Hallo an Alle die Bestandteil des Forums sind ob nun aktiv oder passiv, wie ich es die letzten Wochen immer nur war.
Zuerst zu mir: Ich bin Tochter einer wunnatürlichäußerst lieregelmäßigigen und einfach nur tollen Mutter. Die erhielt an Ihrem 61. Geburtstag die Diagnose Glioblastom. Sehr sehr groß. Es folgte sofort die OP und es wurde Tumormasse von 5 x 4.5 x 3.7 cm entfernt. Das gesamte Ödem hatte in Längsausrichtung 9, 3 cm. Man sprach von einer Teilentfernung. Die OP verlief echt gut. Sie ist wirklich erstaunlich fit. Bis auf Müdigkeit, leichte Wortfindungsstörung (hauptsächlich sind es Namen) und manchmal leicht gereizt, ist sie wie die "Alte".
Da sich meine Mama mit dieser Krankheit aber nicht wirklich auseinandersetzen will habe ich das in die Hand genommen. Wie jeder Angehörige oder selbst Betroffene will ich natürlich nur das Beste! Aber was zum Teufel ist das Beste? Ich soll und will meine Mama beraten aber was soll ich ihr raten? Ihr Problem ist die Bestrahlung. Sie hatte im Alter von 36 Jahren bereits Schilddrüsenkrebs. 2 OPs, Radiojodbehandlung folgte. Bei dieser Therapie wird man in Quarantäne gehalten. Selbst das Essen wird einem in Astronautenanzügen gebracht und selbst das Wasser, mit dem du dir das Gesichts wächst, muss seperat entsorgt werden.
Bestrahlung wollte sie also eigentlich von Anfang an nicht. Wir waren in den letzten 4 Wochen bei zig Ärzten. Jeder sagt was anderes. Mir ist das zuviel. Was soll ich ihr raten? Und wenn es dann doch das Falsche ist?
Der eine Prof. sagt: Bestrahlung auf keinen Fall. Dafür Laif und Chemo. Die Wirkungen werden verstärkt.
Der andere sagt: Bestrahlung ja auf jeden Fall obwohl die zu bestrahelende Fläche 10 cm also die fast die gesamte rechte Kopfseite wäre.
Und noch ein anderer sagt: Standardtherapie (das kann ich übrigens nicht mehr hören) und Laif und Chemo auf keinen Fall zusammen nehmen, weil sich die Wirkung der Chemo verringern wird.
Zu guter Letzt erhielt ich am Samstag noch die Brainstormausgabe zum 10.Geburtstag. Sonderausgabe mit 14 Interviews von führenden Neurochirogen, -onkologen etc. natürlich mit sich wiedersprechenden Aussagen.
Die Zeit drängt und ich weiß einfach nicht ob ich ihr dazu raten kann, die Bestrahlung hinten dran zu stellen und ersteinmal andere Methoden auszuprobieren. Ich habe Angst, dass wenn man gleich am Anfang das ganze Pulver verschießt, dass das Glio besonders resistent wird und ein Rezidiv dann das schnell Ende bedeutet.
Hat irgendjemand Erfahrung, wenn man bei der Primärtherapie nur Laif und Temodal nimmt und die Bestrahlung weg lässt?
Vielen Dank für eure Hilfe und Unterstützung im Voraus.
P.S. an alle Betroffenen dieses Forums, wie zum Beispiel tausendfüßler, Harry Bo, Weihnacht etc. und natürlich auch Angehörige... Ich bewundere jeden einzelnen von euch und danke von Herzen. Ihr kämpft selber hart und doch helft ihr hier so vielen anderen, teilt euer Erlebtes und Erfahrenes so selbstlos. Ich hoffe sehr, dass euch allen in Zukunft ausschließlich Gutes widerfahrt. Was anderes habt ihr einfach nicht verdient!