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Thema: Prof. Bertalanffy Marburg

Prof. Bertalanffy Marburg
BeateB
28.06.2001 22:22:13
Hallo,
kann mir jemand über Erfahrungen mit der Neurochirurgie und/oder der Kinderklinik Marburg berichten? Es geht um ein Kind, 8 Jahre alt mit einem Astrozytom im Hirnstammbereich. Oder welche andere Klinik ist empfehlenswert?
Gruß BeateB
BeateB
Sonja[a]
29.06.2001 08:15:19
Hallo Beate, mein Neffe (jetzt 3 J.) hatte im April 2000 seinen ersten Rückfall (Ependymom WHO III). Wir haben verschiedene Kliniken aufgesucht, um die beste Theraie zu bekommen, wobei wir vor der Entscheidung standen erneute OP zur Entfernung des Tumors oder nicht. Nur Gießen und Marburg -Prof. Bertalanffy- wollten meinen Neffen noch operieren, Würzburg und Berlin haben abgelehnt.Wir sind dann wieder nach Gießen, da er dort auch zum ersten Mal operiert wurde. Die anschließende Bestrahlung wurde dann aber in Marburg durchgeführt. Unseres Wissens genießt Prof. Bertalanffy einen sehr guten Ruf. Viele Grüße
Sonja[a]
Monika[a]
29.06.2001 10:08:47
Hallo Soja!
Welche Berliner Klinik hatte damals eine Operation abgelehnt?
Monika[a]
Juergen[a]
30.06.2001 19:06:27
Hallo Beate,
aufgrund deiner Bitte hier Auszuege aus einer Mail nach Sabines
OP mit unseren Erfahrungen in Marburg:
Sabines Tumor wurde von einigen Kliniken (z.B. Charite) als inoperabel
bezeichnet.
Bei der Frage nach einem geeigneten Operateur wurde uns von unterschied-
lichen, uns objektiv erscheinenden Neurochirugen, u. a. immer wieder Prof.
Bertalanffy, Direktor der Neurochirugie in Marburg, empfohlen.
Prof. Bertalanffy ist Spezialist auf dem Gebiet der Aneurysmen, was uns
aufgrund der ummauerten Blutgefäße sehr wichtig war.
Nach diversen Voruntersuchungen (EEG-Video Monitoring, CT- MRT- und
Angiographie) wurde am 13.07.in einer fast 11 stündigen Operation die
mikrochirugische Tumorteilresektion mit Neuronavigation und Elektrokor-
tikographie durchgeführt. Sabine erwachte eine Stunde spaeter ohne
jegliche Ausfallerscheinungen aus der Narkose und war knapp 2 Wochen
später wieder zu Hause. Während der Zeit im Klinikum in Marburg hatten
wir nie den Eindruck, daß die Patienten dort nur eine "Nummer" sind. Die
Aerzte sind dort sicherlich genauso gestresst wie anderswo auch und haben
aufgrund akuter Notfallsituationen nicht immer sofort Zeit, müssen oft
umdisponieren, so wurde Sabines OP-Termin dreimal verschoben, aber unsere
umfangreichen Fragen, sowohl vor wie auch nach der Op, wurden immer von
kompetenten Stationsaerzten, Oberaerzten od Prof. Bertalanffy restlos und
ausführlich beantwortet. Durch die gute Zusammenarbeit der einzelnen
Fachbereiche Neurologie, Neurochirugie, Strahlentherapie und Radioonko-
logie -wöchentliche Abstimmungsgespräche zu den einzelnen Patienten-
konnten wir zur weiteren Therapie in der Klinik für Strahlentherapie und
Radioonkologie ein Gespräch mit Frau Prof.Engenhart- Cabillic (ist der
Liste aus ihrer Heidelberger Zeit bekannt) führen. Aufgrund der o.g. guten
Erfahrungen, die mit denen vieler Patienten die wir dort kennengelernt
haben identisch sind, können wir die Marburger Neurochirugie jederzeit
weiterempfehlen und moechten die DHH bitten ihr Verzeichnis um diese
Adresse zu erweitern, zumal für Prof. Bertalanffy bei der Planung und Durch-
fuehrung der Operationen der Erhalt der vorhandenen Lebensqualität oberste
Priorität hat.
Bei deiner Suche nach einem Neurochirugen hier noch ein Tipp, der uns von
befreundeten Chirurgen gegeben wurde. Gerade in der Neurochirugie mit
Ihren extremen Anforderungen an Fachwissen, handwerkliches Können sowie
mentale Belastung und Konzentrationsfähigkeit ueber viele Stunden, spielt
das Alter des Operateurs eine nicht zu unterschaetzende Rolle.

Viele Gruesse und viel Glueck bei deiner Entscheidung
Juergen
Juergen[a]
BeateB
30.06.2001 22:40:29
Hallo Jürgen,
vielen, vielen Dank für Deinen sehr ausführlichen Bericht. Welche Tumorart hat oder hatte Sabine? Konnte Prof. Bertalaffy ihn komplett entfernen? Wie sieht die weitere Therapie aus? Ich habe ganz schön viele Fragen, gel?
Bei unserem Ferdinand sieht es so aus, daß zwei Neurochirurgen einer OP eher ablehnend oder zumidest abwartend gegenüber stehen, aber Prof. Bertalanffy uns durchaus Hoffnung machte, daß eine komplette Entfernung möglich sei. Es ist gut für mich, zu hören, daß dennoch die Lebensqualität für ihn an erster Stelle steht, denn was nützt es, wenn der Tumor total entfernt ist, das Kind anschließend aber gelähmt ist oder ähnliches!
Nochmals vielen Dank, viele Grüße und alles Gute für Sabine von BeateB
BeateB
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