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testidon

Hallo,

bei meiner Mutter wurde ein Glioblastom (inoperabel, derzeit lediglich TMZ + Methadon) vor drei Monaten diagnostiziert und sie hat leider seit ein paar Wochen immer häufiger Psychosen/ psychotische Zustände.
Vom Psychiater haben wir Risperidon verschrieben bekommen, was sie jetzt seit einer knappen Woche einnimmt. Eine Verbesserung ist derzeit leider nicht erkennbar.
Da die Situationen immer öfter "eskalieren" und wir nur sehr sehr schwer an sie heran kommen, denken wir mittlerweile leider bereits ernsthaft über einen Aufenthalt in der Psychiatrie nach, sodass sie dort medikamentös richtig eingestellt werden kann. Hatte jemand von euch bereits ähnliche Erfahrung und wie seid ihr damit umgegangen? Wir haben Angst, dass ein Aufenthalt in der Psychiatrie das Vertrauensverhältnis zwischen uns und ihr stark belasten könnte. Gibt es noch einen anderen Weg, den wir vielleicht derzeit übersehen?

Danke euch und viele Grüße!

alma

Vielleicht hat der Sozialpsychiatrische Dienst eine Idee. Oder der Landesverband Angehörige psychisch Kranker Ba Wü. Oder die Krebsberatung Ba Wü. Oder eine psychoonkologische Beratungsstelle.
Oder ein guter Neurologe, der möglicherweise erst gefunden werden muss.

LG, Alma.

asteri1

Risperidon entfacht seine volle Wirkung nach 2 Wochen. Ich würde auf jeden Fall Rücksprache mit dem Psychiater halten. Vielleicht kann die Dosis erhöht werden.

Mamamaus

Welches Antiepileptikum nimmt sie. Mein Mann hat nach Op Keppra bekommen und das hat ihn nochmal richtig in die Psychose gebracht, er war auch wahnsinnig aggressiv. Es wurde dann in der Klinik umgestellt auf Valproinsäure plus Risperidon. In den Wochen danach wurde es zum Glück langsam besser.

KaSy

Hallo, testidon,

Die psychotischen Zustände gehören zur Hirntumorerkrankung.
Sie sind organisch bedingt.
Richtig ist es auf jeden Fall, abzuwarten, bis bzw. ob das Medikament wirken wird.
Das Problem bei organisch bedingten psychischen Problemen ist, dass die Medikamente evtl. nicht wirken, da sie auf die bekannte Ursache keinen Einfluss haben!

Ich spreche aus eigener Erfahrung. Verschiedenste Medikamente halfen nicht oder nur zeitweise, dann aber mit ungewollten Persönlichkeitsänderungen, die ich nicht als Verbesserung ansah.
An einen fast dreimonatigen Aufenthalt in einer Psychiatrie (nicht geschlossene) erinnere ich mich äußerst ungern, weil die Einstellung auf ein Medikament unabhängig von der organischen Ursache gemacht werden sollte. Es gab null Erfolg - in dieser so langen Zeit voller Hoffnung..

Diese Zeit habt Ihr aber gar nicht!

Wer sich mit Glioblastomen auskennt, wird als Arzt mit Medikamenten, die auf die Psyche wirken, sehr vorsichtig umgehen. Die Ärzte, mit denen ich zu tun habe, wissen, dass meine psychische Auffälligkeiten zu meinem Krankheitsbild gehören. Ich respektiere sie und sie auch.

Sollte allerdings Deine Mutter selbstzerstörerische Gedanken haben und ausführen wollen, dann muss akut gehandelt werden. (Notarzt!)

Wenn sie (nur) Euch aggressiv angeht, würde ich Euch raten:
Lasst sie in Ruhe. Lasst sie allein.
Zumindest gehe ich auf diese Weise damit gut um.

Besser als ein Psychiater, der sich evtl. nicht so gut mit Hirntumorerkrankungen auskennt, ist wirklich ein Psychoonkologe bzw. eine Krebsberatung.
Für Eure Mutter nur, wenn sie es möchte - für Euch auf jeden Fall.

Ich wünsche Eurer Mutter und Eurer Familie in dieser belastenden Zeit alles Gute!
KaSy

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