Hallo Chris,
ich war im Mai 2019 zur psychosomatischen Reha in Malente, ein Dreivierteljahr nach meiner Hirn-OP.
Ja, eine Reha war gut.
Meine psychosomatische Reha hat mich aber nicht wirklich überzeugt.
Die Rehaklinik hatte keinerlei Erfahrungen mit Hirntumoren. In den Gruppengesprächen war ich ein Alien, keiner konnte mein Hirntumortrauma nachvollziehen. Die Psychologin wollte lieber Randprobleme besprechen, als mir eine Traumatherapie anbieten.
Der Arzt wollte meine OP-bedingte Gefühls- und Motorikstörung am Bein als psychosomatisch abstempeln, Ergotherapie für das Bein fand nicht statt, Krankengymnastik nur 3x auf Anfrage.
Sport hatte ich die ersten 1,5 Wochen gar nicht, dann 2 Wochen zu viel, die letzte Woche wieder zu wenig.
Die Wiedereingliederung musste innerhalb von 3 Wochen erfolgen, wurde behauptet, was für mich absolut unrealistisch war.
Fazit: Meine Gefühlsstörung am Bein war nach der Reha schlimmer als vorher.
Die Wiedereingliederung ließ ich nach einer Woche umschreiben mit langsamen Steigerungen über Wochen.
Durch die Steigerung der körperlichen Fitness von 0 auf 100 war ich teilweise massiv überfordert und bemerkte erstmalig meine Fatigue.
Mein Hirntumortrauma verringerte sich ein wenig, belastete mich aber immer noch massiv.
Ob eine psychosomatische Reha für dich richtig ist, kann ich nicht beurteilen. Inzwischen würde ich darauf achten, dass die Klinik Erfahrung mit Hirntumorpatienten hat.
Die Klinik in Malente konnte nicht flexibel auf meine Bedürfnisse eingehen, es lief nach einem starren Baukastensystem, in dem ich mich nicht wiederfand.
LG
Deubi