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Mickie

Liebe Forumsmitglieder,

Ich bin 51 Jahre alt, weiblich und wurde 2001 zum ersten Mal an einem Astrozytom (Grad II/III) operiert. Im Anschluss wurde ich mit 8 Zyklen Temodal nachbehandelt - damals noch kein Standard-Therapeutikum bei Hirntumoren. Danach habe ich keine neurologische Reha gemacht, weil mein Sohn damals noch sehr jung war und ich ihn gut aufgehoben wissen wollte. -

Im Juni diesen Jahres wurde bei einer Routinekontrolle (MRT) festgestellt, dass - vermutlich - Tumorzellen nachgewachsen waren. Nach dem ersten Schock entschied ich mich schnell zur Operation (dieses Mal waren es "neu" Grad II Zellen), die aber erst am 31.10.2016 stattfand, weil ich mich nicht hetzen lassen wollte und musste. Die OP verlief komplikationslos und ist jetzt fast 6 Wochen her, und in 2 Wochen werde ich an der Uniklinik Essen mit einer Protonentherapie beginnen. - Da mein Kurzzeitgedächtnis und meine Konzentrationsfähigkeit operationsbedingt - wie auch in 2001 - beeinträchtigt sind, möchte ich diese, bevor ich wieder anfange zu arbeiten, in einer Reha verbessern.

Hat jemand Erfahrung mit geeigneten Reha-Kliniken im Raum NRW? - Ich freue mich über jede Zuschrift!!!

Viele Grüße

Mickie

hopeflower

Hallo,

mein Mann hatte eine (onkologische) Reha in Reichshof-Eckenhagen, da ist aber auch eine reurologische Abteilung und es waren ein paar Hirntumore mit dort. Ich fand es leider eher nicht toll als ich ihn besuchte. Er fand es weniger schlimm. Das Essen war eine Zumutung (Nudeln mit 2 verschiedenfarbigen Saucen), Salatbar mit Fertigdressings. Schrecklich. Man sieht dass Reha Kliniken echt kaum Geld zur Verfügung haben.

Kommunikation ließ zu wünschen übrig. Mein Mann hatte an einem Tag akute Schwierigkeiten neurologischer Art (ich dachte an einen epil. Anfall und postiktale Störung).
Sie haben dann meinen Mann 150km heimgefahren und bei uns am Ort ins KH - angeblich um eine Blutung auszuschließen. Wenn ich aber eine Blutung ausschließen möchte, fahre ich in das nä. KH zum CT und nicht erst 2h durch die Pampa. Die wollten ihn einfach loswerden.
Auf Nachfrage hat der Arzt am Telefon zunächst keine Antwort gebeben und dann gemeint "ich hab jetzt keine Zeit" und einfach aufgelegt. So bin ich in meinem ganzen Leben als Angehörige nicht behandelt worden.

Mickie

Hallo Hopeflower,

Vielen Dank für die schnelle Antwort und die detailreiche Beschreibung der Rehaklinik. Das klingt wirklich nicht gut ... ich werde die Klinik einfach mal auf meine "Negativ-Liste" setzen ... Essen ist für mich nicht sooooo relevant; eine korrekte medizinische Betreuung von mir und meinem Ehemann umso mehr!!!

Einen schönen Abend und alles Gute für Ihren Mann!

hopeflower

Eventuell gibt es auch eine ambulante Reha? Die 1. Reha war ambulant hier in unserer Stadt und das war echt super. Neurologische Reha war das.

Harry1962

Hallo, Reha Klinik Bad Driburg dort waren 2 Gruppen Mitglieder meiner Selbsthilfe Gruppe.

Mickie

Hallo zusammen,

@ hopeflower: ich habe auch über eine ambulante Reha nachgedacht, müsste aber erst mal schauen, wo es so etwas gibt in unserer Stadt, bzw. in der Nähe.
@Harry1962: Danke für den Hinweis auf Bad Driburg ... ich nehme mal an, dass Deine Bekannten zufrieden waren ...

Ich nehme weiter gerne Vorschläge an!! :-))


Viele Grüße

chess64

Ich war im Sommer diesen Jahres nach einer Akustikusneurinom-Operation für vier Wochen zur Anschlussheilbehandlung in der Marcus-Klinik in Bad Driburg. Die Marcus-Klinik in Bad Driburg hat die Schwerpunkte Neurologie und Orthopädie.
Insgesamt war ich sehr zufrieden. Jeden Tag hatte ich 4 bis 6 Anwendungen (die ersten 1-3 Tage waren noch weitgehend Leerlauf). Das war für mich genau die richtige Menge. Die Physiotherapeuten sind sehr engagiert und allesamt sehr freundlich und zuvorkommend. Da bei mir postoperativ Gleichgewichtsstörungen und eine stark ausgeprägte Facialisparese vorlagen, habe ich dann entsprechende Übungen bekommen (Gleichgewichtstraining an Land und im Wasser, Physiotherapie, Logopädie, Entspannungstraining, Wandergruppe). Fast immer gibt es drei verschiedene Leistungsstufen in diesen Gruppen, zwischen denen man auch wechseln kann, so dass man weder unter- noch überfordert wird. Die Unterbringung erfolgt fast ausschließlich in Einzelzimmern. Nach fast zwei Wochen Aufenthalt in der Uni-Klinik bin ich dort in der Reha wieder richtig fit geworden.
Ich hatte im Vorfeld auch überlegt, eine ambulante Reha zu machen, muss aber im nachhinein sagen, dass eine Reha in einer Reha-Klinik viele Vorteile hat. Du kannst dich voll und ganz auf deine Genesung konzentrieren und musst dich um nichts kümmern, wirst also in dieser Beziehung rundrum betreut. In dieser Konzentration bekommst du die Anwendungen in einer ambulanten Reha auch nicht hin. Meine Fortschritte konnte ich wirklich sehr deutlich von Tag zu Tag erkennen.
Mir bedeutet das Essen auch nicht so viel, allerdings muss man sagen, dass die Mahlzeiten den Tagesrhythmus vorgeben. Das ist auch immer der Treffpunkt, an dem man mit seinen Tischnachbarn (die weitgehend gleich bleiben) die Erfahrungen des Tages austauscht. Man kann täglich unter drei verschiedenen Menüs wählen. Morgens und abends gibt es ein reichhaltiges Buffet. Und ich muss sagen: das Essen war wirklich sehr gut.
Die Leute, die ich in der Reha-Klinik kennengelernt habe, waren eigentlich alle im großen und ganzen zufrieden.

Der einzige Nachteil dort war, dass man für die Fernseherbenutzung und den Internetzugang auf dem Zimmer bezahlen musste, aber ansonsten war ich dort sehr zufrieden und mir ist dort wirklich kein Patient begegnet, der dort vornehmlich gemeckert hat. Und mit meiner Meinung befand ich mich im allgemeinen Konsens.

Viel Erfolg bei deiner Genesung!

Mickie

@chess64: vielen Dank für die ausführliche Schilderung der Rehaklinik in Bad Driburg! Inzwischen ist mir die Klinik auch von anderer Stelle empfohlen worden... jetzt warte ich erst mal auf Beginn und Ende meiner Nachbehandlung und werde mich dann ggf. um einen Platz dort kümmern - falls die Ärzte auch denken, dass ich dort gut aufgehoben bin.

Danke für die Genesungswünsche!!

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