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Rotterdam

Hallo,

bei meiner Mutter wurde im Alter von 70 Jahren 10/2020 ein Glioblastom entdeckt. Gentypus methyliert. Die erste Klinik riet von einer OP ab. In der zweiten Klinik haben wir einen sehr guten und engagierten Neurochirurgen kennengelernt. Er hat den sichtbaren Teil des Tumors souverän komplett entfernt, es gab keine Komplikationen. Das Gesichtsfeld war eingeschränkt, hierüber wurden wir vorher informiert.

Es folgten sodann eine Bestrahlung mit 60 Grey( 5 x 2 Grey), die ohne Unterbrechung durchgezogen wurde. Parallel dazu entsprechend dem CeTeg Protokoll CCNU/Temodal. In der letzten Woche der Bestrahlung zeigten sich bei meiner Mutter linksseitig Unsicherheiten beim Gehen, der linke Arm funktionierte nur eingeschränkt. Wir sollten hier Dexamethason einnehmen. Meine Mutter war sehr müde, schlief sehr viel. Es hieß, wir sollten das Dexa irgendwann reduzieren, dies sei die Ursache.

Der Versuch, das Dexa zu reduzieren, mündete in einer Klinikaufnahme, genau sechs Wochen nach der letzten Bestrahlung und 5 Wochen nach dem 2. Zyklus. Hochdosiertes Dexa führte zu keiner Veränderung. Meine Mutter ist zum Teil sehr verwirrt, erkennt ihre Angehörigen teilweise nicht, linke Seite ist komplett gelähmt, Arm und Bein sehr angeschwollen, sie ist bettlägerig und ein Pflegefall. Es ist schwer zu ertragen, sie in einem solchen Zustand zu sehen.

PET-MRT und MRT haben nach Einschätzung der Ärzte einen Pseudoprogress bzw. eine Strahlennekrose ergeben, kein Tumorwachstum, auch wenn es hierfür keine Garantie gibt.Sodann wurde Bevacizumab eingesetzt, um die Gefäßwände zu schließen, Ödem in den Griff zu bekommen. Bei der Infusion ist ein Teil in den Arm gelaufen, anstatt in die Vene. Es ist derzeit gar nicht klar, wie viel Wirkstoff überhaupt aufgenommen wurde. Doch zeigt sich in der zweiten Woche noch keine Wirkung, keine Verbesserung ihrer Situation. Sie ist fix und alle.

Die Ärzte befürchten, infolge der StrahlenChemo-Behandlung eine dauerhaften Schädigung des Gehirns?! Hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann uns irgendwelche Hilfestellungen geben?

Vielen Dank!

Berberine

Liebe Rotterdam

Soweit ich weiss gibt es bei der Chemo (Temodal/CCNU) keine Schädigung des Gehirns. Die Bestrahlung kann allerdings durchaus Schäden anrichten. Diese können sich teilweise auch erst einige Zeit nach der Bestrahlung zeigen. Die Bestrahlung kann insbesondere auch zu Ödemen führen, die zu Lähmungserscheinungen führen. Ödeme sieht man übrigens im MRT. Die Ärzte müssten Dir also sagen können, ob die Probleme von einem Ödem kommen.

Ich bin kein Fan von Dexamethason, weil es den Blutzuckerspiegel erhöht und lebensverkürzend wirkt. Nach einer Operation ist es sicher nötig, sollte dann aber in der Tat reduziert werden. Avastin kann da helfen.

Ich würde auch eine metabolische Behandlung in Betracht ziehen. Schau mal hier im Forum zu COC und CUSP9.

Mego13

Liebe Rotterdam,

Wie schnell und in welchem Umfang wurde denn das Dexamethason reduziert? Durch eine Einnahme von Dexamethason können die Nebennieren ihre Funktion teilweise oder ganz einstellen. Dadurch bekommt der Körper dann kein Cortisol mehr, was überlebenswichtig ist. Das Ausschleichen von Dexamethason muss man sehr langsam durchführen. Wenn die Neurologen ihr grünes Licht zum Ausschleichen geben, lässt man sich am besten zusätzlich vom Endokrinologen beraten.
Sprich mit den Ärzten darüber, in welchem Umfang die Ödeme vorliegen.Diese können im Notfall auch stationär durch Präparate wie Mannitolinfusionen behandelt werden.

CCNU kann in Kombi mit der Bestrahlung zur Apathie und Desorientierung führen. Wann diese Nebenwirkungen verschwinden sollten, wissen die Ärzte am besten.

Wie lange ist die Radiochemotherapie nun genau her?

LG
Mego

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