Chemotherapie: beschädigte Hartkapseln erhalten; Reklamation über die Apotheke
Ich wollte mal fragen, ob hier schon mal jemand beschädigte rezeptpflichtige Medikamente über die Apotheke reklamiert hat.
Als ich mir gestern abend meine Tablettenbox für den heute begonnenen Chemozyklus (TMZ 360mg; 5/28-Schema) befüllen wollte, habe ich eine aufgeplatzte Hartkapsel in einer der Packungen gehabt.
Die Pappverpackung selbst und die Folientütchen in denen die Kapseln jeweils einzeln steril verschweißt sind, waren augenscheinlich unbeschädigt. Von den fünf einzeln eingeschweißten Hartkapseln war nur eine beschädigt. Beim Öffnen der Schutzfolie kam mir nur der pulverförmige Kapselinhalt entgegengerieselt, und landete größtenteils in meiner Tablettenbox.
Die betroffene Kapsel schien an einem Ende aufgeplatzt gewesen zu sein.
Doppelt eingetütet und sicher verpackt habe ich die beschädigte Kapsel, das dazugehörige Folientütchen und die Originalverpackung zurück zur Apotheke gebracht, welche die Packung ursprünglich bestellt hat.
Ich hab mir vorher beim Onkologen sicherheitshalber noch ein neues Rezept geben lassen, um noch am selben Tag eine neue Packung zu erhalten und den Chemozyklus planmäßig beginnen zu können.
Der Apotheker hat mir zunächst mit dem neuen Rezept eine weitere Packung bestellt, und wollte sich anschließend telefonisch mit dem Hersteller in Verbindung setzen um die Reklamation und alles Weitere in die Wege zu leiten (Meldepflicht bei der Arzneimittelbehörde, Entsorgung, etc...)
Falls der Hersteller Rückfragen an mich hat oder ich noch irgendein Formular ausfüllen muss, würde der Apotheker bei mir anrufen.
Als ich heut Nachmittag die nachbestellte Packung in der Apotheke abgeholt habe, gab es leider noch keine neuen Informationen.
Man hat bis jetzt beim Hersteller niemanden erreichen können und versucht es weiterhin.
Ich frage mich jetzt, wie sowas in der Regel abläuft, und wer eigentlich in solch einem Fall zuständig ist.
Ist der Hersteller oder der Verkäufer im pharmazeutischen Großhandel zuständig?
Wäre das ein Garantiefall oder ein Fall für die Versicherung von Hersteller oder Verkäufer?
Inwieweit wird meine Krankenkasse da noch involviert, da die ja momentan eine Packung zusätzlich zahlen muss, bis der Sachverhalt geklärt ist?
Bleibt die am Ende evtl. auf den zusätzlichen Kosten sitzen?
Was mache ich mit den 4 Kapseln die ich jetzt zu viel habe (4 Kapseln aus der alten Packung in der eine Beschädigte war)? Die sind ja auch nicht ganz billig. Soll ich die dann einfach in der Apotheke abgeben, wenn ich den Zyklus beendet habe und die Sache bis dann geklärt ist?
Sind Apotheken generell verpflichtet nicht mehr benötigte Zytostatika anzunehmen, um sie sachgerecht zu entsorgen, oder nur die Apotheke, welche die Sachen auch bestellt hat?
Ich wäre für jede hilfreiche Antwort dankbar
(edit: ich habe den Text nachträglich etwas gekürzt um den Informationsgehalt zu verdichten, und unnötige Details entfernt)