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Feuerland

Guten Abend,

mir wurde vor knapp 2 Jahren ein WHO 1 Tumor entfernt. Mein Hausarzt möchte mir kein Attest nach § 3 Absatz 1 Punkt 2 D ausstellen (O TOn: Sie hatrten ja nur einen Hirntumor kein Krebs). Die Verordnung spricht m.E.. aber von behandlungsbedürftigen Tumorerkankungen in den lezten 5 Jahren. Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Thema Attest und Priorisierung bei ähnlicher Sachlage? Ist das so in Ordnung?

Mirli

Hallo Feuerland,
Ich habe ein Impfattest vom HA bekommen mit dem Hinweis, dass es
nach §3 Satz 2 ausgestellt wurde. Allerdings habe ich einen bösartigen Hirntumor.
Gruß Mirli

Mego13

Lieber Feuerland,

Ich würde es bei Deinem Neurologen oder in dem Krankenhaus probieren, wo Du operiert wurdest. Hirntumore WHO Grad 1 gelten für die Krankenkassen tatsächlich nicht als Krebs. Je nach Krankheitsverlauf und OP- Verlauf gelten WHO 1-Grade 1 sogar als heilbar. Du müsstest also eher neurologische oder psychische Folgen nachweisen.
Bei meiner Bestrahlung wurden manche Medikamente von der Krankenkasse zunächst nicht finanziert, weil ich mit WHO-Grad II nicht als Krebspatienten galt.
Nach der Chemo wird die Sachlage bei mir nun anders aussehen.

LG
Mego

Mirli

Hallo Mego,
da du hier gerade was geschrieben hast, möchte ich mal kurz eine Zwischenfrage stellen: Gibt es beim Oligodendrogliom nur den WHO Grad II und III? Ich habe bisher noch nirgends was anderes gelesen.
Gruß Mirli

KaSy

Hallo, Feuerland und @ all

Der "Bundesanzeiger des Bundesministeriums für Gesundheit" ist ein offizielles Dokument.
Dort wurde die "Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Corona-Virus Sars-CoV-2" vom "10.03.2021" am 11.03 2021 veröffentlicht.
Dort steht im § 3 (nach § 2 "höchste Priorität") als zweite Gruppe "Schutzimpfungen mit hoher Priorität".
Erst im § 3, also in der zweiten Gruppe, stehen Erkrankte.

Konkret steht im § 3 (1) 2. d) "Personen mit behandlungsbedürftigen Krebserkrankungen" und in 2. k) Personen, bei denen nach individueller ärztlicher Beurteilung aufgrund besonderer individueller Umstände im Einzelfall ein sehr hohes oder hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 besteht"

In der dritten Gruppe § 4 "Schutzimpfungen mit erhöhter Priorität" steht in (1) 2.a) "Personen mit behandlungsfreien in Remission befindlichen Krebserkrankungen" und in 2. i) derselbe lange Satz mit dem tödlichen Verlauf.

Der § 5 beinhaltet keine weitere Priorisierungsgruppe.

Ich nehme also an, wenn Du "nur" diese (dramatische) OP hattest, dann stimmt die Aussage Deiner Hausärztin mit dieser Verordnung überein.
Von "5 Jahren" steht dort nichts.
Wenn Du wirklich noch behandelt wirst, würde der § 3 (1) 2. d) evtl. für Dich zutreffen.
Wenn Du aber nur mit dem MRT-Kontrollen beobachtet wirst, dann gilt das leider nicht als Behandlung, sondern als Diagnostik für den Fall, dass ein Rezidiv auftritt. Eine Behandlung ist das nicht.
Für Dich könnte die dritte Gruppe, also der §4 (1) 2.a) zutreffen, allerdings ist es umstritten, ob WHO I-Meningeome als Krebserkrankung gelten. Es sind Tumoren im Kopf und die Operation ist für den Patienten dramatisch und nicht selten mit monatelangen Ausfallzeiten oder sogar einer völligen Arbeitsunfähigkeit verbunden. Aber trifft das auf Dich jetzt immer noch zu?

