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Alpineberlin

Meine Frau hatte mit 48j 2018 Brustkrebs, der als vollständig überwunden galt. Alle Nachuntersuchungen (Sie ist Teilnehmer einer Studie) waren ohne jeden Befund. Vor zwei Wochen Schwindel, Kopfschmerzen, Erbrechen. MRT am 6.10.2020 ergab eine 4,7x3,3x2,9 große Raumforderung.
Im CT am 7.10. wurden keinerlei weitere Metastasen im Körper entdeckt. OP am 8.10. erfolgreich, Tumor konnte komplett entfernt werden. Keinerlei Ausfallerscheinungen bisher, sehen, hören, fühlen, Sprache, kognitive und motorische Fähigkeiten scheinbar sehr gut.
Normalerweise sind Metastasen eine miserable Diagnose in Bezug auf die Lebenserwartung. Theoretisch ist ja noch möglich, dass der Kopftumor gar keine Metastase ist.
Ich finde keine Informationen über die Prognose bei einer vollständig entfernten, einzigen Metastase.
Was sagt die aktuelle Wissenschaft?

Greta80

Meine Mutter hatte vor sehr vielen Jahren auch Brustkrebs (früh erkannt) und vor 2 Jahren ein Astrozytom. Dieser ist hirneigen und steht in keinem Zusammenhang zum Brustkrebs. Im MRT mit Kontrastmittel sollte das deutlich zu unterscheiden sein. Bei ihr war es schon vor OP relativ sicher.

Eine Bekannte von mir hat auch eine Metastase im Kopf und leider noch in anderen Organen. Diese wurde nur bestrahlt und ging zurück. Da ist aber klar, woher der Krebs streut.

Wann bekommt ihr den histologischen Befund? Nur dieser ist wirklich sicher.

Alles Gute wünsche ich euch!

Alpineberlin

Die Gewebeuntersuchsungsergenisse sollen in ca. einer Woche vorliegen.
Beim MRT vermutet man zwar eine Metastase, im Bericht steht das (für mich) nicht eindeutig bestätigt drin, sondern als Verdacht nach der Vorerkrankung vor zwei Jahren.

Prof. Mursch

1. ca, 20% der Hirntumoren bei Krebspatienten sind keine Metastasen.

2. Für solitäre Hirnmetastasen (solitär=nur eine, sonst im Körper keine) gibt es nicht viel Statistik. Ein japanische Arbeit: mittlere Überlebenszeit mit OP und meist Nachbestrahlung: über 19 Monate.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Alpineberlin

Vielen Dank erst einmal für die Antwort.
Die Problematik ‚Metastasen‘ habe ich nun erst einmal verstanden. Findet man nach einer Krebserkrankung Metastase(n) ist das allgemein ein schlechtes Zeichen, weil die Wahrscheinlichkeit, dass etliche Metastasenzellen im Körper existieren sehr groß ist und früher oder später eine neue Krebserkrankung auslösen.

Greta80

Wie verhält sich der ursprüngliche Tumor in der Brust? Und die Lymphknoten? Was sagen die Ärzte dazu?

Alpineberlin

Schon nach der anfänglichen Chemo waren die beiden Tumore weg, trotzdem wurde bestrahlt und minimal invarsiv operiert, inklusive einiger Lymphknoten.
Als Teilnehmer einer Studie wurde sie in den letzten 2 Jahren intensiv gescannt, ohne jedes negatives Ergebnis.

Greta80

Gibt es was Neues bei euch, Alpineberlin?

Alpineberlin

Stand der Dinge:
Der anfängliche starken Schwindel ist wie vorhergesagt nach 5 Tagen peu à peu verschwunden.
Entlassung nach Hause am 6. Tag nach OP.
Keinerlei Kollateralschäden durch die OP.
So gut wie keine OP oder Narbenschmerzen.
Keine Schmerzmittel notwendig.
3 wöchige Reha geplant.
Tumor wurde 100% entfernt.
Es war eine Metastase.
Klammern (OP Öffnung) wurden nach 8 Tagen entfernt.
Fäden (Drainage Öffnung) werden noch entfernt, ca. 14 Tage nach OP.
Geplante Behandlung, Bestrahlung, keine Chemo.
Kortison wird noch diskutiert, wahrscheinlich aber abgesetzt.

Ein Wort zur Uni Klinik in FFM. Sehr professionelle Behandlung/OP, aber sehr unterdurchschnittliche Kommunikation. Visite husch husch, der Patient wird so gut wie gar nicht über die Details der OP und der weiteren Behandlung informiert. Das war psychologisch schwierig, weil man Corona bedingt alleine im Krankenhaus rumhängt und tagelang nicht genau weis, wie der Status ist.
Letztendlich wurde nur gesagt, OP erfolgreich, alles rausgeholt.

