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Thema: Presse: T-Zell-Immuntherapie VXM01 bei Glioblastom

Presse: T-Zell-Immuntherapie VXM01 bei Glioblastom
redwood
19.05.2017 15:13:35
18.05.2017 | 10:31

Präsentation von Daten aus einer Phase-I-Studie mit der oralen T-Zell-Immuntherapie VXM01 im Glioblastom auf der ASCO-Jahrestagung 2017 angekündigt

- Ergebnisse zeigen bei einem Patienten eine objective Response - drei Patienten mit stable Disease

Ein schweizerisch/deutsches Biotechnologieunternehmen, das auf die Entwicklung oraler T-Zell-Immuntherapien spezialisiert ist, gab heute bekannt, dass die ersten klinischen Daten des am weitesten fortgeschrittenen Produktkandidaten, orales VXM01, im Glioblastom auf der bevorstehenden Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt werden. Die Tagung findet vom 2. bis 6. Juni 2017 in Chicago, IL, USA statt.

Die Phase-I-Studie soll sowohl Sicherheit und Verträglichkeit als auch das klinische Ansprechen und die Immun-Antwort auf VXM01 bei Patienten mit rezidiviertem Glioblastom untersuchen. Bei diesen Patienten war die Krankheit nach der Behandlung mit Radiochemotherapie in Kombination mit Temozolomid, dem Therapiestandard, weiter fortgeschritten. Die bekannt gegebenen Daten stammen von acht Patienten. Den Patienten wurde an den Tagen 1, 3, 5, und 7 vor der geplanten Operation an Tag 35 je eine Einzeldosis VXM01 verabreicht. Nach der Operation konnten die Patienten im Weiterbehandlungszeitraum alle 4 Wochen eine Einmal-Dosis erhalten.

Von den acht behandelten Patienten wurden sieben operiert. Ein Patient zeigte eine objektive und dauerhafte Tumorantwort und drei weitere Patienten eine stabile Erkrankung. Zusätzlich wurde die periphere Immunantwort untersucht. Bei fünf von sieben Patienten stiegen nach der Re-Operation die CD8+ T-Zellen im Tumorgewebe im Vergleich zum primären Tumorgewebe an. Vier von acht Patienten zeigten eine spezifische T-Zell-Antwort. Zusätzlich konnte nach der Impfung bei vier Patienten ein Anstieg des zerebralen Blutvolumens und des apparenten Diffusionskoeffizienten im MRI nachgewiesen werden. VXM01 wurde gut vertragen.

Der Hauptstudienleiter kommentierte: "Wir sind sehr zufrieden mit den ersten Ergebnissen, die wir mit VXM01 im Glioblastom erreichen konnten. Die Studie liefert Erkenntnisse, die für das Design künftiger klinischer Studien dieser Krankheit mit VXM01 und anderen Immuntherapien hilfreich sein werden. Diese frühen Ergebnisse mit VXM01 unterstützen die Weiterentwicklung dieser vielversprechenden Immuntherapie zur Behandlung von Gehirntumoren, einem Gebiet auf dem ein hoher Bedarf für effektivere Therapieoptionen besteht, um ein erneutes Auftreten dieser tödlichen Krankheit verhindern zu können." Aufgrund der vielversprechenden frühen Ergebnisse wurde die Studie erweitert und weitere Patienten eingeschlossen.

"Wir sind sehr begeistert von den vielversprechenden ersten Daten mit VXM01 bei dieser schwer zu behandelnden Krebsart. Auf Basis solch wichtiger, wenn auch früher Ergebnisse und dem Rat der an der Studie beteiligten Kliniker folgend haben wir uns dazu entschlossen, die Zahl der Patienten in der Studie zu erhöhen. Zusätzlich zu den Studien im Glioblastom werden weitere Studien mit VXM01 durchgeführt oder sind geplant, einschließlich der Kombination mit Avelumab."

Das Abstract (#191829) ist online unter http://abstracts.asco.org/ abrufbar. Das Poster wird nach der Präsentation auf der ASCO-Jahrestagung am 5. Juni 2017 auf der Website von VAXIMM einsehbar sein.

Über VXM01:

VXM01 ist eine orale T-Zell-Immuntherapie, die dazu entwickelt wurde, T-Zellen zu aktivieren, die die Tumorvaskulatur angreifen und bei verschiedenen Tumorarten die Krebszellen direkt attackieren. Sie basiert auf einem abgeschwächten, sicheren, oral verabreichten bakteriellen Impfstamm, der so modifiziert wurde, dass er den Vascular Endothelial Growth Factor Receptor-2 (VEGFR2) als Zielgen trägt. VXM01 stimuliert das Immunsystem des Patienten zur Aktivierung VEGFR2-spezifischer, zytotoxischer T-Zellen (so genannter Killer-Zellen). Diese Killer-Zellen wiederum zerstören aktiv die Zellen des Tumor-Gefäßsystems, was zur verstärkten Infiltration verschiedener Immunzellen in den Tumor führt. In präklinischen Studien zeigte ein Maus-analoger VXM01 Impfstoff breite Anti-Tumoraktivität bei unterschiedlichen Tumorarten. Diese Aktivität war mit einer VEGFR-2-spezifischen T-Zell-Antwort verbunden und korrelierte mit der Zerstörung des Tumor-Gefäßsystems und einer erhöhten Immunzellinfiltration. Eine doppelt-verblindete, randomisierte, Placebo-kontrollierte Phase-I-Studie mit 71 Patienten mit fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs bestätigte gute Sicherheit und Verträglichkeit von VXM01 und demonstrierte außerdem eine Aktivierung von VEGFR-2-spezifischen, zytotoxischen T-Zellen, was mit einer signifikant verbesserten Überlebensrate einherging. Derzeit werden Studien für Dickdarmkrebs und Glioblastom durchgeführt.
redwood
Der_Chris
23.05.2017 07:44:39
Klingt echt vielversprechend... wie so vieles anderes auch. Abwarte und hoffen.
Der_Chris
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