Ich habe diese Verordnung bei den Veröffentlichungen des Gesundheitsamtes unseres Landkreises gefunden: "Coronavirus-Impfverordnung", PDF (2 MB), Stand: 10.03.2021

KaSy

Mirli

Hallo Feuerland,
möchte zu Aufklärung beitragen.

Das was KaSy schrieb ist absolut korrekt!

Du bist vielleicht noch auf den vorherigen Bundesanzeiger orientiert, dort stand tatsächlich: d) Personen mit malignen hämatologischen Erkrankungen oder behandlungsbedürftigen soliden Tumorerkrankungen, die nicht in Remission sind oder deren Remissionsdauer weniger als fünf Jahre beträgt

Das ist aber geändert worden mit der Neufassung.
Dort steht jetzt nur noch das von KaSy genannte. Außerdem ist
der Buchstabe k) dazugekommen, weil neu unter f) Personen mit Muskeldystrophien oder vergleichbaren neuromuskulären Erkrankungen jetzt eingefügt wurde und alles andere dadurch einen Buchstaben nach unten gerückt ist.
Laut Ärzteblatt reicht nach wie vor ein formloses Attest mit dem Vermerk, dass eine Erkrankung im Sinne von Paragraf 3 Ziffer 2 besteht. Dort muss nicht der zutreffende Buchstabe vermerkt sein.

Gruß Mirli

ness

Hallo, hab mir eben von der KBV die Prioritätsliste ausgedruckt,da mein doc nicht soo sicher war..Leb "so lange "damit"wozu ich denn nun gehöre...passt gut auf euch auf ,ness
(Kassenärztliche Bundesvereinigung )

Mego13

Hallo Mirli,

Ja , bei den Olis gibt es tatsächlich nur WHO II und III. Entscheidender ist bei ihnen, die Einstufung durch die Genetik, die immer mehr kommen wird. Beurteilt wird bereits nach: 1p19q deletiert, IHD1 Mutation.
Vor 4 / 5 Jahren gab es bei der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie auch Vorträge, ob man an ihnen zunächst die Impfung gegen Gliome testet, wenn sie denn kommt.

Allerdings können Olis auch weiter entarten. Das Problem besteht auch in der Rezidivhäufigkeit, weshalb schnell zu OPS und mittlerweile auch zur Weiterbehandlung mit Bestrahlung sowie Chemo geraten wird.

LG
Mego

Mirli

Liebe Mego,

hab' Dank für deine Info. Sehr interessant. Gestern hatte ich auf einen Beitrag einer Foristin reagiert, die von ihrem Mann schrieb, der seit zehn Jahren mit einem anaplastisches Oligodendrogliom WHO III lebt. Dabei ist mir mal wieder eingefallen, dass ich bisher immer nur von diesen beiden "Stufen" gelesen habe.
Ich hoffe und wünsche, dir geht es gut.
Gruß Mirli

Mego13

Liebe Mirli,

danke Dir. Der April wird wieder mit Kontrollen angefüllt sein.

Alles Liebe
Mego

Mirli

Mego, du Arme. Musste gerade wieder an deine "Beiden" denken, du weißt schon. Jetzt ausgerechnet zur Osterzeit so viele Kontrollen. Kopf hoch!
Nochmals Gruß Mirli

Mego13

Ja, ich kann es leider nicht ändern. Ich versuche einfach größere Spaziergangstrecken zu schaffen. .

Ich wünsche Dir aber schöne, sonnige Osterzeit.

