@KaSy
"Weite und womöglich teure Wege" ist alles relativ. Da kommt es wohl darauf an, was und wie viel die Kranken-/Gesundheitkasse bezahlt.
Meine Kasse hat sowohl die Bestrahlung, als auch meine Unterbringung samt Verpflegung im Gästehaus, das direkt gegenüber des Bestrahlungzentrums liegt, zur Gänze übernommen. Das einzige, was ich selbst bezahlen musste, war der Einbettzimmer-Zuschlag, und das fällt in die Kategorie "Privatvergnügen".
Entfernung mein Wohnort - Bestrahlungszentrum 370+ km. Ist das weit?
Ich war froh, aus dem Alltagstrott rauszukommen und mich ausschließlich meiner Genesung zu widmen. Es war wie ein Kuraufenthalt, nur war die Behandlung sehr kurz und daher viel Zeit zur freien Verfügung. So gut hätte ich mich zu Hause nie erholen können.
Außerdem empfand ich es sehr positiv, mit den anderen dort untergebrachten Patienten tagtäglich Erfahrungsaustausch zu betreiben. Da sind Freundschaften entstanden, die bis heute halten.
Wenn ich allein sein wollte, war ich im Zimmer, wenn ich Gesellschaft wollte, im Foyer, Speisesaal, Buffet, oder Fitnessraum.
Und mindestens 1x pro Woche bekam ich Besuch von zu Hause.
Also ich würde die Entfernung jetzt nicht als hinderlich erachten, eine Behandlungsform zu wählen, die äußerst erfolgversprechend ist.
Da sind sicher die familiäre Situation und Charaktereigenschaften entscheidend, wie man das betrachtet. Eine Dame, die zeitgleich mit mir dort war, hat mir oft versichert, dass sie es ohne ihren Mann an ihrer Seite nicht durchstehen würde. Für mich war das gar kein Problem.
Eine andere Dame hat sich täglich beklagt, dass das Schicksal sie zu 30 Bestrahlungseinheiten verdonnert hat. Ich war dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, dort bestrahlt zu werden, und damit die Chance auf den Erhalt meines Augenlichts zu haben.
Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.
@Seelenvogel
Egal, wie ihr euch entscheidet, es wird die für euch richtige Entscheidung sein. Alles Gute für euch!
LG von Gitti