Hallo, ich habe lange nicht geschrieben, weil mein letzter Beitrag doch heftige Diskussionen ausgelöst hat, die ich so nicht wollte.
Nun fasse ich doch noch mal Mut und berichte:
Mein Mann Glioblastom Diagnose 06/13 konnte erfolgreich durch komplette Tumorentfernung am 28.06.13 operiert werden. Seit dem erhält er im zwei Wochenrhythmus Avastin. Jedes MRT war bislang ohne neuen Befund.
Letztes am 01.08.14 als Notfall MRT, weil sich seine Verwirrtheit und Vergesslichkeit extrem in den letzten fünf Wochen verschlechtert hatte. ( Unter Gabe von Citolapram 40 mg)
Letzten Dienstag hätte er fast unser Haus abgebrannt, weil er Herdplatten im Keller angestellt hat, die eigentlich nie benutz werden. Ich habe hinterher recherchiert, in der Küche stand eine Pfanne, im Keller neben dem Herd lag Besteck und Schinken aus unsere Küche. Ich war zu dem Zeitpunkt walken. Es war besprochen, dass wir danach gemeinsam wie jeden Abend um 19 Uhr essen. Als ich nach Hause kam saß mein Mann im Wohnzimer und hatte sich Brote geschmiert. Zum Glück gehe ich nach dem Walken immer in denKeller und bringe meine Sportschuhe dorthin. Dicker Rauch macht mich aufmerksam.
Als Folge dieses Ereignisses, hat unser Hausartz meinen Mann am nächsten Tag in die Psychatrie eingewiesen, mit der Begründung er könne die Medikamentenumstellung nicht ambulant durchführen. Wir waren schon dabei Citolopram auszuschleichen und er wollte ein anderes Antidepressiva geben.
Die Oberärtzin teilt uns nun mit, dass die verminderte Kognition mit der Grunderkrankung zusammenhängt und das man nichts tun kann. Ich kann meinen Mann wieder nach Haus holen, muß sicherstellen, dass er 24 Std. betreut wird.
Am Montag will ich ihn wieder nach Hause holen. Denn wenn die nichts machen ist er dort fehl am Platz.
Heute nachmittag sind wir sparzieren gegangen, haben in einer Pizzaria gegessen . Er hat mir zwar verwirrt zusammenhanglos erzählt, aber es war eigenbtlich schön. Eben gerade hat er mich ganz verwirrt angerufen, er würde den ganzen Tag versuchen mich zu erreichen, ich sei nie da.Macht mir heftige Vorwürfe, das ich mich nicht kümmern würde u.s.w.
Nun meine Fragen:
Kennt jemand im Raum Bonn einen guten Psychoonkologen.
Wäre eine gemeinsame Reha richtig, wenn ja wo?
Kann es wirklich sein, dass alles mit dem Glio zusammenhängt. Ich empfinde das nachlassen der Gedöächnisleistung, Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit zu schnell fortschreitend und hoffe immer noch auf eine Unverträglichkeit des Antidepressivums. Immerhin ist die Veränderung in den letzten 5 Wochen so gravierend.Oder kann das wirklich der Verlauf sein, obwohl MRT Befund optimal ist?
Kennt jemand im Raum Bonn Selöbsthilfegruppen.
Wie komm ich jetzt schnell an geeignete Kräfte, die evtl. dreimal in der Woche für drei Std. kommen. Mein Mann lehnt es natürlich ab, das jemand fremdes zu uns komt, er braucht keine Betreuung,daher werde ich diese Kraft ihm als Haushaltshilfe verkaufen. Aber ich brauch mal etwas Zeit für mich, will noch etwas arbeiten und auch mal Luft schnappen, ansonsten dreh ich auch am Rad.
Da er sich ja noch selbstständig wäscht, anzieht, isst u.s.w. werde ich auch keine Pflegestufe bekommen. Er hat zum Glück noch keine neurologischen Ausfälle, außer starke Gesichtsfeldeinschränkung.
Würde mich über Eure Tipps freuen.