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Thema: Rehamöglichkeit zur Ertüchtigung des Sehnervs?

Rehamöglichkeit zur Ertüchtigung des Sehnervs?
Thori2001
08.01.2018 10:49:44
Passende Rehamöglichkeit zur Ertüchtigung des Sehnervs gesucht

Hallo zusammen,

mein Angehöriger ist im November 16 wg. eines Feix-Meningeoms (WHO-Klasse I) operiert worden. Seitdem hat er nur ein eingeschränktes Sehvermögen, in erster Linie zeigt es sich durch eine sich auf mehrere Farben auswirkende Farbabschwächung, ein "schneeartiges" allgemeines Blickfeld sowie teilweise einen weißen Streifen im Sichtfeld. Dies hat sich im Laufe des Jahres nicht deutlich verbessert, zudem musste ein Überrest des Tumors noch im November 17 mit Hilfe einer Gamma-Knive-Bestrahlung an der Blutbahn zwischen den Hirnhälften behandelt werden. Das Sehvermögen hat sich seitdem nicht gebessert (eher verschlechtert), lt. behandelndem Arzt ist dies auf den Sehnerv zurückzuführen.

Nach dem ersten Eingriff wurde ein erhöhter Hirnwasserdruck festgestellt. Dieser wurde mit Hilfe eines bis auf Weiteres eingesetzten Chands, der vom Kopf in die Bauchöhle führt, gesenkt (Februar 17). Seitdem ist der Druck wieder normal.

Nun wäre allerdings eine Therapie zur Ertüchtigung des Sehnervs angebracht, da seine Selbständigkeit ein Arbeiten am Arbeitsplatz oder ein dauerhaftes Bewegen im öffentlichen Straßenverkehr einfach noch nicht zulassen. Sowohl Krankenkasse als auch Rentenversicherung haben unsererseits nicht die richtige Sensibilität gezeigt, um die Rehabilitation ausreiched voranzutreiben (die Rehavorschläge waren eher unsinnig). Meine Frage ist nun, wo und mit welcher Methode man eine Rehabilitation des Sehnervs mit den besten Erfolgsaussichten starten kann. Über Rückmeldungen und Tipps würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße,

Thori2001
Thori2001
fasulia
08.01.2018 12:22:25
Von >>einer Therapie zur Ertüchtigung des Sehnervs >> habe ich bisher noch nichts gehört.

In der Regel behebt man den Druck auf den Sehnerv (durch den Tumor) per OP und danach erholt sich der Nerv über mehrere Monate "von alleine" - wenn der Druck vor der OP zu lange bestand und der Sehnerv beschädigt ist, dann lässt sich das - meines Wissens - nicht mehr beheben.
Wenn durch Bestrahlung ein Ödem in der Nähe des Sehnervs entstanden ist, wird in der Regel Cortison zur Abschwellung verordnet.

Allerdings ist ungewöhnlich, dass bei einem Falx-Meningeom der Sehnerv betroffen ist. War der Tumor sehr groß bei Diagnosestellung?
Die Anlage eines Shunts ist auch eher selten nach (Falx)MeningeomOP.

Eine Reha kann helfen mit den Einschränkungen lernen umzugehen
sowohl psychisch wie auch körperlich-durch das eingeschränkte Sichtfeld ist es meist unbewusst sehr anstrengend,dies muskulär / Hirnleistungsmäßig auszugleichen - evtl.kann eine Reha auch helfen, sich beruflich neu zu orientieren

Ansonsten gibt es gerade eine thread über Doppelbilder nach OP und die Hilfe von Orthoptisten, die dir evtl. hilfreich sein könnte (ziemlich am Ende des threads)
https://forum.hirntumorhilfe.de/neuroonkologie/zufallsbefund-meningiom-keilbein-opic-chiasm-12735.html
fasulia
KaSy
08.01.2018 21:01:14
Liebe Thori2001
Haben denn der Neurochirurg, der Strahlenarzt und vor allem der Augenarzt irgendwelche Aussagen dazu gemacht, ob überhaupt bzw. speziell in einer Rehaklinik eine Verbesserung der Sehfähigkeit erreicht werden kann? Wenn ein solches "Rehabilitationsziel" ärztlich formuliert werden kann, sollte es auch eine Rehaklinik dafür geben und die - in Eurem Fall - Rentenversicherung dürfte (evtl. mit einem Widerspruch) die Reha genehmigen.

Ansonsten stimme ich den Aussagen von fasulia zu.
KaSy
KaSy
Thori2001
08.01.2018 22:06:52
Hallo fasulia, und auch KaSy,

Vielen Dank für die Rückantwort. Das hat uns schon mal sehr geholfen, auch wenn ich ehrlich geschrieben etwas erschrocken bin. Ich habe das mal mit meinem Bruder besprochen - der Tumor war schon recht groß. Der Augenarzt hatte ihm zuerst einen Grünen Star diagnostiziert, und da ist er erst einmal monatelang mit herumgelaufen. Hm. Er hat den Augenarzt mittlerweile gewechselt.

Der Shunt war deshalb notwendig, weil das Hirnwasser nicht mehr abfließen wollte - "Verstopfung im Abfluß".

Ich habe mit ihm auch nochmal bzgl. des Sehvermögens gesprochen. Ich denke mal, dass alles zusammen vielleicht etwas viel zu rehabilitieren ist. Das größte Problem ist der "Schnee", der das Sehvermögen doch recht stark eintrübt. Die anderen Probleme stuft er als eher marginal ein. Er wird sich mit der Angelegenheit an seinen Neurologen wenden, allerdings dauert das ganze Verfahren doch schon recht lange. Meine Hoffnung war, hier einen Informationsvorsprung zu erhalten.

Die Argumentation von KaSy ist auch sehr richtig, da die Krankenkasse einen Reha-Antrag schon mal abgelehnt hat, mangels "Perspektive".

Ich werde den Thread jetzt erst mal lesen, der ist ja schon recht lang und auch sehr ausführlich.

Nochmals, danke aber schon mal für die Hilfe.

Thori2001
Thori2001
fasulia
08.01.2018 23:41:14
@ moderation
uiuiui,
ist doch schon sehr ungewöhnlich, dass meine Rechtschreibung hier korrigiert wird- viele andere Beiträge mit Fehlern so stehen bleiben- muss ich mir hier den Duden daneben legen???

und "dies" sollte wirklich kleingeschrieben werden ( ich hatte nur das Komma vergessen) wenn es groß geschrieben wird, macht der Satz keinen Sinn mehr oder Sie müssten korrekterweise schreiben: Dies versucht der Mensch/ Organismus muskulär/hirnleistungsmäßig auszugleichen.

Oder gibt es "dahinter" eine Botschaft, die ich nicht verstehe?
fasulia
annasuska
10.01.2018 20:27:55
Hallo Thori,
der richtige Ort wäre eine "Neurovisuelle ReHa"
Gruss,
Susanna
annasuska
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