Therapiestudie TMZ+Meclofenamat gegen Glioblastomrezidiv gestartet
01.04.2022
Das UK Bonn führt eine klinische Studie durch, in der die Wirksamkeit eines Medikaments für Patienten mit Glioblastom erprobt wird. "Mit der Studie wird die Verträglichkeit und Wirksamkeit einer medikamentösen Therapie zur Lebensverlängerung der Patientinnen mit einem Glioblastomrezidiv untersuchen“, so der leitende Studienarzt. Vorklinische Studien legen nahe, dass Meclofenamat, das ursprünglich zur Rheuma-Therapie entwickelt wurde, auch ein besseres Therapieansprechen der Chemotherapie bei Glioblastompatienten bewirken könnte. In Zellkulturexperimenten hatte sich gezeigt, dass Meclofenamat die Kommunikation zwischen Glioblastomzellen blockiert. Dadurch lösen sich Netzwerke auf, die Glioblastomzellen üblicherweise untereinander ausbilden und die wichtig sind für die Resistenz gegen Chemotherapie. Mit dem Einsatz von Meclofenamat wird dieser Wirkmechanismus zum ersten Mal in einer klinischen Studie mit Glioblastompatienten untersucht.
Es sollen zunächst die Durchführbarkeit der Kombination aus Meclofenamat- und Standard-Chemotherapie erprobt und die optimale Dosis für Meclofenamat gefunden werden. Im Anschluss soll auch die Wirksamkeit der Therapie untersucht werden. Mit der aktuellen Studie geht es Anfang April los. Bei erfolgreicher Durchführung ist danach eine dritte Studienphase zur Integration der Therapie in die klinische Praxis geplant.
HID-Studieninformationen: 0228-976 8611