Mego

Mirli

Da sagst du was mit Spaziergang. Ich wohne in einer Dachgeschosswohnung, 7 Treppen mit 9 Stufen. Wäre was für dich als Treppenläuferin. Habe mir ein Laufband gekauft, da trainiere ich jeden Tag im Wohnzimmer. Angefangen damals mit 1,5 kmh Laufgeschwindigkeit ca. 10min. Aktuell stehe ich bei 4kmh ca. 20min. Da schaffe ich ca.1300m. Das sind etwa 3 Sportplatzrunden.
Brauche ich für den Muskelerhalt, die Durchblutung und den Kreislauf. Das Teil ist goldwert. Ebenfalls schöne Ostertage.
Mirli

Teetrinker

Hallo, ich melde mich nach langer Zeit auch noch mal. Danke für den Hinweis auf die geänderten Formulierungen im Bundesanzeiger. Bei meiner Frau wurde 2012 (ja, es ist ein kleines Wunder, dass sie immer noch beschwerdefrei lebt!) ein Glioblastom WHO IV entdeckt und entfernt. 2016 ein Rezidiv an gleicher Stelle ebenfalls entfernt. Seit dem Ende der Chemo 2017 (aufgrund ziemlich schlechter Blutwerte) erfolgt keine Behandlung mehr, aber meine Frau geht dreimal im Jahr zum MRT.

Was hat man denn in der neuen Impfverordnung unter "Patient*innen unter engmaschiger Beobachtung in einem Active Surveillance-/Watch&Wait-Konzept" zu verstehen? Ist das nicht die regelmäßige Beobachtung mittels MRT?

Es geht doch nach meinem Verständnis darum, ob der ICD-Code noch auf G endet oder auf Z (nicht mehr behandlungsbedürftig) geändert wurde. Unser Hausarzt geht sogar noch einen Schritt weiter und behauptet, dass Hirntumore gar nicht auf der Liste der Priorisierungsgründe stehen würden. Das ist doch falsch, oder? Meine Frau ist 58, es dauert also noch ziemlich lang, bis sie ohne Priorisierung eine Impfung erhalten würde.

Wir wollen nicht jammern, es hätte alles viel schimmer kommen können. Wir passen auch ziemlich gut auf uns auf. Aber der Sohn steckt mitten im Abitur und die dritte Welle rollt. Da wäre eine Impfung jetzt im April schon eine große Beruhigung.
LG
Teetrinker

KaSy

Hallo, Teetrinker,
Deine Frau ist Krebspatientin und sollte zu der 2. Gruppe "hohe Priorität" gehören.
Wenn der Hausarzt nicht weiß, dass ein Glioblastom eine sehr ernste Krebserkrankung ist, durch deren Behandlung die Immunabwehr geschwächt ist, dann bittet einen der behandelnden Ärzte um ein ärztliches Attest. Sie gehört zu denjenigen,, für die Paragraf 3 (1) 2d oder/und 2k zutreffen.

Den von Dir zitierten Teil habe ich so nicht gelesen, ich habe auch jetzt nicht noch einmal nachgelesen. Sicher ist aber, dass es nicht auf einen ICD-Code
ankommt, sondern auf die bestehende Erkrankung und die Lebensgefahr, die durch eine COVID-Erkrankung für die erkrankte Person besteht.

Für Dich wird es noch keine Impfung geben und für Euren Sohn gibt es noch gar keine Impfung, aber immerhin Tests. Es ist nach wie vor eine unschöne Situation, gerade auch für die Abschlussklassen und deren Lehrer, die sich alle seit mehr als einem Jahr in der dauerhaften Infektionsgefahr befinden.

Die Hausärzte impfen ja seit dieser Woche und wenn Euer Hausarzt Deine Frau von sich aus nicht impfen will, dann hilft hoffentlich ein Attest eines behandelnden Arztes. Sie geht ja nicht nur zum MRT, sondern mit den Bildern auch zu ihren (3 ?) Ärzten, das ist eine hochfrequente Kontrolle, aus der jederzeit eine Therapie werden kann.

Ich wünsche Euch sehr, dass Deine Frau möglichst bald geimpft wird!

KaSy

Teetrinker

Ganz lieben Dank für die ausführliche Antwort. Wir werden uns an die Ärztin im MVZ wenden, die auch immer die MRT-Bilder auswertet.

