Thema: Rehaklinik in und um Niedersachsen?

Hallo alle zusammen,

die Operation meines Pilo Tumors 1 zwischen Hirnstamm und Kleinhirn ist nun 2 Monate her. Ich wurde in der Medizinischen Hochschule Hannover operiert. Unglücklicherweise wurde vergessen die Anschlussheilbehandlung vor Entlassung anzumelden. Zuerst ging es mir ganz in Ordnung 1 Woche nach Entlassung zu Hause, sodass ich fast schon dachte, dass es gar nicht so schlimm ist, keine AHB bekommen zu haben und hatte zunächst nur Physio Therapie wegen meines unsicheren Gangs und Schwindel.

Und nun geht es mir tendenziell immer schlechter. Alle Anzeichen einer Kleinhirnschädigung. Ich fühle mich den ganzen Tag wie absolut besoffen, vom furchtbaren Gangbild (Ataxie) bishin zur verwaschenen Sprache und dauer Benommenheit, ist alles dabei. Nun empfehlen mir natürlich alle dringend eine Neuroreha anzutreten. Aus medizinischer Sicht sei nämlich nichts zu machen, da alles auf Kontrollbildern unauffällig sei.

Leider läuft jetzt alles über den Hausarzt und Rentenversicherungsträger. Das Krankenhaus lässt überhaupt nicht mehr mit sich reden. Jetzt kann und soll ich einige Wunschkliniken angeben in den Formularen. Ich komme aus Celle Nähe Hannover und wollte mal fragen ob jemand von euch, mir eine Rehakliniken empfehlen kann weil dort gute Erfahrungen gemacht worden. (Egal wie weit weg).

Liebe Grüße

Hallo Stef,
da bist du nicht alleine, ich habe auch Schwierigkeiten mich über die Qualitäten der verschiedenen Angebote zu informieren. Ein Kommentar, den ich nicht vorenthalten möchte war: wellnessbetont eher im Norden, medizinbetont eher im Süden.
Empfehlen kann ich keine, aber dieses Angebot habe ich als Beispiel gefunden: Orthopädische Klinik Tegernsee
Schwerpunktklinik für Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungssystems

www.deutsche-rentenversicherung.de/BayernSued/de/Inhalt/2_Rente_Reha/02_Reha/04_Reha-Einrichtungen/Einrichtungen_med_Reha/Tegernsee/drv_15_orthopaedische_klinik_tegernsee_patienteninfo.html

Vllt. hilft Dir das ja weiter.
Alles Gute,
geoman

"Ein Kommentar, den ich nicht vorenthalten möchte war: wellnessbetont eher im Norden, medizinbetont eher im Süden."

mit Verlaub,
da werden Sie einer Menge Kliniken nicht gerecht.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

@Prof. Mursch: das kann ich mir vorstellen. Die Beratung der Betroffen durch den Sozialdienst ist meiner Erfahrung nach sowohl in Wiesbaden als auch in Frankfurt so unqualifiziert, wie dieses Zitat vermuten läßt. Warum nur ist es trotz zeitraubender Internetrecherche so schwierig, ein qualifiziertes und als gut empfundenes Angebot zu finden??? Ich für meinen Fall würde es gerne nach Kompetenz entscheiden, nicht nach der Speisekarte. (;-))

Cheers

Hallo Stef...,
mein Mann hatte nach der zweiten Rezidiv-OP (Glioblastom rechts) im Dezember '18 eine Halbseitenlähmung links.
Mit dieser Symptomatik ist er Anfang Januar '19 in die AHB nach Seesen gekommen. Viel Hoffnung hat man uns anfangs nicht gemacht.
Allerdings ist er nach 6 Wochen (entgegen aller Erwartungen) am Gehstock aus der Klinik entlassen worden.
Unsere Erfahrung (mein Mann war in der Station "Reha4") mit der dortigen Arbeit war sehr gut.
Allerdings muss jeder seine eigene Erfahrungen machen.
Wir wohnen in Braunschweig und die Klinik war für mich gut zu erreichen.
Leider hat die doch erstaunliche Verbesserung nur knapp 3 Monate angehalten und der Tumor hat mit aller Kraft zurückgeschlagen.
Vier neue Rezidive und die Halbseitenlähmung plus diverser weitere Symptome sind zurück.
Derzeit sind wir in der palliativen Situation.
Die Klinik bitte nur als Tip für eine von vielen Möglichkeiten verstehen (es gibt bestimmt auch einige die nicht so gute Erfahrungen gemacht haben)
und weiterhin viel Kraft.
Alles Gute "Blaunase"

>> Ich für meinen Fall würde es gerne nach Kompetenz entscheiden, nicht nach der Speisekarte. (;-))<<

Kompetenz wofür?

es gibt Reha-Patienten die brauchen vorallem RUHE, andere brauchen Bewegungs- oder Entspannungs-Anregungen, wollen ihre Hirnleistungen testen oder trainieren, wieder andere sind mobil genug und wollen die Umgebung erkunden- manchen tut der Austausch mit anderen gut- andere sind von den "Zwang"sgesprächen am Tisch überfordert...
was ich damit sagen will?
sich gut überlegen, was man individuell braucht und dann daraufhin die Angebote sortieren- auch über die Suchfunktion dieses Forums, da ist schon einiges geschrieben worden

Apropos Speisekarte- in meinen Reha-Aufenthalten gab es Leute, die das Geld hatten mehrmals pro Woche auswärts Essen zu gehen- aber es gibt auch die für die die Zuzahlung von 10€ pro Tag ( weiß nicht, ob das heute auch noch so ist) sehr viel Geld ist/war...oder alleinerziehende Mütter/Väter, für die eine gute Essensversorgung ein Benefit gewesen wäre ... und natürlich gibt es auch Menschen, die keine anderen Gesprächsthemen/Horizont als das Essen haben

Hallo Stef,
Ich war in Lingen und es hat mir dort gut gefallen. Eine gute Ärztin, kompetentes, freundliches Personal, schöne Zimmer, gutes Essen. Ein breites Therapieangebot, bestehend aus Hirnleistungstraining, kraft- und Ausdauersport, Bewegungsbad, Entspannungsübungen, psychologische Betreuung. Ich habe mich dort gut aufgehoben gefühlt und würde auch wieder dort hingehen. Allerdings ist meine Reha über sieben Jahre her.
Alles Gute für dich,
Iris