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Thema: Probleme durch Betäubungsmittel?

Probleme durch Betäubungsmittel?
Annett[a]
09.09.2003 11:59:13
hallo,

ich soll eine betäubung beim zahnarzt bekommen und da ich mit meinem astro 2 nicht weiss, ob das probeme macht oder nicht wollte ich hier fragen, auch zwecks kreislauf. gibt es da irgendein problem ?
ich nehme carbamazepin und lamictal und habe zur zeit immer wieder fokale anfälle.
danke für antworten .

lg annett
Annett[a]
Jürgen[a]
09.09.2003 15:57:35
Hallo Annett,

falls dir ein Zahn gezogen werden soll, solltest du deinen Zahnarzt über die Einnahme von Carbamazepin hinweisen, wegen der Blutungsstillung.

Viele Grüße
Jürgen
Jürgen[a]
Annett[a]
09.09.2003 16:57:13
hallo jürgen,

welche probleme macht denn das carbamazepin ?
ein blutverdünnungsmittel ist das ja nicht ,warum ist dann die blutstillung weichtig ?
wäre nett wenn du mir da etwas ausführlicher antworten könntest,
danke.

lg annett
Annett[a]
Jürgen[a]
09.09.2003 19:53:06
Hallo Annett,

ich kann eigentlich nur widergeben was meine Zahnärztin gesagt hat, daß eventuell durch Veränderungen der Blutwerte eine Blutgerinnungsstörung vorliegen kann und dann eine Zahnwunde nicht so einfach aufhört zu bluten.Steht übrigens auch im Beipackzettel, allerdings für Oxcarbazepin, eine Weiterentwicklung von Procarbamazepin.Ich denke halt lieber darauf hinweisen.
Mehr erfahren kannst du sicher von einem Arzt oder versuch mal www.anfallskind.de/carbamazepin.htm

Viele Grüße
Jürgen
Jürgen[a]
Oliver L.
09.09.2003 22:19:27
Hallo Annett,

ein anderer Punkt ist Diazepam das nicht mit einer örtlichen Betäubung verbunden werden sollte. Ansonsten das Gespräch mit dem Zahnarzt suchen und dann gehts schon gut.

Hab auch schon mal reparaturen machen lassen und alles ging gut.

Gruß
Oliver
Oliver L.
Jürgen[a]
10.09.2003 07:35:39
Hallo Annett,

geh bei der genannten Seite unter Katalog aller Fragen auf Punkt 87:Impfungen und Operationen.Dort findest Du die Angaben zur Problematik der Blutgerinnung etwas genauer beschrieben.
Hoffentlich hilft es dir weiter.

Viele Grüße
Jürgen
Jürgen[a]
Katja[a]
10.09.2003 09:12:02
Habe den Hinweis von Jürgen im Netz gefunden. Aber beachte, ein Anfall ist noch lange keine Epilepsie. Soll heißen, dass Antiepileptika bei Hirntumorpatienten nicht "immer" nötig ist, auch nicht vorbeugend, da die Wiksamkeit nicht belegt ist. Bitte verbessert mich!


Was ist bei Impfungen und Operationen zu beachten?

Kinder mit Epilepsien benötigen den gleichen Impfschutz wie andere Kinder. Besonders wichtig sind auch die Impfungen gegen Kinderlähmung, Masern und Mumps, da diese Krankheiten Nerven- und Hirnschäden hinterlassen können.

Eine Impfung gegen Keuchhusten erfolgt heute nur noch mit dem sogenannten "azellulären" Impfstoff, mit dem die früher gefürchteten Nebenwirkungen kaum noch zu erwarten sind. Bei einer zerebralen Anfallsbereitschaft wird der behandelnde Arzt die Impfnotwendigkeit besonders abwägen, etwa auch die Ansteckungsgefahr im Säuglingsalter.

In Zeiten gehäufter Anfälle und während der Änderung einer medikamentösen Einstellung sollte möglichst nicht geimpft werden. Von Spritzimpfungen gegen die "Reisekrankheiten" Typhus, Gelbfieber und Cholera wird bei Anfallskindern abgeraten.