Muss der Hausarzt nach Vorlage eines Attests dann meine Frau impfen oder müssen wir uns auch noch einen anderen Arzt suchen? Im Impfzentrum erhalten Personen unter 60 ja keine Termine. Unser Hausarzt ist Notfallmediziner und wirklich gut, wenn es um akute Probleme geht. Aber mit Zweitmeinungen von Fachärzten tut er sich extrem schwer. Typisch Halbgott in Weiß halt.

Das mit den Hausärzten ist meiner Meinung nach mal wieder ein Fehler im System. Die haben nur die chronisch Kranken auf dem Schirm, die sie selbst behandeln. Viele Chroniker haben aber gesundheitliche Probleme, von denen die Hausärzte keine Ahnung haben.

KaSy

Hallo, Teetrinker

Wenn Deine Frau ein Attest vorlegt, muss sie vom Hausarzt geimpft werden, sobald er ihr einen Termin (und gleich einen zweiten) geben kann.

Ich hatte online unter der für (heute) 6 Bundesländer von Deutschland geltenden Adresse www.impfterminservice.de meine Termine gebucht, der erste fiel allerdings in den AstraZeneca-Stopp und so verfielen beide.
Es funktionierte auch ohne Vermittlungscode. Wenn man keinen hat, wird der Anspruch geprüft und konkret nach der Möglichkeit gefragt, ob man ein Attest erhalten kann. Dieses muss man dann besorgen und im Impfzentrum vorlegen, sonst wird man nicht geimpft.

Für alle Bundesländer gilt die Adresse www.bundesregierung.de
Wie es in den anderen 10 Bundesländern gehandhabt wird, weiß ich nicht.

Ich finde das Hausarztprinzip gut.
1. ist für äußerst viele Menschen der Hausarzt auf einem kurzen Weg erreichbar, bei uns hätten zehntausende Personen bis zu 100 km bis zum Impfzentrum zurückzulegen, mach das mal, wenn du über 90, 80 Jshre alt bzw. schwer erkrankt bist.
2. gibt es sehr viele Hausärzte, die ihrer Aufgabe gerecht werden und ihre Patienten gerade bei seltenen Erkrankungen durch den "Ärztedschungel" leiten, alle Befunde erhalten und sie, wenn nötig, mit dem Erkrankten besprechen und ihn vertrauensvoll begleiten.
Ich weiß, dass hier im Forum auch von anderen Hausärzten berichtet wird.
Ich hatte zwei Hausärztinnen und drei oder vier Vertretungshausärzte, die alle sehr interessiert waren. Wenn das nicht so gewesen wäre, hätte ich mir einen anderen Hausarzt gesucht, weil das gerade bei einer solch seltenen Krankheit grundlegend ist, dass einen nicht nur Fachärzte behandeln, die oft nicht oder nur per Befund miteinander kooperieren können oder wollen.
Man braucht doch den einen Hausarzt, der - zusätzlich zu mir - die Fäden in der Hand behält und auch Nebenwirkungen der Therapien, die verschiedene Fachärzte durchführen, bemerkt und einen darauf aufmerksam macht.
Hätte ich ein Glioblastom, würde ich das erst recht wollen.

Aber es gibt ja auch die Fachärzte, die das Attest für Deine Frau hoffentlich ausstellen.

KaSy

Mego13

Lieber Teetrinker,

die letzte Behandlung Deiner Frau ist erst 4 Jahre her. Damit gehört sie als Krebspatientin mindestens zur Prioritätsstufe 3. Gibt es einen Neurologen / oder ehemaligen Onkolgen, der euch ein Attest ausstellen kann?
Ich weiß nicht, ob Du die Kraft hast, Dir einen neuen Hausarzt zu suchen, aber er scheint nicht förderlich für eure Situation zu sein.
Ich habe mit meinem Hausarzt ähnlich positive Erfahrungen gemacht, wie sie auch Kasy beschreibt. Mein Hausarzt fordert auch seine chronisch erkrankten Patienten explizit dazu auf, dass sie sich bei ihm melden und er ihnen bei der Priorisierung und dem Erhalt eines Impftermins helfen kann.
Das einzige Manko, was ich sehe ist, dass Du wie ich aus NRW kommst. Mir scheint die Lage im Vergleich zu anderen Bundesländern doch konfus zu sein. Das kann aber auch meine persönliche Wahrnehmung sein. Allerdings höre ich viel Radio, da melden sich immer mehr Ü80-jährige NRWler, die noch nicht geimpft sind.
Ich halte den Hausarzt insgesamt auch für versierter in der Impfung, da er meine Krankheitsgeschichte und alle Begleiterkrankungen kennt.

