Warum werden sich meine Ärzte nicht einig?
Hallo liebe Forummitglieder!
Ich bin zur Zeit sehr verunsichert, da sich meine Ärzte nicht einig sind ob ich ein Prolaktinom habe oder nicht.
Aber zum Anfang der Geschichte...(könnte etwas länger werden...schon mal Entschuldigung dafür)
Ich bin aktuell 27 Jahre alt...
Im Sommer 2016 bemerkte ich plötzlich das ich einen deutlichen Milchfluss beidseits habe, ohne das ich ein Kind hätte.
Darauf hin ging ich zunächst zu meinem Gynäkologen, der vermutete sofort ein Prolaktinom. Der Wert lag damals bei um die 70.
Es wurde ein MRT-Termin veranlasst, aber ich musste lange darauf warten. In der Zwischenzeit hatte ich einen Termin bei meinem Augenarzt. Der hat leider eine beidseitige Gesichtsfeldeinschränkung festgestellt und veranlasste sofort das MRT.
Leider stellte sich erst viel später heraus das die MRT Aufnahmen die Hypophyse nicht vollständig abbildeten. (Die Hälfte der Hypophyse fehlte auf den Bildern laut meinen Ärzten..ich frage mich ja immer noch wieso). Der damalige Radiologe meinte vor der Untersuchung er geht stark von einem Adenom aus. Danach hieß es auf einmal es wäre nichts.
Aber mein Frauenarzt war davon überzeugt das es ein Adenom sein muss und schickte mich nach Erlangen in die Uniklinik.
Der Neurochirurg in der Hypophysensprechstunde sah sich die (unvollständigen) MRT Bilder an und meinte, auch wenn nicht alles drauf ist sieht es so aus als wäre es ein Prolaktinom.
Von da an startete die Therapie mit Norprolac was den Wert auch deutlich senkte. Ebenso verschwand der Milchfluss.
Der Neurochirurg sagte damals auch zu mir, das 2 meiner Medikamente die ich aufgrund meiner Nervenschmerzen nehmen musste evtl auch für eine Hyperprolaktinämie in Frage kämen. (Ich habe aufgrund einer "missglückten" OP eine Ischiadicusläsion rechts und bin auf Rollstuhl und Rollator angewiesen)
Diese Medikamente(Mirtazapin und Duloxetin) konnte ich allerdings nach einer Weile absetzen, da sie auf meine Schmerzen kaum bis keinen Effekt hatten. Trotzdem kam der Milchfluss bei einem Auslassversuch von Norprolac sofort wieder.
Ein Jahr später hatte ich erneut ein MRT und einen Termin in der Hypophysensprechstunde in Erlangen. Nach dem MRT sagte mir der gleiche Neurochirurg, das er sich nun sicher ist das es ein Prolaktinom ist (auch weil nun die Medikamente die so etwas ebenfalls auslösen könnten weg seien). Er zeigte mir den Tumor auf den Bildern, gab mir die Info das diese Adenome auch mal einbluten können und worauf ich deshalb achten soll. Ebenso sollte ich jetzt einmal im Jahr vorbei kommen und auch jährlich das MRT machen lassen.
Die Gesichtsfeldeinschränkungen konnte er sich allerdings nicht erklären, da es sich seiner Meinung nach um ein Microadenom handle.
Nun trat folgendes Problem auf:
Seit Oktober 2017 hatte ich innerhalb von 4 Monaten 4x hintereinander einen Hörsturz. Cortison schlägt kaum an. Mein HNO dachte sofort daran das es einen Zusammenhang zu dem Adenom geben könnte. Es wurde ein neues MRT gemacht. Die junge Radiologin meinte damals es hätte sich nichts verändert.
Als ich aber nun die Befunde anfordert aus der Radiologie kam der Schock. Es stand sowohl im MRT von September 2017, sowie auch in dem aktuellen MRT (Januar 2018) das sich wohl das Kontrastmittel immer im selben Bereich der Hypophyse anders verhält als im Rest der Hypophyse. Es könne sich aber wohl auch um ein Artefakt handeln und es gäbe keinen eindeutigen Nachweis für ein Adenom.
Wer hat also nun recht? Der Neurochirurg hat sich die MRT Aufnahmen von September 2017 doch genauso angesehen wie der Radiologe. Wieso sagt er es ist ein Tumor und die Radiologen sagen etwas anderes?
Problem ist das mein Augenarzt vor 3 oder 4 Wochen bemerkt hat das sich mein Gesichtsfeld verschlechtert. Aber da gibt es ja angeblich keinen Zusammenhang!?!?
Meine neue Endokrinologin bei der ich jetzt bin, stellt mich nun auf Cabergolin um, da das Norprolac meinen Prolaktinspiegel zu stark unterdrückt!
Sie sagte zunächst sie würde eher dem Neurochirurgen glauben, jetzt meinte sie der damalige Blutwerte wäre eigentlich zu niedrig als das es ein Prolaktinom sein könne. Sie riet mir aber zu einer Zweitmeinung bei einem anderen Neurochirurgen.
Jetzt ist die Verwirrung also komplett.
Falls es die Experten hier im Forum interessiert ich nehme aufgrund der Ischiadicusläsion folgende Medikamente:
- Targin
- Gabapentin
- Dronabinol
Desweitern
Bisoprolol:
weil ich letztes Jahr im Frühjahr plötzlich einen Tachykardie entwickelte, sowie T- Negativierungen im EKG und immer wieder Angina Pectoris Anfälle. (Ursache unbekannt)
Kalinor:
Wegen Kaliummangel (Ursache wurde nicht abgeklärt)
Pille Qlaira(möchte ich allerdings demnächst absetzen)
Magnesium und Vitamin D
Was sind eure Erfahrungen in Sachen Diagnose eines Prolaktinoms?
Kann es sein das man das Adenom nicht sieht im MRT?
Wieso gehen die Meinungen so auseinander?
Ich weiß nicht mehr wem oder was ich glauben soll...
Danke für eure Antworten!!
Liebe Grüße