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Fiete

Hallo an alle!
bin Betroffener mit Glioblastom.

Nächste Woche soll ich in die Reha nach Bad Segeberg. Aber ich frage mich, ob ich das tatsächlich machen soll. OP hatte ich im Januar 14, Bestrahlung ist abgeschlossen und Chemo (5/23) endet im August 14. Ich habe fast keine Nebenwirkungen, bis auf leichten "Muskelkater" in den Beinen. Aber das ist ehrlich gesagt, fast nicht zu spüren. Nunja, ihr werdet wissen, daß die Psyche gerichtet werden muss, aber ich mache das sowieso schon begleitend, teils auch privat gezahlt, mit hiesigen Fachleuten.

Also, was soll ich in Bad Segeberg? Heilung ist nicht möglich. alle 2-3 Tage ein Gespräch mit einem Psychologen führen? Hilft das wirklich? Hier sind meine Verwandten und mein Sohn. Kann ich nicht besser verreisen und mir dadurch den Kopf frei machen und mich mit netten Leuten umgeben?

Kann mir jemand einen Rat geben, der ähnlich beschwerdefrei ist, wie ich? Ich möchte nämlich nicht in eine Klinik gehen, um mit Schwerkranken umgeben zu sein, das würde mich wirklich runterziehen.

Meine Intuition sagt mir, es zu lassen. Aber ich brauche Rat, um mir ein Bild zu machen von solch einer "Reha".

Bitte zügig antworten, damit ich die notwendigen Schritte einleiten kann. Gern auch per Mail direkt an mich wempen@icloud.com Danke!

Lieben Gruss, Fiete

alma

Hallo Fiete,

kann ich gut verstehen. Reha ist was für Leute, die behandlungsbedürftige Symptome haben oder wegen Überbelastung mal für einige Zeit aus ihrem Umfeld rausmüssen. Sozial ist eine Reha auch nicht ganz einfach. Man muss viele Zugeständnisse beim Kontakt mit den anderen machen.
Fahr dahin, wo du wirklich sein willst. Das ist mindestens genauso gut für die Psyche.

LG, Alma.

Telekomtoto

Hallo Fiete,
auch ich hatte eine OP im September 2013 , da ich kaum irgendwelche Einschränkungen hatte überlegte ich ob es sinnvoll ist eine Reha zu machen.
Gut ich habe einen Oli II was man nicht direkt vergleichen kann. Man trifft ja nicht nur schwerkranke Menschen. Ich habe es nicht bereut man kommt raus aus seinem Alltag kann ein wenig abschalten auch wenn es schwer fällt. Man lernt von anderen mit der Krankheit umzugehen. Mein Tipp mach es .
Viel Glück ich drück die Daumen Thomas

Telekomtoto

Hallo Alma,
mit den Leuten gebe ich dir recht. Man kann aber diese Menschen ignorieren die dir nicht gut tun und sich einen anderen Tisch wünschen . Ich bin ein sehr offener Mensch und wurde sehr herzlich in eine Gruppe aufgenommen die sich schon einige Zeit kannten. Ich habe sehr nette Typen kennen gelernt zu denen ich heute noch Kontakt habe. Wir haben viel gemeinsam unternommen und viel Spaß gehabt .

Thomas

Mörchen

Hallo Fiente,

ich hatte nach meiner OP sprachliche Defizite und motorische Ausfälle am linken Arm + Hand. In meiner dreiwöchigen Reha habe ich deshalb vor allem Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie und Hirnleistungstraining erhalten. Mir hat dies sehr viel geholfen, aber für dich wäre die drei erstgenannten Sachen wohl hinfällig. Das einzige was für dich sinnvoll sein könnte, wäre das Hirnleistungstraining zur Verbesserung deines Gedächtnisses, was ich täglich für eine halbe Stunde bekam. Jedoch weiß ich jetzt nicht, wie gut dein Gedächtnis bereits wieder funktioniert.

Bei der Psychologin hatte ich in den drei Wochen lediglich fünf Termine für jeweils eine halbe Stunde. Dafür hätte ich also keine Reha antreten brauchen.

Also ich bin nach deiner Schilderung der Meinung, dass dir ein schöner Urlaub mit deiner Familie mehr bringt!

Liebe Grüße
Mörchen

oschaefer100

Moin Fiete,
handelt es sich um eine onkonlogische oder eine neurologische Rehaklinik.
Bei a) nicht sinnvoll, hab ich gerade selber hinter mir in Marburg, bei b) nach vielen Dikusssionen mit Betroffenen und Ärzten durchaus einige Themen interssant und nutzbar.
In jedem Fall gewinnen durch die Reha sowohl Angehörige als auch Betroffene ein 3-4 Wochen Abstand, gerade nach der langen und engen Periode der Chemo-und Strahlentherapie.
Wirts Duw eider arbeiten?
Gruß
Oliver

