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Lunamelanie

Hallo miteinander.
Erstmal wünsche ich ein schönes neues Jahr :)

Mir schwirrt seit der Erkrankung meiner Mutter Ende letzten Jahres ein Gedanke durch den Kopf... nun möchte ich euch mal vorsichtig dazu befragen. Überall steht, dass die Prognose für ein Astro III bei ca. fünf Jahren liegt. Jetzt frage ich mich, wenn der Tumor doch entfernt wurde, wieso diese Prognose so "kurz" ist. Dass dieser Tumor zu einem Rezidiv Grad vier neigt ist mir bekannt.
Geht man also bei der Prognose davon aus, dass sich ein Rezidiv bildet?
Klar gibt es auch Fälle, in denen ein Astro III Patient noch Zehn Jahre lebt. Aber sterben die Erkranken dann an einem Rezidiv oder zum Beispiel an anderen Krankheiten weil das Immunsystem geschwächt ist?

Bitte versteht meine Frage bitte nicht falsch. Ich versuche nur das ganze Thema etwas besser zu verstehen/ damit umgehen zu können.
Ich danke euch für eure Antworten
LG Melanie

SpinEcho

> wenn der Tumor doch entfernt wurde,

Die Entfernung bezieht sich auf sichtbare Tumoranteile. Im Gegensatz zu Tumoren in anderen Gewebearten kann man bei ZNS-Tumoren nicht kurz mal mit einem Sicherheitsrand "im Gesunden" den Tumor entfernen.

Das heißt, die Wahrscheinlichkeit ist gegeben, dass mikroskopische Tumorreste (bis hinunter zu einzelnen Tumorzellen) verblieben sind.

> Geht man also bei der Prognose davon aus, dass sich ein Rezidiv bildet?

Ja. Und bei einem Tumor, der eine signifikante Zellteilungsrate aufweist (was bei Grad III definitiv der Fall ist) besteht auch das Risiko, dass die Tumorzellen noch weiter verwildern und das Rezidiv dann noch bösartiger ist.

fasulia

>Aber sterben die Erkranken dann an einem Rezidiv oder zum Beispiel an anderen Krankheiten weil das Immunsystem geschwächt ist?

mir erschliesst sich nicht, wie dir eine Antwort auf diese Frage beim Verstehen des Themas/ Umgang damit, hilft???
was GENAU beschäftigt dich bei dieser Frage?

mal sterben Patienten am Tumor, mal an den Nebenwirkungen der Therapien, mal an ganz anderen Erkrankungen- an der Schwächung des Immunsystems seltener, weil bei der Gabe der Zytostatika darauf geachtet wird, dass sich das Knochenmark/ die Leber erst erholt bzw. das begleitend überwacht wird und die Gaben ausgesetzt werden, wenn die "Werte" zu schlecht sind

wenn du dich näher mit dem Thema befassen möchtest, würde ich versuchen Infos einzuholen a) zu den verschiedenen Tumormarkern/histologischen (Gewebeuntersuchung) Unterschieden b) unterschiedliche Behandlungsmethoden (Zweitmeinung) c)alternative Behandlungsmethoden d) palliative Angebote im Wohnumfeld

alma

Hallo Melanie,

alle Tumore ab Grad II werden mit der Zeit maligner, so auch das Astro III.
Die Prognose von 5 Jahren (ich denke, es sind mittlerweile mehr) ist so zu verstehen: nach dieser Zeit lebt noch die Hälfte der Betroffenen, die andere ist verstorben. Das nennt sich "mittleres Gesamtüberleben". Heißt also für den einzelnen, dass er durchaus zu denen gehören kann, die noch am Leben sind.
Welche Faktoren das begünstigen: Alter, Sitz und Größe des Tumors, Epilepsieneigung, Zustand des Immunsystem, Karnofsky-Index und last not least die biologischen Marker des Tumorgewebes.
Ich halte es aber für besser, zu den behandelnden Ärzten ein Vertrauens-verhältnis aufzubauen und sich das Ganze von ihnen erklären zu lassen.
Die haben das Gesamtbild und die Erfahrung.

Gruß, Alma.

Lunamelanie

Danke. Es beruhigt mich schon mal zu wissen, dass die Schwächung des Immunsystems weniger das Problem ist.
Na wenn das jetzt der Fall wäre, würde ich zusehen dass man da was vorbeugendes tun kann. Das ist meine Art wie ich damit umgehe :)
Mich Beschäftigt worauf die Prognose ruht..

Astro87

Hallo Melanie,

vielleicht hilft dir dieser Artikel weiter. Hier sind die aktuellsten Prognosen für Gliome in Abhängigkeit diverser Faktoren (v.a. molekulare Biomarker).

https://www.aerzteblatt.de/pdf/113/6/p18.pdf?ts=05.02.2016+11%3A35%3A00

alma

Der Zusammenhang zwischen Krebs und Immunsystem ist noch nicht so recht geklärt, so weit ich weiß. Man sucht danach, aber so klar lässt es sich nicht beantworten. Das Immunsystem ist jedenfalls mehr als nur die Gruppe der weißen Blutzellen. Es geht u.a. auch um Antikörper. Man kann den Immunstatus vom Arzt bestimmen lassen. Ob er es machen wird, ist die Frage. Gemacht wird v.a. das, was therapeutische Konsequenzen mit sich bringt. Das ist hier nicht der Fall.
Spezifisch auf das Immunsystem einzuwirken, geht nicht. Man kann Infekte bekämpfen, impfen, sich vitaminreich ernähren, Vit. D zu sich nehmen usw.
Aber damit nimmt man noch lange nicht den Krebs in den Griff. Wäre das so einfach, gäbe es ihn wohl nicht mehr.
Worauf die Prognose beruht, kann man nur ganz allgemein sagen. Der Einzelfall ist immer anders
Ich halte es auch für nicht so schlau, sich an einer Jahreszahl festzu-halten. Es ist in jedem Fall besser, sich um die Lebensqualität zu kümmern.
Der Tumor ist nicht komplett entfernt worden. Das ist nicht möglich, wie oben schon gesagt. Die noch vorhandenen Zellen teilen sich weiter und ab einer bestimmten Größe ist ein neuer Tumor zu sehen, der noch Grad III sein kann oder Grad IV.

Joanna

Mit hat vor vielen Jahren, als meine Schwägerin an dem Tumor erkrankt war, sehr geholfen, in dem "Antikrebs"-Buch von David Servan-Schreiber zu lesen und zu schauen, was können wir nun alle gemeinsam auf welchen Ebenen tun. Nun, als unser Sohn erkrankte, haben wir das Buch wieder hervorgeholt, Lebensqualität für ihn steht für uns alle in allen Entscheidungen an erster Stelle.
Wir alle sind sterblich - das machen uns solche Momente, in denen wir uns mit solchen Diagnosen auseinander setzen müssen, nur sehr deutlich bewusst.

Heiko653

Hallo Melanie
bei mir hat alles 2002 mit einem Astro2 angefangen und ab 2005 bis jetzt Astro3

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