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Wärmegenerator brennt Hirntumore weg

pte001,19.10.2022

Forscher der Stanford University haben das Leben bei Mäusen schon "signifikant verlängert"

Ein winziger ins Gehirn eingepflanzter und von Forschern der Stanford University entwickelter Wärmegenerator bekämpft künftig Tumore im Kopf. Das Gerät strahlt im aktivierten Zustand Infrarotlicht aus, das Nanopartikel aus Gold, die zuvor durch ein winziges Loch im Schädel in den Tumor gespritzt worden sind, um bis zu fünf Grad Celsius erwärmt. Dadurch werden die Wärmeempfindlichen Tumorzellen abgetötet.

Behandlung bei Mäusen erfolgreich

Bei Mäusen hat es bereits funktioniert. Bioingenieur Hamed Arami und sein Kollegin Ada Poon haben die Tiere 15 Tage mit täglich 15 Minuten langen Wärmephasen behandelt. Dadurch wurde deren Leben "signifikant verlängert", wie die Forscher in "Nature Nanotechnology" schreiben. Während der Behandlung sind die Mäuse ihren gewohnten Aktivitäten nachgegangen, waren also nicht beeinträchtigt. "Die Nanopartikel helfen uns, die Behandlung nur auf den Tumor auszurichten, sodass die Nebenwirkungen im Vergleich zu Chemotherapie und Bestrahlung relativ gering sind", sagt Arami, der jetzt an der Arizona State University arbeitet.

Die fotothermische Behandlung von Hirntumoren, dem sogenannten Glioblastom, mit Licht zum Erwärmen von Tumorgewebe war zuvor schon eingesetzt worden. Doch sie war nur während einer OP am offenen Schädel möglich. Dabei wurde der Tumor durch Licht erwärmt. Poon und Arami setzten alles daran, eine solche Behandlung möglich zu machen, ohne dass der Tumor offengelegt wird. Ihre Idee war es, die Lichtquelle zu implantieren und von außen zu aktivieren. Leistung und Wellenlänge des Lichts lassen sich variieren, sodass Tumore unterschiedlicher Größe und Position im Gehirn anvisiert und zerstört werden. Struktur und Dosierung der Nanopartikel sind so kalibriert, dass sie genau die richtige Wärmemenge erzeugen.

Ergänzung zu konventioneller Therapie

"Glioblastom-Patienten haben noch eine begrenzte Lebenserwartung, weil der Tumor operativ meist nicht vollständig entfernt werden kann", verdeutlicht Arami die Ausgangslage. Die nachfolgende Behandlung mit Medikamenten oder Strahlen sei ebenfalls nur begrennzt erfolgreich, weil der Tumor arzneimittel- oder strahlenresistent werden könne. Das Implantat soll daher die Nachbehandlung ergänzen.

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