Liebe Kerstin14943,
ich verstehe nicht, warum die Klinik in FFO eine stationäre Strahlentherapie mit gleichzeitig beginnender Chemotherapie anrät, wobei dort ja von einer sehr problematischen Situation ausgegangen wird; aber in E. NUR eine Strahlentherapie (mit Protonen als einzigem Unterschied) ohne Chemotherapie und NUR ambulant durchgeführt wird.
Sieht man in E. die Situation so wenig dramatisch, dass sich Dein Bruder allein dort in einer fremden Stadt gut sechs Wochen lang aufhalten und versorgen kann?
Deine Befürchtungen gehen doch davon aus, dass Du den Aussagen der Ärzte aus FFO eher glaubst.
Demzufolge sollte bei der Krankenkasse auf die in FFO angeratene 'STATIONÄRE Therapiekombination aus Bestrahlung und Chemotherapie' gedrängt werden.
Mir stellt sich zusätzlich die Frage, warum E. und nicht eine näher liegende Klinik, die Protonenbestrahlung anbietet (z.B. DD-200km, BERLIN-70km?), gewählt wurde. (Das könnte die Krankenkasse insbesondere wegen der Fahrtkosten auch erfragen.)
Die Protonentherapie hat weniger Nebenwirkungen in den gesunden Hirnbereichen, einen deutlich (!) besseren Effekt gegen den Tumor erzielt sie kaum.
Wenn außerdem zunächst auf die Chemotherapie verzichtet und das Risiko einer nur ambulanten Therapie (ohne rasche Eingreifmöglichkeit in einer Akutsituation) eingegangen wird, dann gehe ich davon aus, dass die Ärzte in FFO dieser Art und dem so sehr fernen Ort der Therapie auch zugestimmt haben, oder??
Ich sehe also das Problem in der Therapie, die weniger effektiv, bzw. zu spät in der Kombination begonnen wird.
Diese Frage würde ich als Krankenkasse auch stellen. (Aber ich bin keine Krankenkasse und ich hoffe sehr, dass die sich nicht freuen, teure Therapiekosten auf Kosten des Therapieerfolgs zunächst zu sparen.)
Ich würde mich bei diesen so unterschiedlichen Therapieempfehlungen nicht allein auf die Aussage der "Protonen-Spezialisten" aus E. verlassen ( Zitat von Dir: "Sie soll ja deutlich besser und schonender sein als die Strahlentherapie.") sondern das unbedingt mit den Ärzten aus FFO und evtl. einer Drittmeinung absichern!!
Alles Gute für Deinen Bruder!
KaSy
PS: Du schreibst: "Er könnte ja nicht Mal telefonieren und hilfe holen wenn er akut Probleme bekommt."
Natürlich kann er mit seinem Handy den Rettungsdienst rufen, wenn er Probleme bekommt, aber eben nur im medizinischen Notfall. Für alles andere ist er einfach zu weit weg von seiner Familie.