LG
Mego

Mirli

Hallo Teetrinker,
bin Kaffeetrinkerin ;-) und der festen Meinung, dass deine Frau
- ebenso wie ich - unter die Priorisierung nach §3 Satz 2 fällt. Der zutreffende Buchstabe (bei einem Attest) muss nicht genannt werden lt. Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV).

"Active Surveillance" bedeutet wohl die Behandlungsstrategie des Beobachtens und Abwartens damit es nicht durch Übertherapie zu verschlechterter Lebensqualität kommt.

Für meine Begriffe gehört die zwingend regelmäßige MRT-Kontrolle/Überwachung somit zum §3 Absatz 2 Buchstabe k) der Impfverordnung und deine Frau ist in der zweiten Prio-Gruppe anspruchsberechtigt. Darauf solltet ihr hinwirken.
Viel Erfolg!

@für alle ins Impfzentrum noch gehende Impflinge :-/

Ich bin im Impfzentrum meines Wohnortes (angeblich Barrierefrei) erstgeimpft worden. Dort ging es zwar recht zügig voran, aber manches lief ab, wie eine "Eulenspiegelei" (die Barrierefreiheit bestand aus einer kleinen Treppe mit Geländer!). Meine Begleitung, auf die ich laut meiner Schwerbehinderung Merkzeichen "B" Rechtsanspruch habe, durfte mich natürlich nicht hinein begleiten. Es gab aber einen total netten besorgten Sanitäter für mich. Am Anmelde-Tresen angekommen erfolgte die Aufnahme durch einen Bundeswehr-Arzt, der hinter Plexiglas saß. Seinen Redeschwall musste ich erst mal zügeln. Nachdem ich ihm klarmachen konnte, dass ich ihn leider mit halbseitiger Taubheit so hinterm Glas (mit Mundmaske) nicht verstehen kann, kam er gnädigerweise hervor und näher zur hörenden Seite heran.

Er bestand äußerst hartnäckig darauf, dass ich ihm meine konkrete Krankheit mitteile, ansonsten bei Weigerung (was ich tat) nicht geimpft werde und das Impfzentrum sofort verlassen müsse. Als wenn man mir mein Zipperlein nicht ansähe? Dann erkundigte ich mich nach seinem Namen. Er zeigte auf den eingestickten Namen seiner Chamouflage-Uniform, dessen Entzifferung mir wie die Suche in einem Wimmelbild vorkam ;-) Aufgrund seiner Soldatenmanier bekam er halt die erpresste Antwort von mir und ich meinen Plan: "Rache ist ein Gericht, das kalt serviert wird!" Habe mich beim Impf-Aufklärungsgespräch über die Unrechtmäßigkeit und die Drohung des Aufnahmearztes sofort rächen/beschweren können, da zufälligerweise dieselbe Hausärztin anwesend war, die mir eine Woche zuvor das Impfattest ausgestellt hatte. Sie würde ihn zur Rede stellen und belehren, so versicherte sie mir. "Manchmal braucht es eben nur eine Kleinigkeit und die Welt ist wieder in Ordnung" ;-) Kurzum: Impfung (Biontech) ist bestens und ohne Komplikationen (wofür ich mitunter anfällig bin) abgelaufen, hatte bisher nur geringe Reaktionen zum Glück. Mulmig war's mir davor schon.

Gruß Mirli


PS: Wer noch keinen Impfausweis besitzt (meiner ist schon so alt wie ich und ebenso "schwabbelig" wie Pia mater) ist gut beraten, sich im Vorhinein einen "Internationalen Impfpass" zu besorgen. Das scheint Mangelware in diesen Impfzentren zu sein. Sonst muss man sich die Impfung beim Hausarzt nachtragen lassen.


