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Vielen Dank für den Hinweis, hier mal ein Link dazu:
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Neues Denken in der Krebstherapie, Dank Jean-Jacques Trochon
4. Februar 2018
Margret Ache
Heute ist Weltkrebstag. Ulrike Gonder war am 21. September 2017 in Paris bei einem internationalen Treffen zum Thema Krebs und hat dort u.a. den Air France Piloten Jean-Jacques Trochon getroffen. Die Kernbotschaft des Treffens: Es gibt ein neues Denken in der Krebstherapie.
Dieser Artikel erschien zuerst im Low Carb – LCHF Magazin 4/2017. Vielen herzlichen Dank für diese wertvollen Informationen, liebe Ulrike Gonder.
Keto, Fasten und antiangiogenetische Lebensmittel: neues Denken in der Krebstherapie nimmt (endlich) Fahrt auf!
Am 21. September fand in Paris ein internationales Treffen statt, mit dem Ziel, das Potenzial von Ernährungsmaßnahmen zur Krebsbehandlung bekannter zu machen. Dazu kamen Patienten, klassische Onkologen, Fastenspezialisten sowie Experten für krebshemmende Lebensmittelinhaltstoffe und spezielle Diäten zusammen. Diese Kombination darf durchaus als ungewöhnlich bezeichnet werden, ist es doch oft noch so, dass Ernährungsmaßnahmen in der klassischen Onkologie nicht ernst genommen oder sogar für kontraproduktiv gehalten werden.
Ganz anders die Atmosphäre der Tagung in Paris, wo man sich zwar kritisch aber respektvoll zuhörte, konstruktiv miteinander diskutierte, die Vor- und Nachteile verschiedener Maßnahmen sorgfältig abwog und am Ende gemeinsam überlegte, welche Art von Studien gebraucht werden und wie sie am besten durchzuführen seien. Damit wird endlich wahrscheinlich, was alle gerne hätten: Härtere und systematische Daten über das, was zur Krebsverhütung und -therapie mithilfe der Ernährung möglich ist. Dies würde den Spezialisten die Begleitung ihrer Patienten erleichtern, die wiederum davon profitieren könnten, gezielt und in Eigenregie zur Genesung und zur Verhütung von Rückfällen beitragen zu können.
Tatsächlich war es ein Patient, der das Expertentreffen zustande brachte: Der Air France Pilot Jean-Jacques Trochon, sportlich und topfit, erkrankte mit 42 an Nierenzellkrebs. Neun Jahre später hatte sein Krebs in die Lunge gestreut, der Zustand des Piloten war kritisch, ans Fliegen nicht mehr zu denken. Doch Trochon ist ein Kämpfer. Er informierte sich umfassend über Möglichkeiten, selbst aktiv in den Kampf gegen seine Erkrankung einzugreifen. Er las Bücher und Studien, kontaktierte Spezialisten in aller Welt, überzeugte seinen Onkologen und traf wichtige Entscheidungen: Er legte längere Fastenphasen ein, ernährte sich dazwischen ketogen und verzehrte gezielt Lebensmittel, welche die Neubildung von Blutgefäßen in Tumoren hemmen. Heute, mit 56, fühlt sich Jean-Jacques Trochon äußerst wohl in seiner Haut. Er ist so fit, dass er wieder fliegen darf, mittlerweile einen Airbus A380. Volle Schubkraft voraus, so lautet seine Devise – und die hat dafür gesorgt, dass die Ernährung in der Krebsbehandlung künftig vielleicht endlich den Platz bekommt, der ihr gebührt.
Fasten schützt die gesunde Zellen
Doch auch das Nichtessen spielt eine Rolle, wenn es um die Krebsbekämpfung geht! Das erläuterte in Paris der Fasten-Experte Prof. Valter Longo von der Universität in Südkalifornien. Neben eindeutigen Ergebnissen aus Tierversuchen sprechen nach Logos Einschätzung auch erste Studien mit Menschen dafür, das Fasten kurz vor und zu Beginn einer Chemotherapie näher zu erforschen. Denn grundsätzlich, so Longo, wachsen und gedeihen Zellen bei üppiger Ernährung leichter, auch Krebszellen. Da es während der menschlichen Entwicklung immer wieder Hungerperioden gegeben habe, seien gesunde Zellen sehr gut auf phasenweisen Nahrungsentzug vorbereitet. Sie schalten dann von Wachstum und Zellteilung auf Ruhe, Erhaltung, Reparatur und Recycling (Autophagie) um, was Krebszellen nicht können. Daher sind die gesunden Zellen besser vor den Nebenwirkungen der Therapie geschützt. Zudem senkt Fasten die Pegel der für Krebszellen wichtigen Wachstumsfaktoren Zucker, Insulin und Insulinähnliche Wachstumsfaktoren (IGF) im Blut, und es fördert die Angriffslust des Immunsystems. Dabei wirkt ein kurzzeitiges Fasten von etwa 48 bis 72 Stunden besser und anhaltender als eine dauerhaft kalorienreduzierte Diät, die ohnehin kaum jemand durchhalte und die im Gegensatz zum Fasten auch negative Auswirkungen habe. Zudem ließen sich so unerwünschte Gewichtsverluste weitgehend vermeiden. Auch Jean-Jacques Trochon nutzte das Fasten, um seine Therapie zu unterstützen. Er vertrug es sehr gut und ist überzeugt davon, dass es die entscheidende „Zutat“ in seinem Antikrebs-Mix war. Allerdings sollte es niemals ohne ernährungsmedizinische Begleitung durchgeführt werden.
