Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Jeder Beitrag hilft.

Jetzt spenden

Dorit[a]

Ärzte Zeitung, 03.06.2003

Von Nicola Siegmund-Schultze

Die Krebsforschung ist einen wichtigen Schritt weitergekommen: Jetzt gilt es als erwiesen, daß Hemmstoffe der Angiogenese dem Tumorwachstum entgegenwirken und so das Leben von Patienten verlängern können. Belegt wurde die Wirksamkeit des Therapieprinzips jetzt bei metastasierten kolorektalen Karzinomen.

Mehr als 30 Jahre hat es gedauert, bis die Hypothesen von Professor Judah Folkman von der Harvard Medical School in Boston bestätigt wurden. Er hatte 1971 postuliert, daß Tumore neue Blutgefäße bilden müssen, um wachsen zu können, daß die Malignome selbst entsprechende Wachstumsfaktoren abgeben und daß sie klein bleiben, wenn man die Angiogenese hemmt.

Etwa 20 Angiogenese-Hemmer sind in der klinischen Entwicklung. Ein Antikörper ist jetzt die erste Möglichkeit eines neuen Therapieprinzips, das Patienten - zumindest bei kolorektalem Karzinom - einen Überlebensvorteil bietet. Die Studiendaten haben bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology in Chicago für Aufsehen gesorgt.

Von einem Durchbruch ist aber nicht die Rede. Zum einen, weil die Ära der mehr tumorspezifischen Therapie bereits mit Einführung der Tyrosin-Kinase-Hemmer (Imatinib) gegen chronisch-myeloische Leukämie begonnen hat. Zum anderen, weil die Hemmung der Angiogenese nach bisherigen Studienergebnissen allein nicht ausreicht, um das Tumorwachstum zu stoppen, und nicht jede Tumorentität gleich gut auf eine Unterdrückung der Angiogenese anspricht.

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.