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Thema: Presse: Zwei Männer mit Herz helfen Hirntumorpatientin

Presse: Zwei Männer mit Herz helfen Hirntumorpatientin
Anne[a]
15.04.2005 10:03:25
Zwei Männer mit Herz helfen Schwerkranker

Waldkirchen (wak). Eine Lücke im Dschungel der Kassen-Vorschriften wäre einer jungen Frau aus Bischofsreut beinahe zum Verhängnis geworden: Heike muss nach schweren Gehirntumor-Operationen monatlich einmal in die Unikilinik zur Einstellung der Medikamenten-Dosis und zur Therapie. Weil aber das Regelwerk der gesetzlichen Kassen für Fahrten zu ambulanten Behandlungen in der Regel keine Kostenerstattung vorsieht, hatte die 24-jährige plötzlich ein Problem: Seit Jahren hatte sie kein Auto mehr bewegt - »wie soll ich ohne fremde Hilfe in die Uniklinik kommen?« Das wurde für die zierliche junge Frau über Nacht zum existentiellen Thema.
Hinter der studierten Sozialpädagogin liegt ein jahrelanger Leidensweg mit Operationen, Klinikaufenthalten, Therapien und Rehamaßnahmen. Sonnenlicht verursacht Migräne-Anfälle, nur mit dunkler Brille darf Heike sich ins Freie wagen. Aber sie muss in die Uniklinik.
Schließlich versucht sie Ende letzten Jahres, ein Auto zu mieten - und gerät glücklicherweise an Albert Lang und Christian Lorenz vom Patienten- und Mietwagenservice. Die beiden Männer erkennen sofort, dass Heike mit den Fahrten in die Uniklinik hoffnungslos überfordert wäre. »Keine Fahrpraxis mehr, permanent Schmerzmittel in hoher Dosis, so jemand kann und darf sich nicht hinters Steuer setzen,« stellt Albert Lang kategorisch fest.
Ohne sich um die ungeklärte Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu kümmern, entscheiden Lang und Lorenz spontan, die Bischofsreuterin an die Uniklinik zu fahren - und machen das seitdem einmal im Monat. Die Aktion dauert in der Regel fast einen ganzen Tag, den Fahrerlohn könnte sich die Schwerkranke nie und nimmer leisten. Christian Lorenz: »Die Heike darf doch nicht das Opfer sein, wenn in den Verordnungen der Krankenkassen offenbar eine Lücke ist.«
Die beiden Unternehmer versuchten zusammen mit Heike, eine Lösung zu finden. Nach langer Praxis mit Krankenfahrten haben die beiden Erfahrung mit der Kassenbürokratie. Und sie hatten nach zahllosen Telefonaten in den letzten Tagen Erfolg. Denn Hilfe kommt jetzt von der Krankenkasse in Regen. Dort sitzt ein Experte für Fahrtkostenerstattung. Er hat Heike, so erzählt sie glücklich, Hilfe zugesagt und den Sachverhalt geprüft. Ergebnis: Die Bischofsreuterin stelle nach eigener Aussage einen besonderen Härtefall dar und könne nach einer ersten Einschätzung mit Kostenübernahme rechnen.
Jetzt könne sie sich wieder völlig ihrer Genesung widmen, meint Heike dankbar. Nicht zuletzt durch die Hilfe von Albert Lang und Christian Lorenz hofft die junge Frau, irgend wann wieder in ihrem Beruf zu arbeiten. »Das wird noch Monate, vielleicht Jahre dauern. Aber mit meinen beiden Helfern schaffe ich das.«

Lokalteil Waldkirchen
Anne[a]
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