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Risikoreich: Wärmflasche, Heizkissen & Co. (von LIFELINE)
Mittwoch 6. Februar 2002
Wärme tut nicht nur bei winterlichen Temperaturen gut. Sie hilft bei Muskel- und Gelenkschmerzen, bei Verspannungen und Krämpfen. Wärme erweitert die Blutgefäße und steigert die Durchblutung. Das entspannt die Muskeln. Wärmflasche und Heizkissen sind aber nicht jederzeit und dauernd wohltuend, vor allem elektrische Heizquellen können gefährlich werden.
Eine Untersuchung der Zeitschrift Öko-Test ergab, dass von Heizdecken und -unterbetten eine starke Belastung durch Elektrosmog ausgeht: Bei allen untersuchten Produkten waren die elektrischen und magnetischen Wechselfelder enorm, selbst als die Geräte ausgeschaltet waren. Der amerikanische Wissenschaftler David Savitz schließt aus seiner Studie von 1990 sogar, dass Kinder häufiger an Gehirntumoren oder Leukämie erkrankten, wenn sie in den ersten vier Monaten regelmäßig mit einer elektrischen Heizdecke gewärmt wurden oder die Mutter in der Schwangerschaft eine benutzte.
Auch gesundheitsschädliche Chemikalien fanden die Öko-Test-Prüfer. Einige Produkte enthielten unter anderem PVC, Formaldehyd sowie Chlor, Brom und Jod.
Zur Feuergefährlichkeit stellten die Experten Beruhigendes fest: Die Brandgefahr sei nicht höher als bei anderen Elektrogeräten - sofern die Produkte den VDE-Siegel (Verband Deutscher Elektrotechniker) tragen und gemäß der Gebrauchsanweisung benutzt werden.
Dennoch: Dauerhaft sind diese Wärmequellen nicht zu empfehlen. Wenn die ganze Nacht eine Heizdecke benutzt wird, verlernt der Körper, sich an schwankende Temperaturen anzupassen und erkältet sich schneller. Bei Säuglingen besteht zudem die Gefahr der Überhitzung und dadurch das Risiko eines Kreislaufkollapses. Wenn überhaupt, sollten Heizkissen und -decken nur zum Vorwärmen verwendet werden. Danach heißt es: Stecker raus!
Wärmflaschen sind eine ungefährliche Alternative
Ungefährlicher als elektrische Heizquellen sind die althergebrachten Wärmflaschen. Sie haben den Vorteil, dass sie nie heißer werden können als beim Einfüllen. Die größte Gefahr einer Wärmflasche besteht darin, dass man sich verbrüht. Wer regelmäßig untersucht, ob die Gummiflasche dicht ist und Kleinkindern den Verschluss unzugänglich macht, sollte die größten Gefahrenquellen gebannt haben.
Verbrennungen kann man vermeiden, indem man die Gummiflasche immer mit Tüchern umwickelt und nicht direkt auf die Haut legt.
Als gefahrlose Alternative zum heißen Wasser gibt es Moor-Wärmflaschen und Wärmekissen mit Getreide oder Kirschkernen. Man erhitzt sie im Backofen oder in der Mikrowelle. Diesen Alternativen ist gemeinsam, dass sie die Wärme länger speichern als Wasser und nicht so stark auskühlen.