@Finny-Maus:
Hatte bisher einmal den Fall, dass kurz nach einer OP (3 Monate danach) der Verdacht auf ein Rezidiv festgestellt wurde.
Bei mir war es genau umgekehrt wie bei Dir:
Der Radiologe, der das MRT zuerst bewertete, sah lediglich Narbengewebe und gab Entwarnung, sodass ich wochenlang beruhigt war und das Thema gedanklich abgehakt hatte. Aber der NC, der bei mir die OP durchgeführt hatte, schlug Alarm und schaltete die Tumorkonferenz dazu ==> Konsens von Ober- und Chefärzten und Chef-Neuroradiologe: Das scheint ein Rezidiv zu sein.
Wurde operiert und es stellte sich heraus: Der (erste) Radiologe hatte Recht und die Tumorkonferenz lag komplett daneben - es war nur Narbengewebe.
Ob man eher NC oder Radiologen vertrauen sollte, kann ich als Laie nicht beurteilen. Ein nicht-spezialisierter Radiologe (nicht Neuro-Radiologe) sieht vmtl. sehr viel weniger Hirntumoren in seiner Karriere als ein NC. Als ich letztes Jahr meine Erstdiagnose erhielt, musste ich z.B. komplette 24h auf den Befund des niedergelassenen Radiologen warten, da dieser scheinbar derart selten mit einem Hirntumor konfrontiert wurde, dass er erst anderswo Rat einholen musste. Andererseits sehen NC vmtl. auch sehr viel weniger komplett benigne (harmlose) Befunde als Radiologen, da sie oft erst zugeschaltet werden, wenn bereits ein begründeter Verdacht besteht. Damit meine ich, dass sie möglicherweise berufsbedingt die Tendenz haben könnten, sehr schnell einen Tumor zu sehen.
Die Bildgebung sieht leider so aus, dass sowohl Narbengewebe als auch Tumorgewebe (nahezu) identisch aussehen. Beurteilt wird hier nach meinem Verständnis am ehesten danach, ob die signalverstärkende Stelle bereits vorher da war oder nicht. Das Sinnvollste ist da meiner Meinung nach ganz einfach, sich bei widersprüchlichen Befunden, wie Du ihn erhalten hast, weitere Meinungen einzuholen, um wenigstens eine starke Tendenz zu erhalten.
Stell dich am besten bei einer zweiten Tumorkonferenz vor - das wird Dir vmtl. eine bessere Entscheidung ermöglichen und Dir Ruhe geben. Man muss nicht alles in Frage stellen, was die Ärzte tun, aber bei widersprüchlichen Befunden ist das m.M.n. wirklich angebracht.
Hätte ich mir vor einem halben Jahr eine Zweitmeinung eingeholt, dann hätte ich mir vmtl. die zweite (sinnlose) OP erspart.