Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

Littlebee8

Guten Morgen,

Meiner Tochter 8J wurde im Januar eine symptomatische Pinealiszyste entfernt. Sie hat sich von der langen OP wieder hervorragend erholt, nun ergeben sich für uns eher praktische Fragen.
Ich hatte mit der Reitlehrerin meiner großen Tochter vor ein paar Tagen ein Gespräch, dabei ging es darum, was passiert, wenn die Kleine vom Pferd auf den Kopf fällt. Muss man da etwas besonderes beachten? Gibt es bei Reithelmen maximalen Schutz (zB. Durch Aufpolsterung)?
Da in diesem Reitsportbetrieb anspruchsvollere Pferde (temperamentvoller) eingesetzt werden, die zudem größer sind, beschäftigen uns diese Fragen durchaus.
Sollte sie überhaupt Reitsport betreiben?
Da die große Tochter bereits Springreiten für sich entdeckt hat, befürchte ich Dass die Kleine in absehbarer Zeit nachzieht.

Viele Grüße

Littlebee

wando

Liebe Littlebee,

ich möchte Dir aus meiner eigenen Erfahrung folgendes sagen. Mein Mann hat mir im letzten Jahr einen Lebenstraum erfüllt und nun sind wir Besitzer eines Fellkindes, eines eigenen Pferdes. Habe vor drei Jahren durch meine Physiotherapeutin, die Dressurreiterin ist, wieder zum Pferdesport gefunden.
Meine Ärzte jedoch haben mich schon eingehend belehrt, was geht und was man lieber sein lassen sollte. Ich muß aber dazu sagen, daß ich nicht operiert wurde, was aufgrund der sehr ungünstigen Lage des Tumors nicht geht, sondern daß ich mit Cyberknife behandelt wurde.

Pferdesport ist und bleibt schon ein recht "unberechenbarer" Sport. Das Pferd ist ein Fluchttier und das wird es auch immer bleiben, auch wenn es immer lieb und brav ist, es kann immer mal Schrecksekunden geben. Und da ist es auch durchaus möglich, daß selbst eine sehr gute Reitkappe nicht den gewünschten Schutz bietet und die Reitkappe an sich schon recht "drücken kann". Außerdem muß/sollte man auch daran denken, daß es auch beim Reiten ganz allgemein zu Bewegungen des Kopfes und sicher auch des Gehirns kommt, z. B. beim Trab und beim Galopp. Davor haben meine Ärzte gewarnt.

Ich habe mich aus diesen Gründen auf andere "Pferdesport-Möglichkeiten" konzentriert, und zwar Bodenarbeit, Arbeit mit der Doppellonge und dem Langzügel, Gehorsamkeitsübungen. Außerdem stand und steht für mich sowieso in erster Linie "der Umgang mit dem Pferd". Und da ist Reiten nur eine ganz kleine Facette davon. Ich genieße jede Minute mit meinem Pferd. Sie ist auch ein sehr großes (172 cm Stockmaß) und temperamentvolles
Pferd, aber wir haben gut zueinander gefunden und ich bin sehr dankbar, daß ich sie habe. Meine Louisiana gibt mir Kraft und Trost - sie ist mein Seelenpferd.

Vielleicht könnt Ihr ja mit Eurer Tochter bereden, ob sie nur "Reiten" möchte oder die tausend anderen schönen Dinge mit einem Pferd machen möchte (ich hatte vor drei Jahren auch erst "Pflege-Pferde", aber auch das hat mir viel Freude gemacht und mich aufgebaut).

Das können alles nur Empfehlungen sein. Entscheiden und überlegen müßt Ihr das. So werden es Euch auch die Ärzte sagen, denn wer möchte bzw. kann die Verantwortung letztendlich übernehmen und tragen?

Ich wünsche Deiner Kleinen alles Gute. Laß mal hören, was Ihr machen wollt/könnt.

Herzliche Grüße

Andrea

P.S. Mir geht es durch den Tumor auch gerade nicht so gut. Da habe ich gestern meinen Arzt gefragt, ob ich in den Stall gehen kann? Seine Antwort war: "Füttern und streicheln erlaubt - mehr nicht!"

Littlebee8

Liebe Andrea,

Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Bei uns ist auch die ganze Familie Pferde begeistert

Littlebee8

UPS die Hälfte meiner Antwort ist verschwunden.