Alpineberlin

Nächster Schritt Bestrahlung.
Vorstellung bei Saphir FFM durch Überweisung der Uni Klinik FFM.
Das dortige Aufklärungsgespräch ergab eine positive Indikation für Cyber Knife, asap.
Allerdings besteht kein Rahmenvertrag mit der Techniker Krankenkasse.
Kostenrisiko 4100€, Antrag bei TKK kann gestellt werden, dauert aber einige Wochen.
Beratungsgespräch bei der TKK ergab eine völlig neue Option, Cyber Knife in Heidelberg möglich, mit denen existiere eine Rahmenvereinbarung.
Ergo mit Heidelberg telefoniert, leider keine Auskunft am Telefon bekommen, deswegen wurde sofort ein schriftlicher Antrag mit allen notwendigen Unterlagen eingereicht.
Jetzt ist Warten angesagt, aber vielleicht hat schon jemand hier Erfahrung mit der Kostenübernahme eine Cyber Knife Behandlung TKK-Uni Klinik Heidelberg.

NEDAGIRL

Ich ging nach Heidelberg und habe die CyberKnife-Behandlung dort bekommen

wecan

Hallo, vllt. macht es dir ein wenig Mut. Mein Mann hatte Hautkrebs und dann ebenfalls eine Hirnmetastase. Er wurde in Rotenburg Wümme 2014 operiert. Bis heute sind keine weiteren Metastasen gekommen. Er arbeitet und gilt lt Krankenhaus Bremen Mitte als komplett geheilt.

Alpineberlin

Vielen Dank für die beiden letzten Antworten, sie waren sehr hilfreich und aufbauend

Alpineberlin

Update 5.11.

Die Techniker Krankenkasse hat den mehrgleisigen Antragsweg mitgetragen, einmal der Antrag, doch Cyber Knife bei Saphir in Frankfurt (10 km von uns entfernt) beschleunigt zu prüfen, zum anderen haben sie starke Signale gesendet, Cyber Knife in der Uniklinik in Heidelberg (120km entfernt) als Partner für Cyber Knife bei der TKK zu zahlen. Deswegen wurde ein Antrag direkt bei der Klinik in HD gestellt.
Gestern war Tumorkonferenz und das Ergebnis war, eine dritte Option, TrueBeam in Offenbach. Das ist ein ganz neues Verfahren aus 2019 als Alternative zu Cyber Knife. Das hatten wir bisher gar nicht auf dem Radar.

Heute kam nun ein Brief von der TKK, beschleunigt durch email, dass nun doch Cyber Knife vollumfänglich entsprechend dem Kostenvoranschlag von 4100€ Bei Saphir in Frankfurt übernommen wird.

Damit ist die Entscheidung gefallen, morgen ist schon MRT und CT als Vorbereitung für Cyber Knife bei Saphir.

Man muss TKK sehr loben, sie haben sich wirklich zeitnah und professionell mit dem Thema beschäftigt und die übliche Prüfung der Kostenübernahme von 3-4 Wochen auf wenige Tage verkürzt.

Es war ein Aufwand von vielen, vielen Stunden, die ganzen Anträge und Telefonate, aber das ist ob der Kosten und möglichen alternativen Behandlungsmethoden verständlich. Nicht einfach für die Betroffenen, aber da muss man durch.

NEDAGIRL

Sehr gut, auf die TK ist Verlass, mitunter eine der besten gesetzlichen, speziell im Krebsfall. Alles Gute!

Alpineberlin

Sooo, Cyber Knife wurde gestern bei Saphir in Frankfurt durchgeführt.
Fast 2,5h unter dem Roboter. Es wurde nach 1h eine Pause gemacht. Die Strahlenbehandlung ist schmerzfrei, allerdings ist die lange, aber notwendige Ruhigstellung, eine echte Herausforderung.und nicht so easy going zu ertragen.
Angeblich war an den Rändern und dadurch auch an der Hirnhaut ‘noch was zu sehen’ und deswegen die Dauer so lange.
Es besteht Hoffnung, dass die Behandlung ausreicht und keine zweite notwendig ist.
Dr. Wolf ist wohl mit wenig Empathie gesegnet, jedenfalls wurde vor der Behandlung meine Frau (Nervenbündel) nicht beruhigt, sondern mit gleichgültig vorgetragenen Statements, vielleicht noch mal Cyber Knife notwendig, vielleicht auch eine Bestrahlung des ganzen Kopfes notwendig, gehörig verschreckt.
Jetzt schauen wir mal, was unser Onkologe zum Ergebnis der Behandlung sagt, nächste Woche wird über die Art der Chemo entschieden.

Alpineberlin

Update 6.1.2021
Kontroll MRT zeigt....nichts. Super!

Lissie 38

True Beam ist nichts anderes als Cyberknife nur mit anderem Namen. Also BMW oder Audi - Vergleich.

Greta80

Das sind doch gute Neuigkeiten. Toi toi toi weiterhin!

Alpineberlin

Vielen Dank.
Wir werden ein engmaschiges Screening bekommen, alle 3 Monate MRT Kopf, alle 6 Monate CT ganzer Körper.
Die Chemo alle 3 Wochen wird von meiner Frau super vertragen. Weniger als 1h am Tropf, so gut wie keine Nebenwirkungen, auch kein Haarausfall.

Alpineberlin

Update August 2021:
Meiner Frau geht’s bestens, alle Screenings waren negativ, nichts mehr im Körper zu finden.
Vielleicht gibt das dem ein oder anderen Hoffnung.

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