Vor chirurgischen Operationen sind der operierende und der Narkosearzt über die Erkrankung und die verabreichten Medikamente mit genauer Dosisangabe zu informieren. Bei einem Kind, das Valproat einnimmt, wird man wegen der dabei möglichen Gerinnungsstörungen die Blutgerinnungsfaktoren vorsorglich bestimmen. Eine bestehende antiepileptische Medikation darf vor und nach der Operation nicht unterbrochen werden. Wenn Tabletten vorübergehend nicht eingenommen werden können, müssen in dieser Zeit anfallsverhindernde Mittel mit Spritzen (Injektionen) oder Tropflösungen (Infusionen) verabreicht werden.

Die Narkose selbst und Narkosemittel bedeuten in der Regel für Anfallskinder keine Gefahr, zumal Narkosemittel krampfunterdrückend wirken. Zu einer erhöhten Anfallsbereitschaft kann es aber nach der Narkose und Abflauen ihrer Wirkung kommen. Deswegen - und auch bei möglichen Schwierigkeiten, die gewohnten antiepileptischen Blutspiegel konstant zu halten - wird auch empfohlen, vorsorglich vor einer Narkose (bei der auch sonst üblichen beruhigenden "Praemedikation") ein antiepileptisch wirksames Mittel zu verabreichen, wie das (länger wirksame) Phenobarbital oder ein (kürzer wirksames) Benzodiazepin. Der Narkosearzt weiß auch, daß die zur Operationseinleitung gelegentlich noch verwendeten halogenierten Gase Krämpfe auslösen können und daher vermieden werden sollten. Auch daß zum "schnelleren Aufwachen" keine zentral wirkenden Weckmittel gegeben werden dürfen, da diese Anfälle provozieren können.

(88) Warum ist ein regelmäßiger Schlaf wichtig?

Kinder und Jugendliche mit Epilepsien, besonders mit primär generalisierten Anfällen, brauchen einen regelmäßigen und ausreichenden Schlaf, besonders den Schlaf vor Mitternacht. Auch bei Familienfeiern, am Wochenende und in den Ferien muß darauf geachtet werden, daß sich der Schlaf-Wach-Rhythmus nicht erheblich vom Werktagsrhythmus unterscheidet. Die Einschlafzeit abends und die Aufstehzeit morgens sollten nur ausnahmsweise um höchstens ein bis zwei Stunden verschoben werden. Ein verlängerter Schlaf morgens ist kein Ausgleich für versäumten Abendschlaf. Auch ein Wiedereinschlafen morgens an einem schulfreien Tag oder ein ungewohnter Mittagsschlaf sollten vermieden werden, weil dann nicht selten nach dem Wiederaufwachen ein Anfall erfolgt.
Katja[a]
Annett[a]
10.09.2003 09:21:45
danke jürgen ,ich hatte es gefunden.
verstehe ich das richtig das nur bei valproinsäure die gefahr von gerinnungsstörungen besteht ?
is egal ich danke dir für deine hilfe und werde auf alle fälle mit den neurochirurgen noch mal reden bevor nachher was falsch läuft denn mein zahnarzt weiss von meinen medis und hat nix weiter gesagt er fragte nur nach herz und kreislauf.
ich wünsche dir und auch allen anderen hier alles gute.

lg annett
Annett[a]
Jürgen[a]
10.09.2003 14:52:18
Hallo Annett,

wie schon gesagt bei Oxcarpazepin (Weiterentwicklung von carbamazepin) ebenfalls, hier wird als Gegenmaßnahme die Gabe von Vitamin K1 empfohlen.Aber wie Du selber schreibst, frägst Du am besten einfach nochmal nach.

Alles Gute
Jürgen
Jürgen[a]
PD DR. Mursch
10.09.2003 17:35:21
Carbamazepin macht in der Regel keine Blutgerinnungsstörungen. Wir operieren auch unter Carabmazepin am GHirn.

Gruß

PD Dr. Mursch
neurochirurgie
zentralklinik Bad Berka
PD DR. Mursch
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