Ich habe eine E-Mail an den operierenden Neurochirurgen geschrieben mal schauen was der sagt. Aber ich gebe dir natürlich schon rechts das Pferde Fluchttiere sind und genau das macht mir auch echt Sorgen an der ganzen Geschichte. Werde nochmal ausführlich mit Töchterlein reden und dann eruieren ob sie wirklich beim reiten bleiben möchte oder doch lieber irgendetwas anderes tun.

ich wünsche dir von Herzen alles alles Gute und hoffe, dass auch wieder bessere Zeiten kommen.

Liebe Grüße

Littlebee

Andrea 1

Hallo Littlebee,
ich empfinde es ganz ähnlich, wie Wando, denn auch ich bin ein Pferdenarr - schon, seit ich das erste Mal ein Pferd sah. Ich bin operiert und bei mir werden meine Schädelplatten auch mit Verschraubungen gehalten. Ich traue mich nur noch selten auf ein Pferd und wenn, mache ich sicher keine "Experimente", denn bei mir steht auch die Verbindung zum Tier im Vordergrund. Für mich ist es das Allergrößte, wenn ich das Vertrauen eines Tieres geschenkt bekomme, vielleicht könnte eure Tochter an diese Materie herangeführt werden, dass sie eher in die Richtung Pferdeflüsterer (was für ein blöder Modebegriff, jedoch leider verständicher) geht.
Andersherum, deine Tochter ist erst 8 Jahre, das heißt, sie ist noch im Wachstum. Besprecht es nochmal mit euren behandelnden Ärzten, ob und wie ihre Heilungschancen (Schädelknochen-technisch gesehen) stehen, denn mir wurde damals gesagt, dass meine Schädelknochen, auf Grund meines Alters nicht mehr zusammenwachsen werden. Diese Möglichkeit besteht wohl sehr gut bei Kindern und Jugendlichen welche sich noch im Wachstum befinden. Da eure Tochter aber scheinbar eine Titanplatte im Schädel hat, kann ich es echt nicht sagen, ob es bei ihr nur eine zeitliche Sache wäre. Das gilt es von ärztlicher Seite her zu klären.

Ansonsten ist es immernoch das Schönste, die Arbeit am und mit dem Tier. Ich z.B. bin sehr großer Fan von der Verständigung Mensch-Tier und Tier-Mensch mittels Körpersprache. Weniger Missverständnisse. ;-)

Zwecks eines Reithelms mit besonderer Schutzfunktion, da würde ich in einer Reit-Therapieeinrichtung nachfragen, welche Helme sie dort empfehlen/verwenden und auf was man achten sollte, wenn... Immerhin gibt es sehr viele Kinder und Erwachsene, welche mittels therapeutischem Reiten, ihren Körper und ihr Seelenleben wieder oder besser in Einklang bekommen. Diese Therapieteilnehmer müssen oftmals ebenfalls besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen/haben.
Hoffe, dass euch meine Überlegungen weiter helfen.

Von Herzen allles Liebe für euch!
LG (auch) Andrea

Littlebee8

Liebe Andrea,

Vielen lieben dank auch die für deine ausführliche Antwort

Andrea 1

Hey, für Kinder und Tiere IMMER! ;-)

Littlebee8

Menno warum fehlt immer der halbe Text.habe Rücksprache mit unserem Neurochirurgen gehalten. Er meint sie könnte reiten. Vielleicht ist das bei Kinder wirklich was anderes. Für Ihre Seele ist es immer balsam

Littlebee8

Auch die von Herzen alles gute
Liebe Grüße

Littlebee

lotte98

Liebe Littlebee,
meine Tochter hat eine Titankapsel im Kopf, ist jetzt 8 und wurde mit vier operiert. Sie wollte schon immer reiten und das macht sie jetzt auch. Allerdings erstmal auf Ponies, sie hat aber auch schon auf größeren Pferden gesessen. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, bei den Ärztenn nachzufragen. Sie fährt ja auch Rad und Roller, macht Sport ist wild. Sie trägt einen Helm und gut ist.
Wenn Pferde Deine Tochter glücklich machen, dann soll es so sein. Warte doch erst ab, in welche Richtung sie sich entwickelt.
Hauptsache, unsere Kinder sind glücklich! Sie haben genug zu verarbeiten.
Und Tiere helfen sehr dabei, daß muß ich glaube ich nicht erklären.
Bin noch etwas spröde im Kopf merke ich, war gerade krank.
Alles Liebe und Gute,
Lotte

Littlebee8

Liebe Lotte,

Ja genau so sehe ich es auch

Littlebee8

Liebe Lotte,

Ja genau so sehe ich es auch

Littlebee8

. Hatte mir Gedanken gemacht weil im neuen Verein das eine Pony schon Endmaß hat und sonst nur Großfeuers da sind. Töchterlein reitet seit sie 4,5j ist, hatte aber dieses Jahr wegen der Kopfop und div andrer OPs viel Ausfallzeiten.