Gspensterl

Hallo,
Bei mir wurde "nur" ein Meningeom entfernt.
Mir ging es wie dir, ich war von der Psyche her stabil und hatte eher Angst, das mich auf Reha die Bilder der Patienten denen es schlechter geht als mir eher runter ziehen als aufbauen.
Ich bin nicht zur Reha. Habe mich daheim erholt.
Nach der Bestrahlung des Resttumores heuer hab ich mir einen Urlaub in der Karibic auf der Barcardiinsel gegönnt.
Das war für mich die beste Reha überhaupt.
Nach meiner Bandscheibenop vor einigen Jahren war ich schon zur Reha, da ging es ja um Muskelaufbau ect.
Aber nach einer Hirnop ohne anschließender körperlicher Ausfälle sowie intakter Psyche, wusste ich nicht was ich auf Reha sollte.
Mein seither taubes Ohr hätte die Reha auch nicht heilen können.
Krankengymnastik mit den Gehirnwindungen ist ja wohl kaum möglich.
Ich war also nicht auf Reha und habe es nicht bereut.
Doch diese Entscheidung muss natürlich jeder für dich selber treffen!
Wenn jemand daheim sofort wieder total eingespannt ist, für den ist es sicher ratsam eine Reha anzutreten.
Da er sonst ja gar nicht zur Ruhe kommt.
Sollte bei mir irgendwann mal eine Reha im Bezug auf körperliche Einschränkungen angezeigt sein, dann werde ich diese gerne annehmen.
Lieben Gruß aus Niederbayern
Anita

Fiete

An dieser Stelle schon mal vielen Dank. Ist sehr hilfreich, aus anderen Köpfen eine Meinung zu ziehen, um sich selber ein besseres Bild machen zu können. Und an dieser Stelle nochmals der Hinweis, daß ich keinerlei Beschwerden habe...

Hat es eigentlich negative Auswirkungen, wenn ich die genehmigte Reha ablehne?

annaastro

Hallo Fiente,
ich hab nach anfänglicher Skepsis meine Reha genossen. Zum einem raus aus den vier wänden und andere Betroffene kennenlernen und sich austauschen können. Auch ich hab mich recht wohl gefühlt (hab dort chemo weitergemacht). Jeder sucht bzw. kann sich seine Behandlungen individuell zusammenstellen (Psychologen) wollte ich auch nicht. Auf die Beratung hin habe ich mich zum teilrentnerin schreiben lassen und nicht bereut.
Meinen nachfolge Antrag (einmal pro Jahr) hab ich wieder gestellt.
Es ist deine Entscheidung und deine Wahl, aber wenn du es nicht probierst weißt du nicht, ob du was verpasst hast oder nicht.
Alles Liebe
anna

Gspensterl

Hallo Fiete,
Nein es hat keinerlei Folgen wenn du die Reha ablehnst.
Ich hab genauso meine Wiedereingliederung ins Arbeitsleben machen können.
Es kamen keine Fragen warum und wieso.
LG
Anita

Lara

Hallo Fiete,

Mein Mann hat die Reha nicht beantragt, da es keine großen Probleme gab. Er geht auch wieder arbeiten. Unser Prof. meinte er sollte sich die Reha sparen und die Zeit mit der Familie nutzen. Man hat mit Glio ja keine Zeit zu Verschwendung übrig. ;)
Obwohl es sind jetzt 5 Jahre und 6 Monate mit Glio IV.
Wenn es dir gut geht und du Zeit für deinen Sohn haben möchtest...
Es es dein Leben deine Zeit, das ist es was uns erst nach der Erkrankung wirklich bewußt ist.

LG

Lara

M.Staege

Lehnt man eine von der Krankenkasse angeordnete Rehabilitationsmaßnahme ohne triftige Begründung ab, kann es Probleme mit der Fortzahlung des Krankengeldes geben, sofern man dieses bezieht. Grundlage hierfür ist §51 SGB V.

In einem solchen Fall sollten Sie vorher Rücksprache mit Ihrer Krankenversicherung halten.

mfg, M. Thomas

Keule

Hallo Fiete !

Hör auf Dein Bauchgefühl !! Geht es dir gut und du bist der Meinung ein Urlaub im Kreise der Familie tut dir gut dann, verreise mit Ihr.
Brauchst du Abstand vom Alltag,Erholung,Sport/Bewegung,Gedankenaustausch mit anderen Menschen dennen es ähnlich geht ,dann mach die Reha.
Ganz wichtig dabei, die Wahl der entsprechenden Klinik !
Auch wenn das jetzt hart o.egoistisch klingt für manch einen, "Schwerstkanken" Menschen wirst du überall begegnen,nur mußt du
dich nicht mit ihnen Umgeben.

Viele Grüße
Keule

Status:
Oligoastrozytom WHO III°,Bestrahlung beendet
3 Wochen AHB,Kontroll MRT am 16.April
Tumor/Ödem schrumpfen,nä. MRT Ende Juli

wando

Lieber Fiete,

eine Reha ist vielleicht nicht die schlechteste Empfehlung und vielleicht tut es Dir ja auch ganz gut. Aber das mußt Du für Dich selbst entscheiden und ich muß sagen, aus einer Begegnung mit schwerkranken Menschen kann man auch Hoffnung schöpfen, weil es ein schönes Gefühl ist, solchen Menschen vielleicht mit einem Gespräch ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern zu können.

Ich möchte mich M. Thomas anschließen, es könnte bei Ablehnen der Reha Probleme geben. Auch vielleicht für den Fall, daß irgendwann mal eine Rente beantragt werden muß, denn dort wird dann direkt danach gefragt, ob man eine Reha abgelehnt hat.

Urlaubmachen mit den Lieben ist auch gut, nur mußt Du dabei beachten, wenn Du krank geschrieben bist und von der KK Krankengeld bekommst, kannst Du nicht einfach so in den Urlaub fahren, sondern mußt Dir das von Deiner Krankenkasse genehmigen lassen. Ansonsten kann es Dir passieren, daß die Zahlung des Krankengeldes eingestellt werden kann.

Ich wünsch Dir alles Gute.

Herzliche Grüße.

Andrea

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