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Roboter assistiert bei Gehirnoperation
In der "Berufsgenossenschatlichen Unfallklinik Frankfurt am Main" hat ein neurochirurgischer Roboter Einzug in den OP-Saal gehalten
Frankfurt/M. (ots) - In der "Berufsgenossenschaftlichen
Unfallklinik Frankfurt am Main" wurde jetzt erstmals ein
neurochirurgischer Roboter - der "NeuroMate"(R) - bei einer
Gehirnoperation eingesetzt. Dr. med. Nils Haberland, Oberarzt
Neurochirurgie, und sein Team haben rechnerunterstützt die
Hirnblutung eines unfallverletzten Patienten über ein acht Millimeter
großes Bohrloch ausgeräumt. Schon seit 1994 wird an der
"Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik" computerunterstützt
operiert. Der Ärztliche Direktor der Unfallklinik, Professor Dr. med.
Martin Börner, hat vor sieben Jahren weltweit erstmals in klinischer
Routine Hüftprothesen mit dem "Robodoc" (R) gesetzt. Im vergangenen
Jahr wurde mit dem "stählernen Assistenten" erstmals eine
Knieprothese implantiert. Nun ist mit der Neurochirurgie ein weiterer
Fachbereich hinzugekommen, der sich die Präzision der
Rechernerunterstützung zu Eigen macht.
Der "NeuroMate"(R), der ebenso wie Robodoc" (R) vom amerikanischen
Unternehmen "Integrated Surgical Systems" entwickelt und vertrieben
wird, arbeitet mit einer Genauigkeit von Zehntel Millimeter. Damit
ist der Roboter präziser als der erfahrenste Operateur. "Dieses
Verfahren kommt den Patienten zugute, weil es zielgenau ist. Wir
werden deshalb den Operations-Roboter jetzt auch bei der Behandlung
von Hirntumoren und in der funktionellen Neurochirurgie, zum Beispiel
bei Parkinson-Symptomen, einsetzen", so Dr. Haberland. Mit seinen
fünf Gelenken hat der "NeuroMate"(R) die Freiheitsgrade eines
menschlichen Arms, ist also ebenso beweglich im Raum. Für den
Neurochirurgen heißt das, er kommt ungehindert an das
Operationsgebiet heran entsprechend der computerunterstützten
Planung. Dabei sind die Zugänge klein, meist ist eine Bohrung
ausreichend.
Neben der Präzision, die durch das rechnerunterstützte Operieren
erreicht wird, liegt ein weiterer Vorteil dieser Methode in der
präoperativen Planung. Gerade in der Kopfchirurgie spielt dabei die
Bildgebung eine wesentliche Rolle. Die Patientenbilddaten, gewonnen
mit Hilfe der Computertomographie und der Kernspintomographie, sind
die Basisinformationen für den Operateur und den OP-Roboter. Darüber
hinaus können in die Planung die Erfahrungen von vielen Operationen
in Form von Gehirnatlanten einfließen. Der Roboter zeigt dem
Operateur mit einem Laserstrahl exakt an Hand der Patientenbilddaten
den geplanten Operationsweg zu der kranken Hirnregion. Weiterhin
gewährleistet der Roboter für Instrumente mit einem Durchmesser bis
zu 0,5 Millimeter eine millimetergenaue Führung im Gehirn. Mit dem
Roboter werden auch tiefe Hirnregionen und der Hirnstamm sicher
erreicht. Am Ziel angelangt, kann der Operateur über diese kleinen
Instrumente präzise den hirnchirurgischen Eingriff durchführen.
In der "Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main"
werden Dr. Haberland und sein Team im Herbst dieses Jahres erstmals
mit dem Roboter Wirbelsäulenoperationen durch die Haut vornehmen.
Durch dieses neue Verfahren können die ehemals großen offenen
Stabilisierungsoperationen der hinteren Wirbelsäule über kleine
Hautschnitte realisiert werden. Die Rückenmuskulatur des Patienten
wird dabei geschont. Weitere Indikationen sind Bandscheibenvorfälle,
Wirbelsäulenfrakturen und Tumoren an der Wirbelsäule.