PPS: Berichtigung: Die Gebäuderückseite des Impfzentrums hat wohl noch einen Zugang, der barrierefrei ist.

Huhn

Heute nach 2 Stunden Kampf am telefon und Computer habe ich meinen Termin in 10 Tagen. Seit meiner OP geht alles langsamer und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Sprachen erschwert mir im Moment das Denken und da soll ich einen Termin machen. Zum Glueck nahmen die es dann mit Humor wenn ich sagte hier ist eine am verzweieln.

examinola

Ihr Lieben,
Ich wünsche euch das ihr alle schnell eure verdiente Impfung bekommt! Ich wurde bereits Anfang März mit Astra geimpft. Es scheint mir als würde es in Bayern recht schnell und unkompliziert laufen.
Naja erst so froh bin ich nun so frustriert da nicht klar ist was ich folgend geimpft bekommen soll Bzw ob ich das überhaupt will. Als kleiner Trost, ich wünschte es hätte bei mir länger gedauert und ich würde jetzt so wie alle anderen mit Biontech geimpft..

Mego13

Lieber Teetrinker,

gestern war ich bei meinem Hausarzt zur Blutabnahme. Sprechen kann ich erst nächste Woche mit ihm. Er bekommt allerdings nur maximal 3 Ampullen pro Woche und hat noch Ü80jährige, die geimpft werden müssen.
Heute ging es für mich zur Endokrinologin, die sich nun auch noch als Impfärztin gemeldet hat. Sie wird mir nun ein Attest schreiben. Das Problem ist allerdings wohl in NRW, das man sehr schwer an Impfungen kommt, wenn man aus der Chemo raus ist. Meine Chemo ist 9 Monate her und ich habe durch diese eine Hypophyseninsuffizienz zurückbehalten, die zu argen Problemen mit der Nebenniere und Schilddrüse führt.
Beim Hausarzt und der Endokrinologin stehe ich nun auf den Wartelisten. Beides sind allerdings sehr große Praxen.
Mein Mann hat heute im Impfzentrum angerufen und meinen Fall geschildert, auch dass ich ein Attest bekomme. Dort hat man noch genug Ü80-jährige. Der Tipp war, dass ich mich an den Hausarzt wenden soll, weil der auch nach Schwere der Krankheit entscheiden darf.
Vielleicht ist das für euch insofern interessant, dass ihr vielleicht doch nach einem anderen Hausarzt schaut.
Ich weiß nicht, ob auch neurologische Praxen impfen dürfen. Sonst lasse ich mich nächste Woche noch bei meinem Neurologen auf die Liste packen.

LG
Mego

Soran

Hey.

Ich habe am Donnerstag einen Termin bei meiner Hausärztin und werde mich nach einem Impftermin erkundigen. Da auch sie einen sehr großen Patientenbestand hat, rechne ich aber auch nicht allzu bald mit einer Impfung.

Gruß,
Soran

Mego13

Hallo Soran,

Ich drücke Dir die Daumen, dass es bei Dir besser klappt. Du bist in einem anderen Bundesland. Ich war gestern bei meiner NC. Sie war wie immer toll. Sie hat mich gefragt, ob ich schon meine erste Impfe bekomme habe, hat aber auch nicht wirklich damit gerechnet. In NRW wird wirklich primär nach dem Alter vorgegangen.

LG
Mego

ness

Hallo mego13,
nicht überall Wohlbei uns in NRW,hatte mich vor zwei Wochen eintragen lassen und war 201 in der Reihe,verg Woche Freitag rief die Dame aus de rPraxis an das der Doc alle Patienten für diese Woche gerade gelistet habe und ob ich Dienstag ,also heut,zur ersten Impfung kommen könne..Da frag ich auch noch warum.....
Doc habe diese Woche entschieden alle Prio,mit Vorerkrankungen zu impfen ,bzw damit anzufangen da hier die meisten wenn nicht alle ü 80 geimpft doch wären..
freu mich wirklich und bin dankbar danach vielelicht etwas eng-spannter zu werden..
Passt gut auf euch auf und alles liebe,ness