Neue Blutgefäße zum Tumor verhindern – mit Lebensmitteln
Damit ein bösartiger Tumor wachsen kann, benötigt er, wie jede andere Körperzelle auch, ausreichend Nährstoffe. Sie werden den Zellen über feinste Blutgefäße, die Kapillaren, zugeführt. Um sich bestmöglich zu versorgen, fördern Tumorzellen aktiv die Neubildung von Blutgefäßen. Dazu senden sie Signalstoffe aus, die umliegende Blutgefäße dazu veranlassen, neue Abzweigungen zu bilden, die zum Tumor hinwachsen. Diese Neubildung von Blutgefäßen nennen Mediziner Angiogenese (Angio = Gefäß, Genese = Entstehung).
Moderne Krebsmedikamente hemmen die Gefäßneubildung, sie wirken antiangiogenetisch. Beim Expertentreffen der Krebsspezialisten in Paris ging es jedoch um Lebensmittel. Denn auch das, was wir essen, kann die Angiogenese beeinflussen, wie Prof. Willliam Li, Präsident der amerikanischen Angiogenese-Stiftung in seinem Vortrag darlegte. In Beobachtungsstudien habe sich gezeigt, so Li, dass der regelmäßige Konsum vieler pflanzlicher Lebensmittel aber auch von fetten Fischen und Meeresfrüchten mit einem verminderten Krebsrisiko einhergehe. Ein Teil dieser Schutzwirkung lasse sich auf die angiogenesehemmenden Eigenschaften ihrer Inhaltsstoffe zurückführen. Sie müssten daher den Vergleich mit zugelassenen Krebsmedikamenten nicht scheuen. Als Beispiele nannte er Kurkuma, grünen Tee, Rosenkohl, rote Weintrauben, Knoblauch, Sojabohnen, Petersilie und Artischocken.
Die bislang vorliegenden Erkenntnisse zeigten, dass unsere Lebensmittel erheblich zum Krebsschutz und zur Krebsbekämpfung beitragen können. Und das häufig ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Allerdings variiert die Wirkung verschiedener Tomaten-, Apfel- oder Weinsorten ebenso wie jene verschiedener Tees. Forschungen der Angiogenese-Stiftung ergaben beispielsweise, dass sich die Wirkung potenziert, wenn zwei Grüntees miteinander kombiniert wurden. Zudem habe man herausgefunden, dass deutlich mehr angiogenesehemmende Stoffe aus dem Tee herausgelöst werden, wenn man ihn während des Brühens bewegt. Und bei Brokkoli habe sich gezeigt, dass die Stängel zweieinhalb mal so viele krebshemmende Stoffe enthalten wie die Röschen. Also besser die Brokkoli-Stängel wie Spargel schälen und mitgaren und beim Teebrühen immer mal wieder am Sieb oder am Teebeutel zupfen, um in den Genuss möglichst vieler Krebsschutzstoffe zu kommen.
Li ließ keine Zweifel daran, dass noch viele Fragen offen sind. Deswegen benötige man Studien, die den höchsten Kriterien der evidenz-basierten Medizin entsprächen. Bis welche vorlägen sei es jedoch legitim, sich auf die durchaus solide Evidenz aus kleineren klinischen Studien, aus Labor- und Tierversuchen zu stützen. Auf der (englischen) Internet-Plattform eat-to-beat.org finden sich die neuesten Forschungsergebnisse verständlich aufbereitet sowie eine Fülle an Tipps und Rezepten. Hatte der griechische Arzt Hippokrates nicht schon vor rund 2.400 Jahren gefordert: „Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein“?
Der Low Carb – LCHF Kongress
Am 17. und 18. Februar 2018 treffen sich namhafte Experten, so auch Ulrike Gonder, und Gesundheitsinteressierte zum Low Carb – LCHF Kongress in Düsseldorf.
Der Kongress ist eine attraktive Plattform für alle Low Carb – Ernährungsformen. Diese Ernährung stellt eine wesentliche Voraussetzung dar, um mit Leichtigkeit gesund durchs Leben gehen zu können.
Themen des Kongresses sind Demenz, Diabetes, Ketogene Ernährung, Krebs, Rheuma, Sport und Vitamin D. Hier erfahren Sie mehr.
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Leider ist man in DE noch nicht so weit, natürliche Mittel mit einzusetzen.
Wir waren im Oktober 2017 beim Infotag - der neurochirurgisch super interessant war und dem Patienten so viel Hoffnung gab.
Aber ich hatte da schon den Eindruck, dass die unterschiedlichen "Abteilungen" der Medizinsparte nicht unbedingt gerne zusammen arbeiten um gemeinsam Ergebnisse zu erzielen....
Sehr gerne hätte ich mir grundsätzlich gewünscht, dass man in DE überhaupt erst einmal Erkenntnisse zur Erkrankung, Studien und Forschungsergebnisse in deutscher Sprache veröffentlicht. Patienten und ihre Angehörigen wären besser informiert und ja, ich würde mir auch wünschen, dass die Fachleute sich besser und regelmäßig informieren würden - 2017 fiel da besonders auf, dass in DE die CeTeGe - Studie - obwohl von der dt. Regierung finanziert und gefördert, über Jahre in mind. 12 dt. Krebskliniken durchgeführt - zu 80% unbekannt war und gerne abgelehnt wurde.....
Auch solche Informationen wie u.a. bei der TTF-Therapie, dass gute Betreuung der Patienten (vorgeblich) zum längeren Überleben beitragen, finde ich persönlich höchst interessant - leider wird das dann gerne als Humbug abgetan - ohne, dass man da mal wissenschaftlich rangegangen wäre.....