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Thema: primäres ZNS-Lymphom

primäres ZNS-Lymphom
Cyndi
28.04.2002 20:03:30
Gibt es eine Möglichkeit ein Primäres ZNS-Lymphom operativ vollständig zu entfernen?
Cyndi
H. Strik
03.05.2002 14:53:40
Ein ZNS-Lymphom kann nicht vollständig entfernt werden, da es viel zu diffus in das Hirngewebe
einwächst und nicht abgekapselt ist. Deshalb ist es inzwischen üblich, bei entsprechendem Verdacht
eine Gewebeprobe zu entnehmen und anschließend mit Bestrahlung und Chemotherapie zu
behandeln.


Dr. H. Strik
Neurologische Universitätsklinik
37085 Göttingen
H. Strik
Cyndi
05.05.2002 18:36:44
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Bei meiner Mutter wurden die möglichen Chemotherapien durchgeführt bzw. begonnen und wieder abgebrochen, da der Tumor sehr schnell weiter gewachsen ist. Danach wurde bestrahlt in 25 Sitzungen. Jetzt ist unsere Angst, daß der Tumor nicht ganz weg sein könnte und schnell wieder beginnt zu wachsen. Sie hat an der Berliner Studie teilgenommen (Prof. Thiel). Ich vertraue den Ärzten in Berlin zwar aber ich hoffe trotzdem noch immer darauf, daß noch etwas gefunden wird, das hilft. Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Cyndi
H. Strik
06.05.2002 17:12:03
Natürlich kann ich verstehen, dass Sie nach fehlgeschlagenen Behandlungen Angst haben, dass
auch die Bestrahlung nicht wirkt. Aber die Erfahrung zeigt doch, dass gerade bei Lymphomen oft
die Bestrahlung noch gut wirkt wenn die Chemotherapie versagt hat (übrigens auch umgekehrt).
Das Protokoll der PCNSL (primary cerebral Non-Nodgkin Lymphoma = "Thiel-Studie") sieht ja
2 mögliche Chemotherapien vor - MTX oder Ara-C. Wenn trotz dieser Therapien und Bestrahlung
der Tumor weiter - oder wieder - wächst kommen noch einige andere Schemata in Betracht,
niedrigdosiert wie z.B. PCV bzw. CHOP oder hochdosierte Therapien. Die Auswahl sollte der direkt
behandelnde Arzt treffen und da haben ja gerade die Berliner eine außerordentlich große Erfahrung.

Abgesehen von Bestrahlung und verschiedenster Chemotherapien ist mir allerdings keine weitere
Therapieform gegenwärtig, die schon ausreichend erprobt wäre, um in größeren Phase-III Studien
getestet zu werden.


Dr. H. Strik
Neurologische Universitätsklinik
Göttingen
H. Strik
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