Liebe Grüße und alles alles gute auch für euch

Littlebee

Gil

Hallo Littlebee

Allzuviel kann ich dazu nicht sagen, aber da ich jeden Tag mit meinem Hund an diversen Bauernhöfen vorbei komme, welche auch Pferde haben, sehe ich dort am Wochenende immer wieder kleine Kinder die betreut mit Ponys und kleineren Pferden unterwegs sind.
Die "Betreuer" reiten entweder selber im gemächlichen Tempo voraus oder leiten das vorderste Pferd zu Fuss, ich denke das ist vom Alter und Können der Kinder abhängig.

Vielleicht wäre das für den für den Anfang eine Alternative, wenn es in der Umgebung etwas in der Art hat.
Der Kontakt mit dem Pferd wäre immerhin gegeben und kein so grosses Risiko für deine Tochter das sie vom Pony/Pferd fällt, vor allem wenn die Leute Bescheid wissen und darauf achtgeben.

Viele Grüsse
Gil

Littlebee8

Hallo Gil,

Habe inzwischen mit dem operierenden Arzt gesprochen. Er meint selbst springen sei kein problem.

Viele liebe Grüße

Littlebee

milky why

Hallo zusammen!

Ich habe auch meinen Arzt zwei Wochen nach der OP gefragt, wie es mit dem reiten aussieht. "sie können alles machen was sie wollen". Finde ich recht eindeutig.

Kurze Zusammenfassung meiner (natürlich total subjektiven) Einschätzung:

Ich selbst hatte als Kind einen sehr schweren Reitunfall. Schädelfraktur und Einblutungen (trotz Helm). Mehrere Wochen in kritischem Zustand. Meine Eltern haben mir danach das reiten nicht mehr erlaubt. Das war für mich eine totale Katastrophe und wahrscheinlich auch (zusammen mit dem frühen erleben eigener Sterblichkeit) der Startpunkt wiederkehrender depressiver Phasen.

Erst im letzten Jahr habe ich mit dem (therapeutischen) reiten wieder begonnen. Es ist eine meiner wichtigsten Ressourcen im Umgang mit der Erkrankung. Beste Entscheidung ever!

Wenn der Schädel gut wieder verwachsen ist, ist er ebenso stabil wie vor der OP - gerade bei einem Kind.

Also von mir ein klares Statement - rein in den stall und rauf aufs Pferd. Aber niemals ohne Helm ;-)

Littlebee8

Ja reiten und der Umgang mit Pferden gibt viel zurück. Bin früher auch sehr viel geritten mittlerweile schaue ich meinen Mädels gerne dabei zu, dass entspannt mich schon so sehr.

Liebe Grüße

Littlebee

Claudimaus

Hallo , ich schreibe da ich selber vor ein paar Monaten eine Pinealisyste bw eine veränderte entfernt bekommen habe und auch Titan und Schrauben im Schädel habe . Auch Ich bin vorsichtig und hinterfrage alles da ich Mir in vielem nicht sicher bin , bei der letzten Untersuchung hat Mir aber eine Neurochirurgin mitgeteilt , ich dürfte eigentlich alles tun was Mir Spaß macht. Tauchen wäre nicht gerade gut aber es gäbe kaum eine Einschränkung von Sportarten , wobei Langlauf ok ware und Abfahrt natürlich Gefahren birgt die auch so da sind .... Also ich glaube auch man sollte anfangen das zu machen was einem gut tut , einen Sturz hatte ich auch so schon :-( es kann immer passieren

Littlebee8

Hallo Claudiamaus,

Ja genau so hat es unser neurochirurg auch gesagt.

Bemerkst du die Titanplatten auch bei Wetterumschwung? Ich habe das Gefühl das Töchterlein darauf reagiert.

Liebe Grüße

Littlebee

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.