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Ingostarr

Liebe Forianer,

ich bin GBM-IV-Patient (Diagnose09/14: GBM rechtstemporal 2x3x3 cm^3, unmethylierter MGMT-Promoter). Nach Tumorresektion 60 Gy Photonen-/Protonenbestrahlung unterstützt mit 75mg/m^2-Temodal. Aktuell: Adjuvante Chemotherapie mit 150 mg/m^2 Temodal - 5/23)

Zu Beginn der o.b. Therapie riet mir mein Onkologe dringend, das Rauchen, sowie den Genuss von Alkohol strikt einzustellen. Ich habe allerdings den Eindruck, dass diese Empfehlung allgemeiner Natur ist. Mir ist durchaus bewusst, dass Mediziner vom Rauchen und Akoholkonsum grundsätzlich abraten und diese Genussmittel, auch bei mäßigem bis geringem Gebrauch keinesfalls verharmlosen sollten. Dennoch würde mich interessieren, ob spezifische Auswirkungen von Alkohol und Nikotin auf eine Temozolomid-Chemotherapie bekannt sind, die durch eine entsprechende Studie/Statistik abgesichert sind. Speziell würde mich interessieren, welche therapiehemmenden Mechanismen/Wechselwirkungen durch die gleichzeitige Aufnahme von Nikotin/Alkohol induziert werden können.

Ich würde mich freuen, wenn hier jemand etwas Licht ins Dunkle bringen könnte !

Viele Grüße

Ingostarr

SpinEcho

> Speziell würde mich interessieren, welche therapiehemmenden Mechanismen/Wechselwirkungen durch die gleichzeitige Aufnahme von Nikotin/Alkohol induziert werden können.

Temozolomid wirkt möglicherweise giftig auf die Leber. Wenn man die Leber mit anderen Giften (wie z.B. Alkohol) beschäftigt, stelle ich mir vor, dass die Therapie eventuell wegen sich verschlechternder Leberwerte abgebrochen werden muss. Nikotin wird ebenfall in der Leber verstoffwechselt.

Ingostarr

Vielen Dank für die Info, lieber SpinEcho (zufällig ein MRT-Spezialist?)...Die Leber wie nur möglich zu schonen ist sicher ein wichtiger Rat, den ich so weit es geht befolgen will. Bzgl. des Nikotins habe ich gelesen, dass Nikotin den durch Chemotherapeutika programmierten Zelltod (Apoptose) stört oder gar blockiert...Allerdings hatte die betreffende Studie die Effekte bei Gabe von Temodal nicht betrachtet

Andrea 1

Hallo Ingostarr,
ich habe lediglich die Aussage meines operierenden Neurochirurgen noch lebhaft in Erinnerung, als ich ihn danach fragte, ob man vom Rauchen einen Hirntumor bekommen könnte. Diese Frage beantwortete er eindeutig mit "Nein".
Danach kam das große ABER... Sie wissen doch, das Rauchen allgemein sehr schädlich sei usw... Sicher, aber für mich war das damals auf eine merkwürdige Art wichtig, wieder rauchen zu können, um ein Stückchen wenigstens wieder "ICH" zu sein, da meine gesamte Rübe sich so schon anfühlte, als hätte man mir einen Pürrierstab ins Hirn gehalten. Aber, während der 12 Tage Klinikaufenthalt rauchte ich nicht eine Ziggi.
Im Grunde war ich ganz schön blöd, denn ich hätte das durchaus für mich nutzen können, um ganz damit aufzuhören.
Tja, mir fehlte der Wille dazu.
Wie die Wirkung mit Alkohol usw. im Zusammenhang ist, keine Ahnung, denn ich trinke überhaupt keinen Alkohol und zusammen mit einem Antiepileptikum ist das wohl eine denkbar ungünstige Mischung.
Während der Chemo hatte ich kaum das Bedürfnis zu rauchen, da mied ich selbst meinen sonst so heiß geliebten Kaffee. Mir war aber auch nicht danach. Nur in den Chemopausen gönnte ich mir wenigstens die eine Tasse Kaffee Morgens.
Ich hab mal gehört, dass Alkohol während der Chemo heftige allergische Reaktionen auslösen könnte, bzw. allergische Reaktionen verstärken kann.
Alles Gute für dich!
LG Andrea

SpinEcho

> Vielen Dank für die Info, lieber SpinEcho (zufällig ein MRT-Spezialist?)

Nicht direkt, aber nachdem ich im zarten Alter von acht Jahren mit damals (1984) technomagisch anmutenden medizinischen Geräten (CT, MRT) konfrontiert wurde, bin ich von der Medizintechnik nicht losgekommen und seit einigen Jahren in der Entwicklung tätig (allerdings nicht bei den bildgebenden Verfahren, sondern im Bereich Patientenmonitoring - EKG, EEG, u.s.w.).

Meinen Wissensdurst zum Thema bildgebende Verfahren konnte ich während des Studiums allerdings stillen.

Viel Glück und Erfolg mit der Chemo.

Ingostarr

Hallo SpinEcho, alles klar, daher kommt dann wohl das gewählte Pseudonym. Ich hatte mal eine Zeit mit der Elektronenspinresonanzmethode gearbeitet und kenne daher den Begriff Spinecho...

Viele Grüße und auch Dir alle Gute !