Mego13

Hallo Ness,

Es ist gut zu lesen, dass es auch anders geht. Im Rheinland wird wohl eine Mischung aus Alter und Priorisierung vorgenommen. Das habe ich schon von den Eltern einer Kölner Freundin gehört. Hier im Pott läuft nix. Heute Morgen war ich noch beim Neurologen, der hat erzählt, dass sie in der Praxis auch gerne Impfen würden. Gerade weil die Praxis 3 Ärzte beinhaltet und man die 18 Dosen, dann gut koordiniert bekäme. Aber leider kriegen die neurologischen Praxen keinen Impfstoff.
Hier bei uns gibt es auch noch etliche Ü80-jährige, die noch nicht geimpft sind.
Na ja, einfach abwarten.

LG
Mego

Soran

Hey.

War Donnerstag beim Hausarzt und sie hat mich auf die Prioritätsliste gesetzt. Dann ging alles doch recht flott. Montag einen Anruf bekommen und heute morgen bekam ich dann meine erste Impfung mit Biontec.
Bislang keine Auffälligkeiten.

Gruß,
Soran

Mego13

Hallo Soran,

toll, dann haben wir heute beide unseren ersten Biontec-Piks bekommen. Ich auch dank des Hausarztes.
Freue mich für Dich.

LG
Mego

ness

Hallo, ja stimmt Lego,es ist und wird sehr unterschiedlich gehandhabt...Wie gehts euch nach der Impfung?
Ich hatte den Arm etwas dick und zwei Tage das Gefühl ihn nicht wirklich anheben zu können und das wars...
Passt gut auf euch auf,versrochen....ness

Mirli

Hallo,
ich stehe eine Woche nach beiden Impfungen und habe bisher keine Nachwirkungen. Nach der Erstimpfung war mein Arm leicht geschwollen, an der Einstichstelle, hat ein kleines "Veilchen" hinterlassen und gejuckt (tagelang immer wieder mal) Nach der Zweitimpfung absolut nichts.
Gruß Mirli

Nachtrag: Impfung mit (Comirnaty) Biontech mit Nebenwirkungs-Karte, Beipackzettel, den ich explizit verlangt habe.

Teetrinker

Hallo, danke für die ganzen Antworten. Meine Frau hat weder von der Ärztin im MVZ noch von der Onkologin ein Attest bekommen. Der Hausarzt hat auch nur Prio 3 attestiert und die Vorerkrankten sind in NRW letzte Woche aus der Prio 3 rausgeflogen. Also keine Chance auf eine zeitnahe Impfung.
Aber zum Glück bin ich Prio 2, weil ich es ein bisschen an den Nieren habe und im April alle Nierenerkrankten, unabhängig vom Grad der Erkrankung in Prio 2 hochgestuft wurden. Das hatte unser Hausarzt natürlich gar nicht mitbekommen und war "not amused", dass er mir Prio 2 attestieren MUSSTE. Also konnte ich mir letzte Woche einen Termin im Impfzentrum besorgen, meine Frau ist auf gut Glück mitgegangen und hat dort ihren letzten Arztbrief mit der Krankengeschichte vorgezeigt. Da hieß es nur "Selbstverständlich werden Sie hier geimpft, wieso haben Sie denn vom Hausarzt kein Attest für Prio 2 bekommen".

Die Impfung selbst war völlig unproblematisch. Das Impfzentrum in Unna ist perfekt organisiert. Ich bin abends auf der rechten Seite eingeschlafen, weil der linke Oberarm leicht schmerzte, meine Frau hatte gar keine Nebenwirkungen.

Es ist nur schade, dass es offensichtlich entscheidend davon abhängt, welchen Arzt man hat, wie es im Impfzentrum abläuft und in welchem Bundesland man wohnt. Und man muss sich um alles selbst kümmern und kann nicht davon ausgehen, dass irgendetwas von alleine funktioniert.

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