sauer, Universität Erlangen, wird der klinische Teil des Preises zuerkannt für seine Forschungen zur kombinierten Radio- und Chemotherapie beim kolorektalen Karzinom. Die Verleihung fand am Freitag, dem 27. Februar 2004 im Rahmen des 26. Deutschen Krebskongresses statt.


Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum
Katja[a]
NACH OBEN