Lilyfee

Hi ...

als mein NeuroOnkologe bei meiner letzten MRT Besprechung alles positiv kommentierte, meinte er dann beim raus gehen, heute können sie sich ein Glas Sekt gönnen :-)
Da ich keinen Alkohol mehr trinke (muss starke Epi Medikamente nehmen, was mein Neurookologe aber weiß), also nach einem Glas Sekt würde ich mich wohl in der Notaunahme wieder finden ;-D

Andrea 1

*hehe* Lilyfee...
Mir wurde gesagt, dass ich dann wohl nackich aufm Tisch tanze.. auch keine wirklich tollen Aussichten, jedenfalls nicht für mich. ;-X
Aber, ich hatte ja Mal zu einem Weihnachtsessen ca. 4 cl. Rotwein probiert und da hats mich schon fast aus den Schuhen gehauen. Auf "mehr" habe ich keine Lust. Also lasse ich es ganz, wie immer. ^^
Der Lohn der Abstinenz ist dann immer, dass ich unser cooles Brumm-Brumm fahren kann, wenn mein Mann Mal ein Bierchen möchte.
Ein schönes Wochenende...
LG Andrea

Telekomtoto

Hallo Ihr Lieben,
ich habe ein Oli WHO II Op 09/13. Habe immer noch so 3-4 fokale Anfälle im Monat trotz Vimpat und Levi. Ich trinke regelmäßig mein Gläschen Rotwein und habe keine Veränderung gemerkt . Ich bekomme die Anfälle immer so im Abstand von 1 Woche . Auch wenn ich nichts trinke kommen die Anfälle unverändert.

Chemo und Bestrahlung hatte ich nicht . Arbeite seit Oktober wieder und fahre auch wieder Auto.

Fazit ich kann von mir sagen das ich keine Veränderung merke durch den Rotwein. Nur zur Abmerkung rauchen tue ich nicht.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende Thomas

Lilyfee

Also, ich vermisse den Alkohol nicht und wenn ich es wollte, würde ich es sicher machen.
Mit den EpiMedikamente hatte ich auch keine Probleme Alkohol zu trinken. Bin aber mitten in der Chemo und nach einem kleinen Sekt nippen zu Neujahr, wurde mir schon ganz komisch. Also lieber nicht!
Ich habe auch noch kleine Anfälle, ich würde auch noch mit dem Auto fahren, leider bekomme ich dann, wenn ich selber fahre Panikattaken :-((

Andrea :-))) Und, hast du es gemacht? Ich hoffe nicht vor dem Arzt!? :-) sowas, sowas...

antje0077

So....wohne in Mainz...habe schon immer gerne meinen wein getrunken! Jetzt bin ich in Chemotherapie und trinke ab und zu auch meinen wein!...meine leberwerte sind ok!!! Freu!!! Aber mehr wie zwei glaesser an einem ganzen Abend [19-23 uhr]..gehen nicht....sonst bin bin ich dusselig!
....an alle die das verteufeln.....so bin ich....wahrscheinlich nicht gut?!?!?!?.wer weiss es...wer weiss was kommt !!!
l.g.antje




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Andrea 1

Lilyfee... oO
Ich würde nicht mal im stocknüchternen Zustand irgendwo n... herumtanzen, geschweige denn aufm Tisch. *hehe*
Nee, ich hab generell ein Problem damit, wenn ich nicht mehr Herr meiner Sinne wäre... (auch mit Narkosen!)
Vielleicht mache ich mir deshalb nichts aus alkoholischen Getränken?
Aber, ich habe auch kein Problem damit, wenn andere sich ihren Wein, Sekt oder ihr Bierchen gönnen. Jeder so, wie es ihm beliebt.
Vor nem Dok würde ich mich erst recht arg zurückhalten... ;-)
(pssst...Bin nicht wieder scharf auf Remergil... :-P)
LG Andrea ;-)

Liebe Antje,
ich denke mal, dass Lebensqualität immer vor Vernunft kommt. Es sei denn, dass man wissentlich schädliche Substanzen zu sich nehmen würde.
Warum sollst Du dann nicht gut sein?
Was hat das dmit zu tun, wenn Du so lebst, wie es dir gefällt?

Alles, was hier geschrieben wird, können max. nur Erfahrungen oder Empfehlungen sein (zumindest von Seitens der User hier).
Alles andere liegt tatsächlich bei jedem selbst, wie er/sie mit was umgeht, auf was er/sie sich einlässt.
Ich würde mir auch nie vorschreiben lassen, was ich zu tun oder zu lassen habe. Macht, wozu ihr Lust habt und was euch gut tut! In diesem Sinne...
LG Andrea

mona

hallo,

ich bekomme keine Chemo oder Bestrahlung aber Antiepileptikum und Alkohol geht gar nicht,ein kleiner schluck ist zuviel......
Ich bin Nichtraucher.....
Lg mona

Synnie25

Hallo Ingostarr!

Seit meinem ersten Hirntumor 2013 trinke ich so gut wie keinen Alkohol mehr, da sich das nicht sonderlich gut mit dem Levetiracetam verträgt :D Bzw es wird immer günstiger, denn nach einem Glas Sekt hab ich ordentlich einen sitzen! Momentan befinde ich mich in Radiochemo und verzichte ganz, meine Leber dankt es mir, Werte sind nach wie vor super :)

Ich sehe keinen Grund, auf die kleinen Freuden des Lebens zu verzichten! Man lebt nur einmal, und solange es dir gut geht mach einfach das, worauf du Lust hast! :) SCHÄDLICH ist ohnehin doch mittlerweile alles.. und kranker werden, als wir jetzt schon sind, ist doch auch nicht mehr drin oder :D

Liebe Grüße
Synnie

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