
Glücksfee
Hallo,
meine Mutter (72) hatte im August 2015 die Diagnose Lungenkrebs und wurde erfolgreich operiert. Im Oktober 2016 wurden nach plötzlich auftretenden Wesensveränderungen 2 Hirnmetastasen entdeckt. Auch diese wurden operativ entfernt. Man fand auch 2 Lymphknotenmetastasen im Bauchraum und einen neuen 3 mm großen Herd in der Lunge. Die momentane Chemo hat angeschlagen, der Herd auf der Lunge ist weg, die Metastasen sind kleiner geworden. Sie verträgt die Chemo super, hat 5 Kilo zugenommen, keine Nebenwirkungen, außer Müdigkeit. Aber der Kopf…nach der 2. tieferliegenden Kopfmetastasen-OP ist Sie nicht mehr die gleiche. Ähnlich dement, verwirrt. Sie spricht, findet aber nicht die richtigen Worte, redet also meist nur Unsinn. Sie kann z.B. auch nicht sagen, das ein Tisch ein Tisch ist, kann aber z.B. einen Reim zu Ende führen; ich sage: „Morgenstund hat Gold im…“ Sie sagt dann: „Mund“. Sie macht auch komische Dinge, wie mit Kajalstift Ihre Lippen schwarz anmalen, Das Nachthemd über den Pulli ziehen, die Zahncreme ins Gesicht schmieren anstatt Creme. Sie ist in allem Selbständig, man muss aber aufpassen bzw. Sie anweisen, dass sie das richtige tut. Sie ist bei Tiersendungen begeistert wie ein kleines Kind, auch wenn Sie kleine Kinder sieht. Und sie hat einen Putzfimmel, will immer alles sauber wischen. Sie hat auch „lichte“ Momente, dann ist Sie beleidigt, weil Sie sich bevormundet vorkommt oder versucht auch mal über sich zu sprechen, was sehr schwer gelingt, da sie nicht die Worte findet. Die Chirurgen sagen, alles sei gut, laut OP ist nichts verletzt am Hirn. Der neurologische Befund scheint nicht gut, es heißt, es kann auch mal bis ein Jahr dauern, bis Besserung eintritt, wenn überhaupt. Wir sollen hoffen. Hat jemand Erfahrung? Wer kann da helfen? Gibt es Einrichtungen, die einen Unterstützen? Mein Vater leidet am meisten, er kommt sehr an seine Grenzen in dieser Situation. Nicht nur, sich nicht mehr mit seiner Partnerin unterhalten zu können, sondern immer auf der Hut zu sein, da Sie Sachen weg räumt, umräumt oder eben komische Dinge macht. Gibt es Dienste, die auch mal 2 Stunden kommen und „aufpassen“? So dass mein Vater sich mal erholen kann? Raus kann? Oder überhaupt….wir fühlen uns in allem sehr alleine gelassen. Wir haben erst im Juli einen Termin bekommen in einer Neuro-psychologischen Praxis, ob die helfen kann ist laut Onkologe fraglich. Vielleicht hat jemand ähnliches zu berichten?