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Thema: Presse: T-Zell-Immuntherapie VXM01 beim rezidivierten Glioblastom

Presse: T-Zell-Immuntherapie VXM01 beim rezidivierten Glioblastom
muggel
25.05.2018 10:01:35
Ergebnisse der Phase-I-Studie mit der oralen T-Zell-Immuntherapie VXM01 beim rezidivierten Glioblastom

Das Poster mit dem Titel "VXM01 phase I study in patients with progressive glioblastoma: final results" wird im Rahmen der "Central Nervous System Tumors"-Session am Samstag, den 2. Juni 2018 von 13:15 bis 16:45 Uhr CDT sowie in einer Posterdiskussion am gleichen Tag von 16:45 bis 18:00 Uhr CDT auf den ASCO präsentiert.

Bei diesen Patienten war die Krankheit nach der Standardbehandlung mit Strahlentherapie in Kombination mit dem Chemotherapeutikum Temozolomid weiter fortgeschritten. Vierzehn Patienten wurden mit VXM01 behandelt, darunter drei Patienten, die zusätzlich mit dem anti-PD-1-Checkpoint-Inhibitor Nivolumab behandelt wurden. Die Patienten erhielten VXM01 an den Tagen 1, 3, 5 und 7. Eine Tumorresektion wurde im Anschluss bei acht Patienten durchgeführt. Im Weiterbehandlungszeitraum konnten die Patienten alle vier Wochen das orale VXM01 erhalten. Im Mittel wurden acht Impfungen verabreicht. VXM01 war sowohl als Monotherapie auch in Kombination mit Nivolumab gut verträglich. Eine ELISpot-Analyse zeigte eine nachweisbare VEGFR-2-spezifische T-Zell-Antwort. Bei einem der vierzehn behandelten Patienten wurde mit VXM01-Monotherapie eine objektive und nach Kombination mit Nivolumab dauerhafte Tumorantwort beobachtet. Nach 20 Monaten sind noch sieben Patienten am Leben, alle überlebten länger als ein Jahr. Das Überleben scheint in den progressiven und primären Tumoren mit einem höheren
CD8/Treg-Verhältnis zu korrelieren. Das Verhältnis stieg nach der Behandlung mit VXM01 weiter an. Bei Patienten mit einer längeren Überlebungszeit wurde eine Abnahme des intratumoralen PD-L1 beobachtet, was die Kombination von VXM01 mit einem anti-PD-L1-Checkpoint-Inhibitor stützt.

Prof. Wolfgang Wick, MD, Ärztlicher Direktor der Abteilung Neurologie der Universitätsklinik Heidelberg und Hauptstudienleiter kommentierte: "Die Ergebnisse dieser Studie sind vielversprechend und unterstützen die Weiterentwicklung von VXM01 zur Behandlung von Glioblastom. Wir freuen uns besonders über die ersten klinischen Signale mit VXM01 und auf den Start einer geplanten Kombinationsstudie mit VXM01 und einem PD-L1-Inhibitor." Die klinische Kombinationsstudie beimGlioblastom wird voraussichtlich in diesem Jahr starten.

Über VXM01: VXM01 ist eine orale T-Zell-Immuntherapie, die dazu entwickelt wurde, T-Zellen zu aktivieren, die die Tumorvaskulatur angreifen und bei verschiedenen Tumorarten die Krebszellen direkt attackieren. Sie basiert auf einem abgeschwächten, sicheren, oral verabreichten bakteriellen Impfstamm, der so modifiziert wurde, dass er den Vascular Endothelial Growth Factor Receptor-2 (VEGFR2) als Zielgen trägt. VXM01 stimuliert das Immunsystem des Patienten zur Aktivierung VEGFR2-spezifischer, zytotoxischer T-Zellen (sogenannter Killer-Zellen). Diese Killer-Zellen wiederum zerstören aktiv die Zellen des Tumor-Gefäßsystems, was zur verstärkten Infiltration verschiedener Immunzellen in den Tumor führt. In präklinischen Studien zeigte ein Maus-analoger VXM01 Impfstoff breite Anti-Tumoraktivität bei unterschiedlichen Tumorarten. Diese Aktivität war mit einer VEGFR-2-spezifischen T-Zell-Antwort verbunden und korrelierte mit der Zerstörung des Tumor-Gefäßsystems und einer erhöhten Immunzellinfiltration.

Eine doppelt-verblindete, randomisierte, Placebo-kontrollierte Phase-I-Studie mit 71 Patienten mit fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs bestätigte gute Sicherheit und Verträglichkeit von VXM01 und demonstrierte außerdem eine Aktivierung von VEGFR-2-spezifischen, zytotoxischen T-Zellen, was mit einer signifikant verbesserten Überlebensrate einherging.
muggel
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