Guten Morgen Federbomber,
bei all dem Theater, was Du in der Vergangenheit hattest, kann ich eine stationäre Reha nur befürworten. Es ist nicht so stressig, man ist in der Regel gut untergebracht, braucht sich um nichts kümmern. Und wenn man eher ländlich wohnt, so wie ich, stellt sich die Frage gar nicht, weil es keine Einrichtung in der Nähe gibt, die man zeitnah und zu einem angemessenen Preis mit dem Fahrdienst erreichen kann. In Deiner beruflichen Lage kann die Reha auch dazu dienen, dass Dir die Rentenversicherung eine Umschulung anbietet und auch die Erwerbsminderungsrente wäre von Vorteil. Krankengeld und Arbeitslosengeld enden irgendwann und dann gibt es nichts mehr. Mit einer Umschulung bekommst Du weiter Geld von der RV und Deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern sich, eine EM- Rente muss ja nicht für immer sein, nimmt aber den finanziellen Druck und gibt Zeit, in Ruhe gesund zu werden. Bei mir war es z.B. so, dass ich nach der Reha Maßnahmen zur Wiedereingliederung ins Erwerbsleben bei der RV beantragt hatte. Der Arbeitsversuch ist nach einem Jahr gescheitert und ich habe Rente beantragt. Für die Dauer der Bearbeitung inkl. Widerspruch habe ich Krankengeld und Arbeitslosengeld bekommen. Inzwischen ist das fünf Jahre her und ich fange jetzt mit einer RV- unschädlichen Arbeit auf 450- Euro- Basis an. (Eine Umschulung kommt für mich nicht in Frage, weil ich mich nicht lange genug konzentrieren kann.) Als examinierte Krankenschwester fange ich jetzt als Pflegehelferin mit sechs Std. pro Woche im Altenheim mit leichten Tätigkeiten an, da kann ich auf vorhandenes Können und Wissen zurück greifen. Man kann in Ruhe schauen wie es klappt und die Belastung gaaanz langsam steigern, bis es vielleicht wieder eine qualifizierte Halbtagsstelle ist mit Teilerwerbsminderungsrente. Das wird sich zeigen. Was ich damit sagen will ist, Rente ist nicht das Schlimmste, was Dir in Deiner Situation passieren Kann und auch nicht das Ende. Meine Freundin aus der Reha war in der selben Lage wie Du. Erst sehr krank, dann Firma pleite, also kein Arbeitsplatz mehr, an den man zurück kehren kann. Sie hätte ständig Angstzustände, weil sie nicht wusste, was aus ihr wird, wenn die Rente abgelehnt wird. Seit diese unbefristet bewilligt wurde, geht es ihr psychisch viel besser.
Ich wünsche Dir alles Gute,
herzliche Grüße,
Iris